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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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und immer noch munter am Leben.
    Und jetzt, an einem Mittwochmorgen Mitte Dezember, saß ich im Cockpit meines Bell-Jet-Hubschraubers mit zwei Turbinen und war vom Hubschrauberlandeplatz in der 30± Street in Manhattan unterwegs zu meinem Anwesen in Old Brookville, Long Island; durch mein Kreislaufsystem zirkulierten so viele Drogen und Medikamente, dass man Guatemala damit hätte lahmlegen können.

    Es war kurz nach 3:00 Uhr morgens und wir flogen mit gut 200 Stundenkilometern irgendwo über der Little Neck Bay von Long Island. Ich erinnere mich noch, wie ich mich darüber wunderte, dass ich geradeaus fliegen konnte, obwohl ich alles doppelt sah, da wurde mir plötzlich schlecht. Auf einmal war der Hubschrauber senkrecht auf dem Weg nach unten und ich sah das schwarze Wasser der Bucht auf mich zurasen. Der Hauptrotor vibrierte fürchterlich und ich hörte im Headset die panische Stimme meines Kopiloten, der verzweifelt schrie: „Herrgottnochmal, Chef! Hochziehen! Hochziehen! Wir stürzen ab! Verfluchte Scheiße!"
    Dann flogen wir wieder geradeaus. Mein treuer und vertrauter Kopilot, Captain Marc Elliot, saß weiß gekleidet vor seinen eigenen Steuerknüppeln, aber er hatte strikte Anweisung, sie nur anzurühren, wenn ich total ausfiel oder wenn unmittelbare Absturzgefahr bestand. Jetzt flog er und das war wohl auch das Beste.
    Captain Marc gehörte zu den typischen Piloten mit viereckigem Kinn, die einem schon beim bloßen Anblick Vertrauen einflößen. Und nicht nur sein Kinn war eckig, sein ganzer Körper schien aus eckigen Teilen zubestehen, die übereinander gesetzt und zusammengeschweißt worden waren. Sogar sein schwarzer Schnurrbart war ein perfektes Rechteck und er saß auf seiner Oberlippe wie eine maschinell gefertigte Bürste.
    Wir waren vor rund zehn Minuten in Manhattan gestartet, nach einem langen Dienstagabend, der völlig außer Kontrolle geraten war. Eigentlich hatte der Abend ganz harmlos angefangen - in einem schicken Restaurant namens Canastel's in der Park Avenue, wo ich mit ein paar meiner jungen Broker zu Abend gegessen hatte. Aber irgendwie waren wir dann in der Präsidentensuite des Helmsley Palace gelandet, wo eine teure Nutte namens Venice mit zerstochenen Lippen und geschmeidigen Lenden versucht hatte, mir mithilfe einer Kerze eine Erektion zu verschaffen, was sich jedoch als aussichts los herausstellte. Deshalb war ich jetzt zu spät dran (fünfeinhalb Stunden, um genau zu sein), und das hieß, dass ich wieder einmal ganz schönen Ärger mit meiner treuen und liebenden zweiten Frau Nadine bekommen würde, der rechtmäßigen Ehemannschlägerin in spe.

    Vielleicht haben Sie Nadine im Fernsehen gesehen; sie war die sexy Blondine, die während Monday Night Football versuchte, Miller-Lite- Bier zu verkaufen - die mit dem Frisbee und dem Hund durch den Park geht. Sie sagte in dem Werbespot nicht viel, aber das störte offenbar niemanden. Sie hatte den Job wegen ihrer Beine bekommen und wegen ihres Hinterns, der runder war als der einer Puertoricanerin, und so stramm, dass man darauf eine Münze hüpfen lassen konnte. Aber wie auch immer, ich würde früh genug ihren gerechten Zorn zu spüren bekommen.
    Ich atmete tief durch und versuchte, mich wieder zu fassen. Ich fühlte mich wieder ziemlich gut, deshalb nahm ich den Steuerknüppel und gab Captain SpongeBob ein Zeichen, dass ich wieder fliegen konnte. Er schaute ein bisschen nervös, und deshalb schickte ich ihm ein warmes, kameradschaftliches Lächeln hinüber und sprach ein paar aufmunternde Worte ins Mikrofon: „U grigs für ne fahnsu age, gumbe", sagte ich, und damit meinte ich eigentlich: „Du kriegst dafür eine Gefahrenzulage, Kumpel." „Ja, das ist super", antwortete Captain Marc und gab die Steuerung für mich frei. „Erinner mich dran, dass ich sie mir abhole, falls wir es irgendwie lebend nach Hause schaffen." Er schüttelte resigniert und verblüfft seinen viereckigen Kopf und fügte hinzu: „Und vergiss nicht, das linke Auge zuzukneifen, bevor du runtergehst. Das hilft, wenn man doppelt sieht." Ganz schön gerissen war er und ganz schön professionell, mein eckiger Captain; und er war tatsächlich auch ein Partymensch. Außerdem war er nicht nur der einzige im Cockpit, der einen Pilotenschein hatte, sondern er war auch Kapitän meiner 50-Meter-Motorjacht Nadine, die ich nach meiner Frau benannt hatte.

    Ich zeigte meinem Captain einen fröhlichen Daumen nach oben. Dann starrte ich aus dem Cockpitfenster und versuchte,

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