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Der Wolfsmann

Der Wolfsmann

Titel: Der Wolfsmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Der Stein zersplitterte in tausend Teile. Ihm folgte eine Gerölllawine und verschüttete den Eingang.
    Mythor nickte grimmig.
    »Das war sehr schlau von dir«, tadelte Sadagar ihn. »Jetzt wissen diejenigen, die den Pfad anlegten, wenigstens, dass sich jemand in ihrem Reich herumtreibt.«
    »Sie leben nicht mehr, Steinmann. Und sollte es weitere Wächter geben, müssen sie denken, wir seien hier zermalmt worden. Gehen wir weiter.«
    »Ja«, murmelte Sadagar. »Und sie kommen vielleicht, um nachzusehen, ob wir auch alle begraben worden sind. Und auch die Wölfe werden es gehört haben, und überhaupt.«
    Niemand verstand mehr, was der Steinmann brummte. Das Gefangensein in diesem Labyrinth zerrte an seinen und der Gefährten Nerven. Sie sahen schon Gespenster und begannen Stimmen zu hören, die nicht da waren. Durch die leuchtenden Steine in den Wänden kam es hin und wieder zu gespenstischen Schattenspielen. Schatten, die so schwach waren, dass es aussah, als färbten sich die Felsen nur um eine winzige Spur dunkler, als die fünf an ihnen vorbeigingen. Nyala war wieder selbst auf den Beinen und trottete willenlos neben den anderen her.
    Der Stollen schien kein Ende nehmen zu wollen. Mythor beobachtete die Wände. Die leuchtenden Steine staken in einer ganz bestimmten Anordnung in den Wänden.
    Mythor gewann immer mehr die Überzeugung, dass sie in die Felsen hineingesetzt worden und nicht auf natürliche Weise gewachsen waren.
    Die Gefährten rasteten, obwohl die Luft noch schlechter geworden war. Anschließend setzten sie ihren Weg fort, und endlich erreichten sie das Ende des Ganges und damit gleichzeitig das Ende des Pfades.
    »Verschüttet«, stellte Sadagar trocken fest. »Und nun?«
    Mythor sah nach oben. Von der Decke des Stollens waren Unmengen an Gestein herabgekommen und hatten den Gang völlig verschüttet. Keine Maus konnte durch die aufgetürmten Brocken schlüpfen. Wo das Gestein sich gelöst hatte, klaffte ein Spalt in der Decke, mehrere Schritt lang, aber nur etwa einen halben breit. Mythor glaubte, dass die Luft hier etwas frischer sei. Spärliches Licht erfüllte den Spalt, ohne dass Leuchtsteine zu erkennen waren.
    Dann war das der Weg nach oben? Mythor hütete sich vor übereiltem Optimismus. Er wusste nur eines. »Wir müssen klettern«, murmelte er. Und er wusste, was Sadagar sagen würde, noch bevor dieser den Mund aufmachte.
    »Zurück können wir nicht, dank deiner. Neugier. Wenn der Spalt sich nach oben hin weiter verengt, sitzen wir fest und sind lebendig begraben. Niemand holt uns hier heraus.«
    »Wir versuchen es.«
    Mythor überzeugte sich davon, dass das Schwert fest in seinem Gürtel saß, und begann, an den herabgekommenen Felsen hinaufzuklettern, bis er den Oberkörper in den Spalt stecken konnte. Seine tastenden Finger fanden einen Halt. Er zog sich weiter in die Höhe, setzte die Füße auf Vorsprünge und arbeitete sich hinauf, bis der Spalt sich etwas verbreiterte und er auf einem schmalen Vorsprung stehen konnte.
    »Kommt jetzt nach!« rief er nach unten. Seine Stimme wurde hallend von oben zurückgeworfen. Also musste es dort zumindest einen größeren Hohlraum geben. »Nottr, zuerst Nyala. Schiebe sie zu mir herauf, wenn es sein muss. Ich nehme sie in Empfang.«
    Einige Minuten später stand sie neben ihm auf dem Vorsprung. Für einen weiteren Menschen bot der Spalt an dieser Stelle keinen Raum. Mythor musste weiter nach oben klettern, als Nottrs Oberkörper erschien. Der Lorvaner kümmerte sich um Nyala, während Mythor wieder kletterte und von unten Sadagar und Kalathee folgten.
    Elle um Elle arbeitete Mythor sich weiter aufwärts. Wieder verengte sich der Spalt, so dass er Mühe hatte, seinen Körper hindurchzuzwängen. Allmählich wurde es heller und die Luft immer besser.
    Dann schob Mythor den Kopf in den von ihm vermuteten Hohlraum. Er kletterte aus dem Spalt. Der Hohlraum war groß genug, um alle fünf aufzunehmen. In der Decke befand sich eine Kaminöffnung, die weiter aufwärts führte. Doch Mythor glaubte nicht, dass eine weitere Kletterpartie vonnöten sei. In einer der Wände befand sich eine schrittbreite und mannshohe Öffnung, für einen Menschen geradezu wie geschaffen.
    Mythor spähte hindurch. Vor seinen Augen breiteten sich wieder Katakomben aus. Mythor erschrak. Waren sie am Ende im Kreis gegangen und wieder unter dem Zentrum Lockwergens?
    Aber das war unmöglich. Der Quaderpfad hatte sich schnurgerade in eine Richtung hingezogen. Wenn es hier wieder

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