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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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wenn es keinen guten Grund gäbe. Ich möchte, dass du nach Ragmarket zurückgehst und wieder neu anfängst, wie du das mal wolltest.«
    »Was meinst du mit ›neu anfangen‹?«, fragte Cat.
    »Finde heraus, ob sich alles wieder beruhigt hat. Es kann eigentlich gar nicht anders sein – die Bayars haben ganz andere Sorgen und sind der Meinung, dass ich immer noch in Odenford bin. Ich weiß, dass du gesagt hast, dass alle Ragger tot sind, aber versuch trotzdem herauszufinden, ob vielleicht jemand übersehen worden ist und du wieder eine Gang auf die Beine stellen kannst.«
    Cat starrte ihn an. »Was für eine Gang willst du haben? Einbrecher oder Taschendiebe oder Schlossknacker oder Laufburschen oder was?«
    »Ich brauche geschickte Taschendiebe und Schlossknacker, Mädchen und Jungs, die das Gesetz ablenken können. Aber noch wichtiger ist ihre Qualität . Ich brauche Leute, denen wir vertrauen können – am Anfang genügt eine Handvoll.« Er deutete mit dem Kinn auf seine Sachen. »Nimm meine Börse und arbeite mit dem Geld. Ich gehe davon aus, dass wir in einer Woche in die Stadt kommen werden.«
    Cat kramte in seinen Sachen herum und hielt seine Börse hoch. »Sicher, dass ich das alles nehmen soll?«
    Han nickte. »Die Clans werden mir mehr geben.«
    »Willst du, dass ich sage, wer der Streetlord ist?«
    Han dachte einen Moment nach. »Sag ihnen, dass mein Straßenname Dämonenkönig lautet. Hier. Ich zeig dir das Gang-Symbol.« Cat reichte ihm ein Kohlestück von der Feuerstelle, und Han skizzierte ein Zeichen auf die Wand hinter ihm – eine senkrechte Linie mit einem Zickzackmuster darüber. »Du kannst sagen, dass es ›Stab und Blitz‹ heißt«, sagte er. »Sag ihnen, dass ich Beziehungen zu denen da oben habe, aber auch üble Feinde. Und dass sie nicht mitmachen sollen, wenn sie Angst haben.«
    »Hab’s kapiert«, erwiderte Cat.
    »Und jetzt zu dem, was du als Erstes tun wirst.« Er machte eine Pause und starrte den Vorhang an, der sein Zimmer vom Gemeinschaftsraum trennte. Hatte er sich gerade bewegt?
    Bei den Gebeinen. Er hätte magische Barrieren errichten sollen, aber es war ihm gar nicht in den Sinn gekommen, nicht hier im Camp. In seinem gegenwärtigen Zustand war er sich noch nicht einmal sicher, ob er es überhaupt geschafft hätte.
    Er machte Dancer ein Zeichen und nickte in Richtung des Vorhangs. Dancer stand lautlos auf, trat zum Vorhang und riss ihn zur Seite.
    Der Gemeinschaftsraum dahinter war leer.
    »Vielleicht bin ich noch etwas schreckhaft«, gab Han zu. »Aber kommt lieber ein bisschen näher her.« Er senkte seine Stimme noch etwas mehr und fuhr fort: »Cat, sag allen auf beiden Seiten des Flusses, dass die Blaublütigen Thorn Rose den Thron wegnehmen wollen. Sag ihnen, dass sie zur Beerdigung der Königin kommen und den Adeligen zeigen sollen, was sie davon halten. Glaubst du, du kriegst das bis zur Beerdigung am Sonntag hin?«
    Cat nickte.
    »Und sei vorsichtig. Wenn es noch zu heiß ist, versteck dich. Ich will dich nicht auch noch verlieren. Wir werden uns dann wahrscheinlich bei der Gedenkfeier treffen, und wie’s von da an weitergeht, sehen wir dann.« Han machte eine Bewegung mit dem Kopf Richtung Vorhang. »Geh jetzt besser, damit du Korporal Byrne nicht verpasst.«
    Dancer begleitete Cat hinaus. Für einen langen Moment standen sie einfach nur da und tuschelten miteinander. Dancer strich Cat eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Cat stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu umarmen, und sie küssten sich.
    Eine Woge von Neid stieg in Han auf. Wie lange würde es wohl dauern, bis sich das klaffende Loch in seiner Mitte, in dem sich all seine Hoffnungen gesammelt hatten, geschlossen haben würde?
    Er schüttelte das Gefühl ab und zwang sich, Pläne zu schmieden – für das Treffen mit Raisa und den Clan-Ältesten. Und für ein vertrauliches Gespräch mit Crow.

KAPITEL SIEBZEHN
    Das Spiel beginnt
    A mon Byrne war lieber auf den gefährlichsten Straßen der Sieben Reiche unterwegs, als sich auf dem mit Falltüren gespickten politischen Parkett des Hofes bewegen zu müssen. Ihm fehlte die Fähigkeit, leichthin zu lügen, schlagfertig zu sein und andere mit List und Überredungskunst zu täuschen. Er hatte auch keinerlei Erfahrung darin, hässliche Dinge schönzureden, um auf diese Weise andere zu veranlassen, gegen ihre eigenen Interessen zu handeln.
    Meistens störte ihn das nicht. Schließlich hatte er genug Fähigkeiten, auf die er vertrauen konnte. Er hatte hart daran

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