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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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»Wir haben keinen Grund gesehen, es ihr vorher zu erzählen. Solange Marianna noch am Leben und gesund war, schien es … voreilig zu sein.«
    »Sagt es mir«, verlangte Raisa mit steifen Lippen. Sie wusste, dass jetzt alles nur noch schlimmer werden würde.
    »Die Königin hat es gut gemeint«, setzte Averill an. »Trotz eurer Unstimmigkeiten wollte sie dein Recht auf den Thron schützen. Vergiss das nicht, meine Dornenrose.«
    »Würde mir jetzt bitte jemand sagen, was bezüglich der Nachfolge passiert ist?«, fragte Raisa und packte die Stuhllehnen mit beiden Händen, um sich davon abzuhalten, einfach aufzuspringen.
    »Sowohl der Magierrat als auch Mariannas eigener Rat aus Adeligen haben enormen Druck auf die Königin ausgeübt«, erklärte Averill. »Du warst verschwunden, und sie wollte nichts von deinem Brief erzählen, weil sie Angst hatte, dich damit in Gefahr zu bringen.«
    Raisa hob den Kopf und begegnete Amons Blick, sah die Frage in seinen Augen – welcher Brief? – und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Averill.
    »Aber in den letzten paar Monaten hat Marianna irgendwie wieder Mut gefasst«, sagte Averill. »Vielleicht wusste sie tief in ihrem Herzen, dass sie getäuscht wurde, dass sie vom Hohemagier mit Magie beeinflusst wurde. Sie hat Redner Redfern weggeschickt und Redner Jemson zum Kathedralen-Tempel geholt. Er war für sie eine große Quelle der Kraft, aber auch eine Quelle des Drucks. Wie du weißt, huldigt er dem Alten Glauben und hält sich an die Beschränkungen, die nach der Großen Zerstörung eingeführt worden sind, und er fühlt sich der Integrität des Grauwolf-Geschlechts verpflichtet.«
    Averill hat sie geliebt, dachte Raisa. Er hat sie immer geliebt. Trotz all der Geschehnisse, die sie voneinander trennten. Was für ein Jammer, dass sie ihn nie geliebt hat.
    So viel zu bedauern. So viele verpasste Chancen.
    »Lord Bayar hat der Königin weiterhin zugesetzt«, fuhr Averill fort. »Er hat ihr gesagt, dass es ein Machtvakuum geben würde, wenn ihr etwas zustoßen sollte. Dass möglicherweise ein Bürgerkrieg ausbrechen würde oder wir aus dem Süden angegriffen werden könnten. Die meisten Mitglieder im Rat der Königin haben Bayar unterstützt.«
    Bright Hand näherte sich mit der Teekanne, aber Raisa winkte ihn ungeduldig weg. »Und?«
    »Vor zwei Wochen hat Marianna dann eine Veränderung in der Erbfolge bekanntgegeben«, sagte Averill schwer. »Sie hat an dir als Erbprinzessin festgehalten, aber eine Klausel hinzugefügt, nach der Mellony zur Königin gekrönt werden sollte, falls Marianna sterben würde, bevor du zurückgekehrt bist.«
    Raisa starrte ihren Vater an, während sich die volle Bedeutung seiner Worte in ihr entfaltete.
    »Sie wollte deinen Anspruch schützen und gleichzeitig das Problem des Machtvakuums lösen«, erklärte Averill ruhig. »Ich glaube, sie hat gewusst, dass du am besten als Nachfolgerin geeignet bist. Sie hat versucht, die Clans zufriedenzustellen, den Magierrat, die Redner und den Rat der Adeligen.«
    »Beim Blute des Dämons«, flüsterte Raisa. »Sie hat versucht, allen gerecht zu werden, und damit vielleicht ihr eigenes Todesurteil unterschrieben.« Sie presste ihre Fingerspitzen gegen die Schläfen. Ihr Kopf hämmerte, als würden alle Gedanken und Enthüllungen von innen gegen den Schädel trommeln.
    »Ich habe eine Theorie«, sagte sie, ohne die Finger von den Schläfen zu nehmen. »Micah und Fiona sind nach Hause zurückgekehrt und haben ihrem Vater mitgeteilt, dass ich Odenford verlassen habe und möglicherweise auf dem Heimweg bin. Das hat Bayar zum Handeln gezwungen. Er konnte das Risiko nicht eingehen, dass ich auftauche und alles ruiniere. Also hat er die Königin, meine Mutter, ermordet und mir eine Falle gestellt. Wäre ich im Süden geblieben, wäre Mellony gekrönt und mit Micah verheiratet worden. Und selbst wenn ich später doch noch aufgetaucht wäre, hätten sie alle Zeit gehabt, sich so zu wappnen, dass man sie unmöglich hätte verdrängen können. Und selbst wenn ich beharrlich geblieben wäre und gekämpft hätte, hätten sie einen Weg gefunden – und mich eben dann beseitigt. Aber die beste Lösung war für sie natürlich, dafür zu sorgen, dass ich gar nicht erst zurückkehre.«
    »Das können wir nicht beweisen, Thorn Rose«, sagte Willo sanft.
    Raisa schüttelte den Kopf. »Lasst mich einfach ausreden. Wenn ich tot wäre und es keine Alternative gäbe, müssten die Clans Mellony anerkennen. Also hat der Magierrat

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