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Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Umhang enger um die Schultern. Er war bei dem Pferd gewesen, das sie der Tochter des Hohemagiers entwendet hatte – eins der wenigen Dinge von Fiona, die ihr passten.
    Im Stall war es warm und trocken, und es roch nach süßem Heu und Pferd. Ghost streckte den Kopf aus seiner Box, schnaubte und blies Haferstückchen in ihre Richtung. Sie strich ihm über die Nüstern. Zwei Boxen weiter sah sie Ransom stehen, den großen kastanienbraunen Wallach von Byrne – eine Bergponykreuzung.
    Die Stalltür öffnete sich quietschend, und Byrne trat ein, gefolgt von einer Handvoll Blaujacken. Allerdings traf diese Bezeichnung im Augenblick eher weniger zu, da sie unscheinbare warme Kleidungsstücke in Braun- und Grüntönen trugen.
    Raisa musterte sie rasch, aber zu ihrer Enttäuschung war Amon nicht unter ihnen, und auch keiner der anderen Grauwölfe. Diese Soldaten hier waren erfahrener als Amons Kadetten; Sonne und Wind hatten bereits ihre Spuren in den immer noch jungen Gesichtern hinterlassen.
    Byrne verriegelte sorgfältig die Stalltür und stellte einen der Soldaten als Wache ab. Die anderen machten sich sofort an die Arbeit, holten die Pferde aus ihren Boxen und sattelten sie.
    »Ihr wollt heute Nacht noch aufbrechen?«, fragte Raisa und nickte in Richtung der anderen.
    »Je früher, desto besser«, sagte Byrne. Er stand da, starrte auf sie herunter, biss sich auf die Unterlippe und musterte sie prüfend, als suche er nach irgendwelchen Verletzungen. »Ich bin sehr erleichtert, dass Ihr noch lebt.«
    Als ob er es nicht gemerkt hätte, wenn sie getötet worden wäre. Als ob er diesen Schlag gegen das überaus wichtige Geschlecht der Grauwölfe nicht gespürt hätte.
    »Was ist passiert?«, fragte Raisa. »Woher wusstet Ihr, dass ich hier bin? Wo ist Amon? Und wieso ist es in Fetterford nicht mehr sicher?«
    Byrne machte einen Schritt nach hinten, als wollte er vor dem Ansturm ihrer Fragen zurückweichen. Er nickte zur Sattelkammer hinüber. »Unterhalten wir uns dort.«
    Da erinnerte sich Raisa an die beiden Frauen aus Tamron. »Oh – da ist noch was. Diese beiden Damen, mit denen ich im Schankraum gesprochen habe – ich habe mich bereiterklärt, morgen mit ihnen zusammen weiterzureisen. Könntet Ihr jemanden schicken, der ihnen mitteilt, dass sich meine Pläne geändert haben?« Es war feige, das wusste sie, aber sie war zu erschöpft, um sich um Lady Esmerells Enttäuschung zu kümmern.
    »Corliss.« Byrne machte einem seiner Männer ein Zeichen und schickte ihn zurück zur Schenke, um Esmerell und Tatina die schlechte Nachricht zu überbringen.
    Raisa holte Ghost aus seiner Box und führte den Hengst in die Sattelkammer, wo sie ihn zwischen zwei Wänden festband. Dann nahm sie sein Sattel- und Zaumzeug von dem Gestell, das an der Wand stand.
    Byrne folgte ihr in den kleinen Raum und zog die Tür hinter sich zu. Er musterte Raisa einen Moment, während sie das Pferd bereitmachte. »Ist das der Flatland-Hengst, den Fiona Bayar geritten hat, als sie das letzte Mal zu Hause war?«
    Raisa nickte. Fiona ging mit Pferden in etwa so um wie ihr Bruder Micah mit Liebschaften. »Ich habe ihn mir ausgeliehen.« Sie zog sich einen Tritthocker heran und stieg darauf, um die Pferdedecke über Ghosts breiten Rücken werfen zu können.
    »Diese Geschichte würde ich gern hören«, sagte Byrne.
    »Eigentlich wolltet Ihr mir eine Geschichte erzählen, nämlich die, wie es dazu kam, dass Ihr hier seid, Hauptmann Byrne.«
    »Ja, Eure Hoheit.« Byrne neigte den Kopf und gab sich geschlagen. »Euer Vater hat eine Nachricht abgefangen, die darauf hindeutet, dass Lord Bayar weiß, wo Ihr seid, und Attentäter ausgeschickt hat, um Euch ermorden zu lassen.«
    »Oh«, sagte Raisa und sah von ihrer Arbeit auf. »Richtig. Das weiß ich bereits. Er hat vier von ihnen nach Odenford geschickt.«
    Byrne wölbte eine Braue, was sie so sehr an Amon erinnerte, dass ihr Herz einen Satz machte. »Und?«, fragte er trocken.
    »Einen habe ich getötet, und die anderen drei hat Micah Bayar getötet«, erzählte Raisa.
    »Micah?«, fragte Byrne scharf. »Wieso sollte er …?«
    »Wie es aussieht, will er mich lieber heiraten als begraben«, sagte Raisa. »Er hat mich aus der Akademie entführt und war gerade dabei, mich zur Hochzeit nach Hause zurückzuschleppen, als wir von Gerard Montaignes Armee überfallen worden sind, die auf dem Weg nach Tamron war. Das war gleich nördlich von Odenford. Wenn Micah überlebt hat, wird er vermutlich glauben, dass ich zur

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