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Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Armee zu schicken, um Euch zu retten.«
    »Hat er denn keine Angst, dass ich irgendwo anders auftauchen und ihn als Lügner entlarven könnte?«
    »Korporal Byrne hat ihm erzählt, dass Ihr im Laufe des Scharmützels mit Montaignes Streitkräften getötet worden wärt.« Byrne zog eine Grimasse. »Tatsächlich war Korporal Byrne derjenige, der Markus diesen Plan vorgeschlagen hat, nachdem Montaigne die Stadt belagerte.«
    »Aber wieso tut er so etwas?«, fragte Raisa verständnislos.
    »Korporal Byrne hat vermutet, dass Ihr die Grenze noch nicht überquert habt. Er wollte, dass diejenigen, die hinter Euch her sind, Euch in Tamron Court vermuten und nicht hier im Grenzland. Also haben er und sein Tripel sich in der Stadt offen zu erkennen gegeben, damit irgendwelche Spione, die für Montaigne oder Lord Bayar arbeiten, sehen können, dass die Mitglieder der Wache der Königin immer noch da sind. Und daher davon ausgehen, dass Ihr es auch noch sein würdet.«
    »Nein«, flüsterte Raisa. Sie schritt unruhig auf und ab. »Oh, nein. Wenn Montaigne herausfindet, dass er reingelegt worden ist, wird er fuchtsteufelswild werden. Es ist gar nicht auszudenken, was er dann tun wird.« Sie blieb stehen und sah zu Byrne hoch. »Was ist mit der Königin? Wird sie Hilfe schicken?«
    »Angesichts der Situation zu Hause können wir keine Armee nach Tamron aussenden«, sagte Byrne mit ausdrucksloser Stimme. »Das würde die sowieso schon heikle Situation erst recht ins Wanken bringen. Je nachdem, was bezüglich der Thronfolge geschieht, kann zu Hause jeden Augenblick Krieg ausbrechen.«
    »Aber … wenn Mutter glaubt, dass ich in Tamron Court gefangen bin«, flüsterte Raisa, »würde sie dann nicht so oder so eine Armee schicken?« Tatsächlich war Raisa sich nicht sicher, wie die Antwort auf diese Frage lautete.
    »Ich habe ihr geraten, es nicht zu riskieren. Und ich habe ihr gesagt, dass Ihr gar nicht dort seid«, sagte Byrne, den Blick seiner grauen Augen fest auf sie gerichtet.
    »Aber – aber – aber – das bedeutet, dass Amon – und alle anderen Grauwölfe – dass sie dort sterben werden«, rief Raisa. »Auf schreckliche Weise.«
    »Diese Möglichkeit besteht«, sagte Byrne ruhig.
    »Möglichkeit? Diese Möglichkeit?« Sie baute sich vor Byrne auf und ballte die Hände zu Fäusten. »Amon ist Euer Sohn! Wie konntet Ihr ihm das antun? Wie konntet Ihr nur so etwas tun?«
    »Amon hat seine Entscheidung zum Wohle des Königinnen-Geschlechts getroffen, wie es seine Pflicht ist«, sagte Byrne. »Ich werde seine Entscheidung nicht in Frage stellen.«
    Raisa erhob sich auf die Zehenspitzen und beugte sich in Byrnes Richtung. Sie war so wütend, dass ihr die Ohren klingelten und ihre Zunge sich löste. »Hatte er überhaupt jemals eine Wahl ?«, fragte sie. »Er hat mir gesagt, was Ihr ihm angetan habt – er hat von dieser magischen Verbindung erzählt, die Ihr ihm aufgezwungen habt.«
    Byrne runzelte die Stirn und rieb sich mit einem Daumen den Augenwinkel. »Wirklich? Hat er das gesagt?«
    Raisa war nicht mehr zu bremsen. » Hat er jetzt überhaupt noch einen freien Willen, oder ist er dazu verdammt, sich zur Rettung dieses verfluchten Geschlechts zu opfern?«
    »Hmmm«, machte Byrne und war immer noch aufreizend ruhig. »Nun, da er Euch von dem Band zwischen Königinnen und Hauptmännern erzählt hat, vermute ich, dass er sehr wohl noch einen freien Willen hat.«
    »Was ist mit den Grauwölfen?«, fragte Raisa. »Hatten sie eine Wahl?« Sie dachte an die Freunde, die sie unter Amons Kadetten gefunden hatte: Hallie, die in Fellsmarch von ihrer zweijährigen Tochter erwartet wurde. Talia, die vermutlich ihre geliebte Pearlie in Odenford zurückgelassen hatte. Und der arme Mick, der Raisa als Trost für ihren Liebeskummer wegen Amon Byrne seine clangefertigte Satteltasche geschenkt hatte.
    Tamron Court statt meiner, dachte sie. Natürlich wusste sie, dass es arrogant war zu glauben, bei dem Einmarsch in Tamron würde es um sie gehen. Gerard Montaigne wollte Tamrons Reichtümer, eine größere Armee und den Thron. Sie war im Grunde nur das Sahnehäubchen – die Chance für ihn, auch auf die Fells Anspruch zu erheben.
    »Wir müssen zu ihnen«, sagte Raisa. »Wir müssen irgendeine Möglichkeit finden, sie da rauszuholen. Was wäre, wenn – wenn ich mich zeige und Montaigne von da weglocke? Oder wenn ich signalisiere, dass ich verhandlungsbereit bin? Vielleicht ist es ja auch irgendwie möglich, zwischen ihren Linien

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