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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hatte der Traum ihm mitzuteilen versucht, aber es war ihm nicht gelungen, ihn richtig zu deuten. Nicht schnell genug.
    Jetzt zählte er mindestens ein Dutzend dieser Waffen, und er erkannte sofort, dass es sich um eine modifizierte Version handelte, die auf geschmuggelten ixianischen Modellen basierte: selbstlenkende Spürsysteme und ein Tötungsprogramm, das von rudimentären Impulsen angetrieben wurde. Obwohl sie auf den gleichen Grundprinzipien basierten, sahen sie anders aus als das Exemplar, das aus dem Kopfteil des Betts hervorgekommen war und bei dem es sich nur um einen einfachen Metallstreifen gehandelt hatte. Diese Jäger-Sucher waren komplexer, obwohl ihre primitive Programmierung nur allgemeine Opfer ins Visier nehmen konnte und keine bestimmten Einzelpersonen. Doch auch ein caladanischer Drachenhai war primitiv und trotzdem ausgesprochen tödlich.
    Das leise Geräusch bedrohlicher Bewegungen, die farbenfroh herausgeputzten Zuschauer, die große Feier – jeder einzelne Moment hallte in Pauls Schädel wie ein grausiges Déjà-vu wider: der Hochzeitstag seines Vaters, die rasiermesserscharfen Flugscheiben, Schwertmeister Dinaris Heldentod, der verkrüppelte Erzherzog Armand. Ilesa, die in ihrem Brautkleid so hübsch ausgesehen hatte ... und dann war sie voller Blut gewesen.
    Chani!
    Das durfte er nicht noch einmal geschehen lassen.
    Vier Jäger-Sucher schossen in dichter Formation auf den Thron zu. Mit einem schnellen, verzweifelten Stoß warf er Chani zu Boden, noch während sie aufstehen wollte, um zu kämpfen. »Bleib unten!« Dann stieß er blitzschnell Irulan beiseite, die sogleich unter ihrem umgefallenen Sitz in Deckung kroch, während Alia die Stufen hinunter aus dem Weg sprang.
    Die Nadel des ersten Jäger-Suchers bohrte sich in die Mitte des Throns, wo Paul nur Sekunden zuvor gesessen hatte.
    Ohne Zögern sprangen Fedaykin-Wachen von den Wandelgängen und den Saalwänden hervor und warfen sich vor Muad'dib, um ihn mit ihren eigenen Körpern zu schützen. Bludd stürmte auf das Podium, das Rapier gezogen, um damit nach den wirbelnden Geschossen zu schlagen.
    Doch Paul war selbst schon dabei, die Jäger-Sucher aufzuhalten. Die schwebenden Nadelwaffen näherten sich so schnell, dass er immer nur einer auf einmal ausweichen konnte. Eine surrte unter seinem Arm hindurch, und er bog sich heftig nach links, um ihrem Stachel zu entgehen. Zwei Fedaykin warfen sich in die Flugbahnen der Jäger-Sucher, um die tödlichen Vorrichtungen mit der Brust abzufangen. Kurz darauf wanden sie sich vergiftet am Boden. In wenigen Augenblicken würden sie tot sein.
    Die Menschen rannten panisch im Thronsaal umher, verwirrt von den angriffslustigen Flugwaffen. Mindestens zwanzig Jäger-Sucher waren abgeschossen worden, vielleicht sogar mehr, und viele hatten bereits Opfer gefunden.
    Mit einem durchdringenden metallischen Klang wie von einer Stimmgabel schlug Bludds Rapier eines der Fluggeräte aus der Luft. Der Schwertmeister hielt vor Irulan die Stellung, die jedes bisschen Schutz ausnutzte, das ihr umgekippter Stuhl ihr zu bieten hatte. Ein weiterer Jäger-Sucher näherte sich, und Bludd schlug mit einer schnellen Bewegung der dünnen Klinge danach.
    Das entsetzte Publikum, das die Natur der Bedrohung nicht begriff, trat die Flucht aus dem Himmlischen Audienzsaal an. Die Menschen in den ersten Reihen wandten sich um und drängten gegen die wimmelnde Menge, die die riesige Halle erfüllte.
    Eine weitere Salve Jäger-Sucher kam aus den verzierten Öffnungen hervor, und diese zweite Welle schoss direkt auf Paul zu. Chani lag wie erstarrt am Boden, im Wissen, dass jede Bewegung die Aufmerksamkeit der Suchgeschosse auf sie lenken würde. Doch als es einen der in der Nähe stehenden Fedaykin erwischte und er wild um sich schlagend neben ihr zu Boden ging, rollte sie sich zu ihm hinüber, im instinktiven Versuch, ihm zu helfen.
    Paul sah, wie ein Jäger-Sucher die Flugbahn änderte und auf Chani zuraste, doch inzwischen war er sich jeder Bewegung um ihn herum übernatürlich genau bewusst. Mit unglaublicher Schnelligkeit sprang er vor, um das Geschoss im Flug zu packen. Da er wusste, dass das Suspensorfeld es ihm erschweren würde, den Jäger-Sucher festzuhalten, drückte er kräftig zu.
    Er spürte einen schmerzhaften, brennenden Stich.
    Eine Mentaten-Lageeinschätzung teilte ihm sofort mit, was geschehen war. Rund um die Mitte war der zylinderförmige Schaft von einem weiteren Ring kurzer, dünner Nadeln umgeben, von denen

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