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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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nicht, dass ein anderer Name mit dem Palast assoziiert wurde als der Muad'dibs.
    Als die Zeremonie schließlich begann, kam sich Irulan klein und überwältigt vor angesichts der mehreren hundert adligen Repräsentanten, die Pauls Ruf gefolgt waren, sowie der vielen tausend anderen Menschen, die sich in der opulenten Festung drängten. Nachdem Muad'dibs bürokratisches Korps die Namen aller Botschafter von anderen Planeten, die der Vorladung nachgekommen waren, mit einer Liste der erwarteten Besucher abgeglichen hatte, würde der Imperator erfahren, wer seinen Befehl missachtet hatte. Dann würden die Strafmaßnahmen beginnen.
    Während die Menge langsam verstummte, blickte Irulan zu Rugi, die wartend ganz vorn im Meer der Gesichter saß. Während sie hier auf Arrakis bei Irulan gewohnt hatte, war Rugi aufgeblüht. Tag für Tag war sie selbstsicherer geworden. Trotzdem war Irulan überrascht, dass Rugi heute zum ersten Mal, seit sie sich erinnern konnte, wirklich schön aussah. Sie trug feine Corrino-Kleidung, und ihr Familienstolz haftete ihr wie ein Gewand an. Die Schüchternheit und Unsicherheit, die sie zu Anfang gezeigt hatte, waren verflogen. Rugis Haltung vermittelte deutlich, dass sie die Tochter eines Imperators war.
    Irulan warf einen Blick zu Chani, und ihr fiel auf, wie in sich ruhend und schön die Fremen-Frau wirkte. Da man sie in der Arena der Politik aufgezogen hatte, war Irulan bereit, die politischen Realitäten zu akzeptieren. Sie wusste, dass Paul sich nur für sie entschieden hatte, um seine Herrschaft abzusichern, während die Wüstenkonkubine seine Gefährtin war. Natürlich konnte Muad'dib sich alles nehmen, was er wollte. Niemand würde es infrage stellen, wenn er sich zwei Frauen oder ein Dutzend Liebhaberinnen hielt. Irulan war es egal, wenn er seine ganze Liebe der Fremen-Frau schenkte, doch Chani war wie eine Wölfin und nicht geneigt, ihren Mann zu teilen.
    Aufgrund der Bauweise des Saals klangen die Hintergrundgeräusche gedämpft. Die Wände um den großen Thron und die Estrade herum und die der großen Halle waren so strukturiert, dass sie das Gemurmel und den Lärm der Menge erstickten.
    Als Paul sich erhob, verstummten die Zuschauer, als hätten sie alle mit einem Mal ihre Stimme verloren. »Am Ende des Kriegs folgt Frieden.« Seine Stimme wurde von Hunderten im Himmlischen Audienzsaal verteilten Lautsprechern geschickt weitergeleitet und verstärkt. »Über achthundert Repräsentanten sind mit ihrem Gefolge gekommen, um sich vor meinem Namen zu verneigen und das Banner Muad'dibs zu tragen. Mein Sieg ist unumgänglich – und ich würde es sehr vorziehen, den restlichen Weg ohne Blutvergießen zu gehen.« Er hielt inne, und die Zuschauer, die an seinen Lippen hingen, warteten schweigend.
    Im anschließenden Moment der Stille hörte Irulan ein unnatürliches, unheilverkündendes brummendes Geräusch. Chani bemerkte es ebenfalls und wirbelte herum, im Versuch, seinen Ursprung auszumachen. Irulan sah eine Bewegung und stellte fest, dass Dutzende der winzigen Wandfächer sich langsam öffneten. Kleine schwarze Münder gaben ein leises summendes Geräusch von sich. Schwertmeister Bludd war bereits auf den Beinen und rief eine Warnung.
    Jäger-Sucher flogen wie ein Schwarm angriffslustiger Wespen in den Saal.

65
     
    Ich sehe, wie das Ungeheuer um mich herum wächst – und in mir.
    Aus Muad'dib und der Djihad,
    von Prinzessin Irulan
     
     
    Die Jäger-Sucher schwebten brummend auf ihren kleinen Suspensorfeldern und trieben umher wie räuberische Aale. Sobald sie ein Ziel anvisierten, wurden sie schneller. Es waren zylinderförmige, handlange Kolben, jeder mit einer Giftnadel versehen, und sie bewegten sich auf lauten Suspensorfeldern vorwärts.
    Mit einem Anflug eisigen Entsetzens begriff Paul, dass er diese Situation schon einmal im Traum gesehen hatte – viele kleine Angreifer, zahllose spitze Nadeln, tausend schmerzhafte Tode. Seine Vorahnungen waren oft verwirrend und selten eindeutig, und nun fügte sich ein weiteres Traumpuzzleteil ein wie Bolzen in einem komplizierten Schlossmechanismus. Ein lebhaftes Bild der detaillierten Reliefs an den Wänden der Audienzkammer überlagerte sich mit dem geschnitzten Fisch, der über hölzerne Wellen sprang ... und das Bild wurde scharf genug, um zu erkennen, wo er es zuvor gesehen hatte: auf dem Kopfteil seines alten Betts in der Residenz von Arrakeen.
    Das Kopfteil, das heruntergeklappt war, um den ersten Jäger-Sucher freizulassen. Das

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