Der Wuestenplanet - Paul Atreides
machen.
Die Armee der Ecazi setzte sich zuerst in Bewegung und ließ die Schwärme gelandeter Fregatten und schildgeschützter Soldaten hinter sich zurück, um einen Bodenangriff auf der trockenen, staubigen Ebene zu starten. Das flache Terrain würde die Parameter des Schlachtfelds festlegen. Atreides-Soldaten folgten den Ecazi als zweite Welle.
Rabban hatte die Hälfte seiner Reitertruppen als Wachen am felsigen Ufer postiert. Hinter ihm und auf den Hängen umschlossen undurchdringliche Hausschilde die bewaffnete Wohnfestung des Grafen. Sie hatten strikte Befehle, hier als Ritkas sichtbare Verteidigungslinie zu warten und nicht gegen die feindliche Armee vorzurücken.
Rabbans Pferd war feurig und unruhig und bewegte sich nervös. Er berührte die Kontrollen am Sattelknauf, um einen elektrischen Impuls in den entsprechenden Nervenknoten des konditionierten Pferdegehirns zu schicken und es zum Stillhalten zu zwingen. Er hatte weder die Zeit noch die Geduld, sich an sein Reittier zu gewöhnen, weshalb er es unter Kontrolle halten musste. In der Nähe saßen Brom und die übrigen Leutnants auf ihren eigenen ausgebildeten Pferden.
Ausgestattet mit Individualschilden rückten die Ecazi- und Atreides-Soldaten wohlgeordnet durch den ausgetrockneten See vor. Rabban presste die dicken Lippen zusammen und dachte über seine Taktik nach. Ein einziger Soldat, der eine Lasgun auf einen dieser Schilde abfeuerte, würde eine pseudo-atomare Explosion auslösen, die stark genug war, die gesamte Streitmacht zu pulverisieren. Doch so weit würde Rabban nicht gehen, selbst wenn es für ihn eine Möglichkeit gegeben hätte, der Detonation zu entkommen. Ein solches Vorgehen würde anschließend zu viele Fragen provozieren.
Da die Schilde auf beiden Seiten Projektilwaffen und Sprengstoffe ebenso nutzlos machten wie Luftschläge, musste es eine geradezu mittelalterliche Schlacht werden: Schwert gegen Schwert, im Nahkampf, der durch Können und Kraft entschieden wurde. In Gedanken hörte Rabban bereits den lauten Kampflärm.
Als die ersten Reihen der Ecazi-Truppen langsam auf Ritka zumarschierten, ballte er ungeduldig die Fäuste. Der Graf hatte ihm befohlen zu warten und ihm explizit verboten, seine Truppen ins Gefecht zu schicken. Aber wie lange? Das hatte ihm niemand gesagt. Rabban gab einen angewiderten Laut von sich. Es kam ihm idiotisch vor, diese erstklassige Gelegenheit ungenutzt verstreichen zu lassen. Warum sollte er so viel Zeit verschwenden und den Feind unbehelligt näher herankommen lassen? »Unsere Truppen könnten sich ihnen in diesem Moment dort draußen zum Gefecht stellen! Ist das nun eine Schlacht oder nicht?«
Bevor ein Befehl über Rabbans Lippen kommen konnte, sagte Brom mit tiefer, warnender Stimme: »Warten Sie auf den richtigen Augenblick. Noch nicht.«
»Aber das ist Wahnsinn. Wann soll der richtige Moment sein? Schaut sie euch an!«
»Der Graf kennt seine Pläne. Es ist nicht die Aufgabe des Kriegers, seinen Herrn zu verstehen. Er muss ihm lediglich gehorchen und auf sein Zeichen warten.«
Rabban knirschte mit den Zähnen. Er wusste sehr genau, dass dieser unberechenbare Moritani-Fürst nicht sein Herr war.
Er hörte laute Hörner, schrilles Pfeifen, das aufwühlende Klirren von Metall auf Metall und sogar das Knallen kleiner Explosionen. Brom zeigte auf die weitläufigen, mit Planen bedeckten Gehege und Ställe, in denen Moritani seine kostbaren Genga-Hengste hielt. Getrieben von schreienden Kriegern strömten die Monsterpferde aus ihren Gehegen, viele hundert wütender, wilder Bestien, die mit Dornen und scharfen Klingen gespickt waren. Die entfesselten Hengste wogten über die tiefer gelegenen Hügel und flossen dann als unaufhaltsame Masse über die trockene Ebene direkt auf die heranrückende feindliche Armee zu. Die Krieger, die sie angetrieben hatten, drehten ab, zogen sich in die Ställe zurück und ließen die Hengste weiterstürmen.
Damit hatte Rabban überhaupt nicht gerechnet. Er lachte und blickte zu Brom hinüber. »Ja, jetzt bin ich froh, dass wir gewartet haben.«
Als die Atreides-Truppen der Ecazi-Armee folgten, war Paul mit einem eigenen Schwert und einem eigenen Dolch bewaffnet. Er lief zwischen Duncan und Gurney, die sich beide übermäßig um ihn zu sorgen schienen. Nachdem er sich der Assassinen auf Caladan erwehrt hatte, bestand der junge Mann darauf, trotz des offensichtlichen Unbehagens seines Vaters an der Schlacht teilzunehmen.
Leto hatte gesagt: »Wenn du eines Tages
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