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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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hatte. »Das ist Rabban.« Duncan schob die zahllosen Fragen beiseite, die ihm in den Sinn kamen, zum Beispiel, warum der Neffe des Barons hier war und was genau die Harkonnens mit diesem Assassinenkrieg zu tun hatten. Im Moment interessierte er sich ausschließlich dafür, den Mann gefangen zu nehmen. »Und jetzt sind die Rollen vertauscht – wir jagen ihn!«
    Nach seinem Sturz vom Pferd hatte Rabban sich wieder aufgerappelt und rannte nun, so schnell ihn seine kurzen Beine trugen, den breiten Hang empor. Er hielt auf den Schutz einiger Felsvorsprünge zu, die über dem schnell fließenden Wasserfall aufragten. Zweifellos hatte Rabban vor, sich wie eine Ratte zu verkriechen.
    Seite an Seite sausten Duncan und Gurney auf ihren Aufklärungskrädern dicht über dem Boden den Hang hinauf. Auf einer flachen, rauen Steinfläche stellten sie ihre Fahrzeuge ab und rannten zu Fuß weiter. Duncan zog sein Schwert, als er Rabbans schwarz gefiederten Helm in einer Spalte zwischen zwei Felsbrocken sah, wo der Mann ihn fortgeworfen hatte. Aus nicht allzu großer Entfernung hörten sie, wie Rabban vorwärtshastete und Felsen lostrat, während er über einen Sims stolperte.
    Die Verfolger nahmen unterschiedliche Routen zwischen den flechtenbewachsenen Felsen hindurch, die hoch emporragten und zahlreiche Wege versperrten, so dass sie eine Art Labyrinth bildeten. Duncan hatte das Gefühl, Angst zu riechen. Er leckte sich über die trockenen Lippen und kostete den leichten Alkaligeschmack des Staubs von Grumman. Zuvor war er ganz von der Schlacht im ausgetrockneten See in Anspruch genommen worden, deren plötzliche Wende durch die abscheulichen Tricks des Grafen ihn so entsetzt hatte. Jetzt konnte er an nichts anderes als die Erinnerungen aus seiner Kindheit denken, an den Schrecken und die Wut, die er verspürt hatte, als Rabban und seine Jagdgesellschaft ihm auf den Fersen gewesen waren. Mit Mühe und Not hatte er überlebt, hatte Rabban ausgetrickst und war entkommen ... doch wie viele andere Opfer hatte dieser Mann in den dazwischenliegenden Jahren getötet?
    Zu viele.
    Duncan legte an Geschwindigkeit zu, im Wissen, dass Gurney Halleck den Harkonnen-Rohling genauso sehr hasste wie er selbst. Obwohl sie Freunde waren, wollte Duncan die Befriedigung, ihn zu töten, niemand anderem überlassen, nicht einmal seinem besten Freund.
    Die Felsausläufer lenkten Rabbans Flucht in bestimmte Richtungen, und er würde mit Sicherheit den einfachsten Weg wählen. Jedes Mal, wenn Duncan eine hoch aufragende Säule umrundete, rechnete er damit, seinen Feind vor sich zu sehen, bereit, sich auf ihn zu stürzen.
    Schließlich verlief sich der Pfad zwischen großen Geröllblöcken. Duncan kam an einem toten Baum vorbei, umrundete einen hohen Felsen und stieß auf einen Vorsprung – eine Klippe, die sich gut fünfzehn Meter über die herabströmenden Wassermassen erhob, die in Richtung Trockenebene durch die Schlucht brausten. Rabban stand verzweifelt an der Klippe und schaute über die Kante. Er drehte sich zu seinem Verfolger um und griff hektisch nach seinem Kampfmesser, das mehr aus Edelsteinen als aus Klinge zu bestehen schien. Es handelte sich eher um ein protziges Schmuckstück als um eine tödliche Waffe.
    Duncan hob sein Schwert und trat auf Rabban zu. Er verspürte eine tödliche Ruhe. »Ich würde dich lieber aufspießen, Rabban. Aber wenn du dich dafür entscheidest, zu stolpern und von der Klippe zu stürzen, würde mich auch das zufriedenstellen.«
    Rabban spuckte ihn wütend an, aber der Speichelklumpen traf die Innenseite seines Schilds und tropfte funkenstiebend von der unsichtbaren Wand herab.
    »Du erkennst mich nicht einmal wieder, nicht wahr?«, sagte Duncan und fragte sich, ob Gurney vielleicht einen deutlicheren Eindruck bei der sogenannten Bestie hinterlassen hatte. »Er ist hier!« Duncan schaute kurz zur Seite, als sein Kamerad sich näherte.
    Während Duncan einen Moment lang abgelenkt war, stürzte Rabban sich mit dem Dolch auf ihn. »Ich muss mich nicht an dich erinnern«, schnaubte der Mann. »Ich kann dich töten.« Duncan wehrte den Angriff mit Leichtigkeit ab, und Rabban verlangsamte seinen Schlag nicht genug, um den Schild zu durchdringen, so dass sein Dolch abgelenkt wurde. Duncan war sehr viel geübter im Kampf auf engem Raum, und sein neues, rasiermesserscharfes Schwert schlitzte seinem Gegner den Oberarm auf. Leuchtend rotes Blut floss.
    Rabban knurrte und holte erneut mit dem Dolch aus, der jedoch wirkungslos

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