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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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irgendeinen Menschen, der mehr gehasst wird als der Imperator Paul Muad'dib, hmmm?«
    Mohiam antwortete nicht, aber Margot wusste, dass gerade die alte Frau tiefste Verachtung für Paul empfand.
    »Vielleicht sollte stattdessen Marie auf dem Thron sitzen«, sagte Margot. »Gibt es jemanden, der dafür genetisch besser geeignet wäre?«
    Die Ehrwürdige Mutter wich erschrocken zurück. Die Bene Gesserit strebten niemals so offen nach Macht. »Die Menschen würden kein Kind auf dem Thron akzeptieren – und erst recht kein Mädchen!«
    »Nach Muad'dib dürften sie sehr vieles akzeptieren. Hauptsache, er wird entmachtet«, sagte Fenring.
    Die alte Frau ging auf und ab, ohne die vier anderen Schwestern zu beachten, ohne Marie zu beachten. Das Mädchen stand völlig ruhig da, beobachtete aufmerksam und merkte sich jedes gesprochene Wort. »Sie stellen eine faszinierende Mischung von Motiven und Methoden dar, Margot. Wirklich faszinierend. Sie trotzen unseren Traditionen und werfen uns Fehler vor, während Sie uns in eine gefährliche Intrige zu verwickeln versuchen.«
    »Die Schwesternschaft muss sich anpassen, um zu überleben. Das ist eine simple, rationale Schlussfolgerung. Mit Hilfe seiner Erfahrung und seiner einzigartigen Fähigkeiten hat mein Ehemann einen Plan ausgearbeitet, von dem wir alle profitieren würden.«
    Fenring nickte eifrig. »Es gibt Möglichkeiten, wie wir nahe genug an Muad'dib herankommen können, wie wir ihn dazu verleiten können, in seiner Wachsamkeit nachzulassen.«
    Mohiams dunkle Augen musterten den Grafen mit neu erwachtem Interesse. »Es ist wahr, dass die Notwendigkeit der Anpassung besteht. Genauso wichtig ist die Notwendigkeit, das Gleichgewicht zu wahren – auch das ist eins unserer Prinzipien. Ich würde mir gern Ihren Vorschlag anhören, aber ich bestehe darauf, dass das Mädchen optimal vorbereitet wird. In unsere Vereinbarung muss eingeschlossen werden, dass das Mädchen zur Ausbildung in der Mütterschule bleibt.«
    »Das kommt nicht infrage.« Margot legte einen Arm um ihre Tochter, und das Kind drückte sich an sie.
    Auch Fenring legte einen Arm um seine Tochter. »Die Traditionen der Schwesternschaft sind auf spektakuläre Art und Weise gescheitert, hmmm? Deshalb sollten wir jetzt etwas anderes probieren.«
    »Sie sind bereit, bei diesem Vorhaben Maries Leben aufs Spiel zu setzen?«, fragte Mohiam.
    Lady Margot lächelte. »Wohl kaum. Unser Plan ist perfekt, genauso wie die anschließende Fluchtmethode.«
    Die Augen der Ehrwürdigen Mutter blitzten auf. »Und die Einzelheiten?«
    »Die Einzelheiten sind eine künstlerische Darbietung«, sagte Margot. »Und da Ihr nicht daran beteiligt seid, werdet Ihr erst im Nachhinein davon erfahren.«
    Mohiam blickte zu einem Schatten hinauf, der sich hinter einem Fenster zum Hof abzeichnete, und sagte: »Nun gut. Wir werden die Angelegenheit mit Interesse verfolgen.«

33
     
    Heimat ist mehr als nur ein Ort. Heimat ist dort, wo man sein möchte, mehr als an irgendeinem anderen Ort. Heimat ist jedenfalls nicht dieser schreckliche Planet, den ich in meinem Leben nie wiedersehen wollte.
    Gurney Halleck, Depesche an Lady Jessica auf Caladan
     
     
    Als er nach Arrakis zurückkehrte, völlig erschöpft und unruhig von den jüngsten Schlachten gegen die aufständischen Truppen Thorvalds, wollte sich Gurney einfach nur in seinem verstaubten Quartier ausruhen. Doch er hatte kaum mit Mühe die Nasenstöpsel entfernt und den Umhang geöffnet, als ein aufgeblasener Botschafter des Qizarats vor seiner Tür erschien, in ein unpraktisches Diplomatengewand statt in einen traditionellen Destillanzug gekleidet. Mit gerunzelter Stirn nahm Gurney das Schreiben entgegen, das der Abgesandte ihm überreichte, brach das Siegel und las das Dekret, ohne sich darum zu scheren, dass der Mann vielleicht sah, worum es sich handelte.
    Die Bekanntmachung raubte ihm den Atem. »Warum bei den Sieben Höllen sollte Paul so etwas tun?«
    Der Imperator hatte Gurney Halleck offiziell den Titel des Barons von Giedi Primus verliehen. Der pummelige, vernarbte Mann stand reglos da, atmete mit bebenden Nasenflügeln und begriff, dass Paul ihn wahrscheinlich belohnen wollte. Er wollte ihn vor den weiteren Schrecken des Djihads bewahren, indem er ihn auf den Planeten seiner Kindheit zurückschickte, genauso wie Paul Caladan besucht hatte. Obwohl Giedi Primus unmittelbar nach dem Sturz des Hauses Harkonnen vor Paul kapituliert hatte, war diese Welt für Gurney immer noch ein

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