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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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immer noch als ›groß‹ bezeichnen, wenn er all die Völker seines Imperiums tatsächlich mit Nahrung, Unterkunft, Sicherheit und Bildung hätte versorgen müssen? Das ist zweifelhaft. Er bekam Fieber und starb daran, bevor seine Eroberungen sich gegen ihn wenden konnten.«
    »Du bist kein vergessener antiker Feldherr. Du musst deiner Bestimmung folgen, Usul«, flüsterte Chani ihm ins Ohr. »Ganz gleich, wohin sie dich führt, sie bleibt dein Schicksal.«
    Er küsste sie. »Du bist meine Wüstenquelle, meine Sihaya. Wir beide müssen jeden Augenblick genießen, den wir miteinander verbringen dürfen.«
    Sie liebten sich, langsam, und sie erkundeten einander neugierig wie beim ersten Mal.

35
     
    Ja, das Universum ist unermesslich und voller Wunder, aber für meinen Geschmack hat es zu wenige Wüsten zu bieten.
    Die Stilgar-Kommentare
     
     
    Auf Bela Tegeuse war es selbst am helllichten Tag düster und klamm, und alles war in Nebel gehüllt. Stilgar gefiel es hier überhaupt nicht. Jeder Atemzug war mit Feuchtigkeit geschwängert. Am Ende des Tages musste er seine Kleidung praktisch auswringen, um das überschüssige Wasser loszuwerden. Er hatte das Bedürfnis nach einem umgekehrt funktionierenden Destillanzug – mit Nasenstöpseln und einer Atemmaske, die der Umgebungsluft die Feuchtigkeit entzog, damit er vernünftig atmen konnte. Das Geräusch des schwappenden Wassers um die großen, schwer bewaffneten Kanonenboote herum drohte ihn in den Wahnsinn zu treiben.
    Stilgar wusste, dass Paul Muad'dib auf Caladan am Meer aufgewachsen war. Jeden Abend hatte er als junger Mann mit dem Donnern der Wellen unterhalb der Burg zu Bett gehen müssen. Es fiel dem Naib schwer, sich eine so gewaltige Menge Wasser vorzustellen. Erstaunlich, dass der Junge nicht den Verstand verloren hatte.
    Und Stilgar war fest davon überzeugt, dass die Sümpfe auf Bela Tegeuse noch viel tückischer waren als ein Ozean.
    Seit Beginn des Djihads, seit die Legionen über die Welten des Imperiums ausgeschwärmt waren, hatte er die grünweiße Fahne der Fremen-Truppen oder das grün-schwarze Banner der übrigen Loyalisten auf vier Planeten aufgestellt. Er hatte viel Blut vergossen, war Zeuge des Todes vieler Freunde und Feinde geworden. Menschen starben fast immer auf ähnliche Weise, ganz gleich, von welcher Welt sie stammten.
    Nun führte Stilgar auf Befehl von Muad'dib diese Armee an, um den rebellischen Edelmann Urquidi Basque zu jagen, einen der wichtigsten Aristokraten, die Graf Thorvalds Aufstand unterstützten. Als Basque auf Bela Tegeuse gelandet war, hatte Stilgar gedacht, dass seine Beute nun in der Falle saß. Muad'dibs Militärfregatten hatten eine Flotte von Kanonenbooten und Suchschiffen abgesetzt, die von einheimischen, mit dem Gelände vertrauten Ingenieuren konstruiert worden waren, um Lord Basque und seine Sumpfratten zu jagen.
    Sumpfratten. Das klang in Stilgars Ohren gar nicht gut.
    In den vergangenen zwei Wochen war die Verfolgung von Basque und seiner Armee wie eine Jagd auf Kugeln aus statischer Elektrizität über die Dünenkämme gewesen. Unter einer dichten Wolkendecke bewegten sich die Kanonenboote langsam voran, gegen den Widerstand des zähen braunen Wassers. Die matte Sonne würde bald untergehen, und dann brachte die Nacht kühle Luft und mehr Nebel. Aus der Luft gequetschtes Wasser.
    In der Ferne konnte Stilgar nur die zwei nächsten der insgesamt zehn schwer bewaffneten Boote seiner Flotte erkennen. Die Nebelhörner und Signalpfeifen klangen wie verlorene Seelen, die darum flehten, aufs trockene Land gebracht zu werden. Die Sichtweite war geringer als in einem Sandsturm.
    Als sie den Renegaten letzte Woche über einen breiten, seichten See gehetzt hatten, war eins der schweren Kanonenboote auf Grund gelaufen. Basque und seine Sumpfratten waren entkommen und hatten Stilgar noch verhöhnt, während er das Schiff entladen musste, damit es sich frei von der Last der Waffen und sonstigen Ausrüstung von der Schlammbank lösen konnte. Fast hätte er das Boot aufgegeben und die Jagd fortgesetzt. Sollten seine Männer selber zusehen, wie sie im Sumpf zurechtkamen. Aber viele der Kämpfer waren Fremen, und Stilgar hätte sie niemals in diesem nassen Land im Stich gelassen.
    Nachdem sie viel Zeit verloren hatten, waren die Erkundungsboote losgerast, um nach Spuren zu suchen. Eins war zurückgekehrt, und die Besatzung meldete, dass sie ein altes Lager gefunden hatte. Die drei anderen verschwanden spurlos. Stilgar hatte

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