Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Thopter zur Luftaufklärung angefordert, doch wegen des Bodennebels waren die Flugmaschinen hier ohne jeglichen Nutzen.
    Als es schließlich dämmerte und der Himmel die Färbung eines Blutergusses annahm, drangen sie in ein kompliziertes Flussdelta vor. Stilgar war überzeugt, dass er Basque dort in die Falle treiben konnte. Schon mehrere Male hatten sie verlockende Lichter in der Ferne gesehen, spöttische Signale, die vermutlich von den Verfolgten stammten.
    Überall sah er das Gewirr aus den Zweigen und Wurzeln der Hala-Zypressen, die sich so sehr von den seltenen Palmen auf dem Wüstenplaneten unterschieden. Das Flussdelta war dicht mit diesen Bäumen bewachsen, als wären es Schaulustige, die sich um einen Unfallort drängten. Sie sonderten einen üblen Gestank ab, genauso wie das Wässer in diesem Sumpf. Die Gerüche der Fische und Algen setzten Stilgar schwer zu. Jede Mahlzeit auf Bela Tegeuse schmeckte nach Schlamm.
    Stilgar stand auf dem nebelfeuchten Deck. Eines der Kanonenboote war mit Halbschilden ausgerüstet, aber die Kapitäne beklagten sich, dass die schimmernden Kraftfelder die Sicht verschlechterten. Es war schon schwierig genug, in der dunstigen Ferne etwas zu erkennen.
    Der Kapitän an Stilgars Seite ärgerte sich über sich selbst. »Meine Karten sind schon ein Jahr alt und nutzlos. Die Strömungen verschieben den Sand und den Schlamm, und die Hala-Zypressen wandern.«
    »Wie können Bäume wandern?«
    »Sie bewegen ihre Wurzeln im weichen Untergrund und schaffen neue Flussläufe. Eine gute Fahrrinne kann schon einen Monat später versperrt sein.« Angewidert warf der Kapitän seine überflüssigen Karten über Bord, und das dünne Papier wurde von der Strömung fortgetragen. »Ich könnte genauso gut die Augen schließen und beten.«
    »Wir alle können beten«, sagte Stilgar, »aber das sollte nicht unsere einzige Taktik sein.«
    Sechs geheimnisvolle Lichter glommen in der zunehmenden Dunkelheit auf, und Stilgar sah darin das Zeichen, auf das er gewartet hatte. Die Decks der Kanonenboote waren voller Fremen, die den Sumpfratten Beleidigungen zuriefen, den Feinden, die sich zwischen den skelettartigen Bäumen im Labyrinth der Wasserwege versteckten.
    Stilgar rief: »Sie sind in Reichweite! Es wird Zeit, die Verfolgung aufzunehmen.«
    »Ich rate zur Vorsicht«, sagte der Kapitän. »Unterschätzen Sie Lord Basque nicht.«
    »Und er sollte die Armeen Muad'dibs nicht unterschätzen.«
    Mit ohrenbetäubendem Dröhnen, das wie das wütende Summen der Libellen klang, mit denen sie im Sumpf unentwegt zu kämpfen hatten, brachen zehn flache Nadelboote aus dem Nebel und ließen Bugwellen aus brackigem braunen Wasser aufspritzen. Darauf standen Basques Sumpfratten mit Projektilgewehren, die sie auf die dicht gedrängten Fremen an Bord der Kanonenboote abfeuerten. Dann drehten die Nadelboote ab und rasten mit ein paar letzten Schüssen zurück in die Tiefen des Sumpfes.
    Ohne auf einen koordinierten Einsatzbefehl zu warten, setzten sich zwei Kanonenboote in Bewegung, um die Verfolgung aufzunehmen. Sofort begriff Stilgar, was die Rebellen beabsichtigten. »Eine Falle!«
    Doch der Steuermann des zweiten Kanonenboots hörte ihn nicht. Das große Wasserfahrzeug schob sich mit kraftvollen Maschinen vorwärts, und kurz darauf steckte es in einer feuchten Schlammbank fest.
    Von den hohen Ästen der Hala-Zypressen traf sie der eigentliche Hinterhalt, als Basques Männer das gestrandete Kanonenboot unter Beschuss nahmen. Auf so kurze Distanz war die schwere Artillerie nutzlos, aber das hinderte die Fremen nicht daran, die Kanonen an Deck einzusetzen und große Sumpfflächen zu sprengen. Die Feuerbälle entzündeten das Sumpfgas und lösten weitere Eruptionen aus. Mit lautem Gebrüll sprangen zahlreiche Fremen in kleine Boote und drangen ins Waldlabyrinth vor, doch Stilgar traute den hiesigen Gewässern nicht.
    »Schilde ein!«, rief der Kapitän des Kanonenbootes. Im nächsten Moment hingen die schimmernden Barrieren wieder über dem Deck und schützten die Soldaten, aber gleichzeitig verhinderten sie, dass die Männer ihre Projektilwaffen einsetzen konnten. Das große Schiff kämpfte sich voran, bis der Kiel über Schlamm scheuerte.
    »Wir kommen nicht weiter!«, sagte der Kapitän.
    Stilgar aktivierte seinen Körperschild und befahl den Männern, dasselbe zu tun. »Wir nehmen die Beiboote und kämpfen dann zu Fuß.«
    Bevor sie aussteigen konnten, tauchten Rebellen in Atemanzügen aus dem trüben Wasser auf,

Weitere Kostenlose Bücher