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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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voraus auf die gegenüberliegende Seite, überschlug sich und blieb regungslos liegen.
    Nelson duckte sich unter der schwingenden Faust des Anspruchsstellers hinweg und huschte davon, um das Rapier zu holen, das ihm aus der Hand gefallen war. Swinburne rollte sich unter einem der Dampfrösser hinweg und auf der anderen Seite hinaus. Er sprang auf und stolperte hastig mit rudernden Armen rücklings, als er sich einem Geist unmittelbar gegenübersah.
    »Argh!«, stieß er hervor und umklammerte seinen Kopf. Er verspürte einen entsetzlichen Druck auf sein Gehirn. »Nein!«, zischte er. »Ich lasse dich nicht rein! Nie wieder!«
    Ein Schuss knallte, als Herbert Spencer dem Anspruchsteller eine Kugel in die Seite jagte. Der Philosoph rappelte sich auf die Beine, drehte sich um und rannte zum Heck der Kutsche des Premierministers. Eine gespenstische Hand legte sich um seinen Arm. Er wehrte sich gegen den Griff des Geistes.
    Der Anspruchsteller verfiel in wilde Raserei. Er stampfte mit den Füßen, fuchtelte mit den Armen, brüllte, kreischte und zischte und warf sich gegen die Seite des vorderen der beiden Dampfrösser. Es musste deutlich über eine Tonne wiegen, doch unter seinem Ansturm kippte die Maschine um, hätte um ein Haar Swinburne zerquetscht und schlitterte auf der Seite über das Kopfsteinpflaster. Funken stoben auf, und ein weißer Dampfstrahl schoss hervor, als eine der Rohrleitungen aufbrach.
    »Mutter!«, rief eine gedämpfte Stimme aus der vorderen Kabine der mobilen Festung. »Hilf mir!«
    Es war Palmerstons Fahrer, der schlotternd in seinem Verschlag gesessen hatte, seit die Geister aufgetaucht waren und den Tod der Wachen verursacht hatten.
    Die Schweinsäuglein des Anspruchsstellers schwenkten in dieRichtung des Geräusches. Mit einem Schritt war er dort und packte die Ränder der keilförmigen Kabine. Er begann, sie wild zu schütteln. Der Mann darin heulte mitleiderregend.
    Swinburne hörte, wie er selbst murmelte: »Tichborne! Die verdammten feinen Pinkel wollen … wollen … wollen Tichborne aus dem Weg räumen!«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Nein!« Er knurrte. »Nein! Nein! Nein! Das ist verdammt noch mal nicht Sir Roger Tichborne!«
    Der Dichter stapfte geradewegs durch den in der Luft schwebenden Geist hindurch, brachte die Kaktuspistole in Anschlag und schoss. Als er auf die Abzugsknolle drückte, zuckte sein Arm zur Seite, und die Stacheln flogen ins Leere.
    »Verdammte Verschwörung!«, fluchte er und kämpfte gegen die Worte an, als sie sich seiner Kehle entrangen. So wild das Gefecht auf der Straße sein mochte, die Schlacht, die im Kopf des Dichters tobte, war noch wilder.
    Admiral Lord Nelson preschte auf den Anspruchsteller zu und sprang vor. Sein Rapier durchschnitt die Luft. Er wich zurück. Geister waberten um ihn herum und fassten nach seinen Armen, konnten ihn jedoch nicht ergreifen.
    Die füllige Kreatur schrie auf, als zwei der Beulen von ihrem Kopf verschwanden, abgeschnitten von der Schwertklinge. Blut strömte aus den Wunden, und zwei schwarze Diamanten fielen auf die Straße.
    Swinburne spürte, wie der Druck auf sein Gehirn unvermittelt nachließ. »Herbert!«, rief er. »Sammeln Sie die Diamanten ein! Wir dürfen sie nicht verlieren!«
    Der Anspruchsteller wirbelte herum und stapfte auf Nelson zu, der ein Stück entfernt Gefechtshaltung eingenommen hatte. Als er den Uhrwerkmann erreichte, begann ein wilder Tanz von Armen und Klinge. Nelson stach und hieb auf den fetten Koloss ein, der seinerseits versuchte, das Rapier abzuwehren oder abzufangen.
    Herbert Spencer befreite sich von dem Geist, der ihm zusetzte,und stürzte vorwärts. Er sammelte die zwei zu Boden gefallenen Chorsteine ein, und noch während er in gebückter Haltung auf dem Boden herumtastete, landete ein weiterer in seiner Nähe.
    Der Anspruchsteller stieß ein entsetzliches Kreischen aus und fasste sich an den Kopf. »Ich erinnere mich!«, brüllte er. »Ich erinnere mich!«
    Nelson wich von seinem Gegner zurück, der erneut hinter ihm herschlurfte. Die Ärmel der Jacke des Anspruchsstellers und das Hemd darunter hingen nur noch in Fetzen an seinem Leib. Als er die Hände hob, um das Rapier zu packen, gerieten seine ungleichen Unterarme vollständig in Sicht. Sie waren fürchterlich zerschnitten, doch die Kreatur schien gegen Schmerzen völlig gefeit zu sein.
    Das Rapier entzog sich den nach ihnen greifenden Fingern.
    Der Anspruchsteller heulte vor Frustration auf.
    Herbert schlich sich hinter ihn und hob

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