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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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»He, he, he. Grauenhaft breit aufgestellt! Aber eigentlich habe ich damit den Aufstand gemeint. Er läuft recht gut, finden Sie nicht? Ihre Hauptstadt steht in Flammen. Ha-ha! Was muss Ihr armer König Albert doch zittern!«
    »Wer zur Hölle sind Sie?«, verlangte Swinburne knurrend zu erfahren.
    Die Tür neben ihm öffnete sich, und Detective Inspector Trounce trat heraus. »Was ist hier eigentlich … Verflucht noch eins! «
    »Ah, ist das William Trounce? Wie befriedigend. Ich hoffe, Sie haben auch Herbert Spencer hier. Es wäre so praktisch, wenn mein Gesandter Sie alle gleichzeitig töten könnte, bevor er Sir Richard holt. Es war wirklich sehr unhöflich von Ihnen, ihn mir wegzunehmen, bevor ich damit fertig war, seinen außergewöhnlichen Geist zu zerstören. Ich wäre ja eher gekommen, um ihn zurückzuholen, aber ich habe so viel zu tun. Ich bin derzeit schrecklich beschäftigt. Nun gut, lassen Sie uns zur Tat schreiten. Für Sie ist es an der Zeit zu sterben. Wie wir in Russland sagen: Bare derutsya   – u kholopov chuby treschat . Wenn die Mächtigen kämpfen, müssen die einfachen Leute dafür zahlen. Leben Sie wohl.«
    Mit einem Schlag wurden die Augen des Anspruchstellers stumpf. Er ließ ein lautes Geheul vernehmen und setzte sich die Treppe hinauf in Bewegung. Der Mann besaß eine derartige Körperfülle, dass der Handlauf und die Geländersäulen knirschten, splitterten und von der Treppe abfielen, als er sich emporwuchtete.
    Trounce wollte seinen Dienstrevolver ziehen. Doch er verhakte sich in seiner Tasche.
    »Verdammt noch mal!«, fluchte er.
    Swinburne hob die Kaktuspistole an und feuerte erneut. Diesmal traf er das vorrückende Ungetüm in die Brust. Die Stacheln zeigten keine Wirkung, sondern entlockten ihm lediglich weiteres Gebrüll.
    Der Dichter und der Polizist zogen sich ins Arbeitszimmer zurück.
    »Was ist da draußen los?«, wollte Herbert Spencer wissen.
    »Wir haben fetten Ärger«, brummte Trounce. »Sehr fetten, im wahrsten Sinne des Wortes!«
    Der Anspruchsteller füllte den Eingang zum Arbeitszimmer aus, zwängte seinen gewaltigen Körper durch die Türzarge und begann sich hindurchzuquetschen. Der hölzerne Rahmen brach.
    »Halten Sie sich die Ohren zu«, murmelte Trounce. Swinburne und Spencer kamen seiner Aufforderung nach. Der Mann von Scotland Yard hatte seinen Revolver endlich aus der Tasche bekommen. Er schoss dem ungebetenen Gast in die fleischigen Oberschenkel.
    Der Anspruchsteller brüllte unverständlich, packte die Seite und den oberen Rand der Tür und riss sie aus den Angeln. Er warf sie auf Trounce.
    Die große Holzplatte traf den Detective Inspector mit voller Wucht und ließ ihn zurücktaumeln. Benommen sank er auf die Knie.
    »Hässliche Kröte!«, krächzte Pox und flüchtete auf ein Bücherregal.
    Herbert Spencer ergriff einen Messingschürhaken vom Kamin und brachte ihn wie ein Schwert in Anschlag. »Was sollen wir tun, junger Freund?«, raunte er dem Dichter zu und glotzte den langsam vorrückenden Fleischberg mit vor Schreck geweiteten Augen an.
    Swinburne, der neben dem obdachlosen Philosophen stand, wurde bewusst, dass sich hinter seinem Rücken der Kaminsims befand. Keine Rückzugsmöglichkeit. Er schaute nach links. Beide Fenster des Arbeitszimmers waren geschlossen. Auch diese Richtung bot keinen Fluchtweg – einen Sprung in die Tiefe hätteohnehin niemand überlebt. Er verzog das Gesicht. Sein Kopf begann zu schmerzen, und seine Gedanken wurden träge und wirr. Er spürte den schädlichen Einfluss der Chorsteine, die sich nach wie vor unter der Kopfhaut des Anspruchstellers befanden. Ihn überkam der drängende Wunsch, Sir Roger Tichborne im Haus willkommen zu heißen und ihm beim Kampf gegen seine Feinde zu helfen.
    Der Dichter biss die Zähne zusammen.
    Er schaute nach rechts. Sein Blick fiel auf Admiral Lord Nelson, der regungslos neben der Tür zum Ankleideraum stand.
    Der falsche Aristokrat wogte auf ihn zu.
    Eine fleischige Hand wurde ausgestreckt.
    Ohne nachzudenken, brüllte Swinburne: »Nelson! Wirf diesen fetten Mistkerl auf schnellstmöglichem Weg aus dem Haus. Sofort!«
    Der Uhrwerkmann beugte den Oberkörper vor, bewegte sich von der Wand weg, nahm Fahrt auf und verwandelte sich in einen metallisch funkelnden Schemen.
    Der Anspruchsteller drehte sich dem verschwommenen Schatten zu. Nelson prallte gegen den Bauch des Hünen, streckte die mechanischen Arme jäh nach vorn und schob mit aller federbelasteter Kraft.
    Weder Swinburne noch

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