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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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übel.
    Er beschloss, zu Hause und im Schlaf Erholung zu suchen.
    Während er in einem Hansom saß und auf dem Weg zur Montagu Place durchgerüttelt wurde, dachte er über das nach, was er gelesen hatte. Laut dem okkulten Text, auf den sich Schuyler bezog, hatte es im Indischen Ozean einst einen Kontinent namens Kumari Kandam gegeben. Er war die Heimat des Königreichs der Nāga, dessen Hauptstadt sich über einen mächtigen Fluss erstreckte, den Pahruli, der an jener Stelle entsprang, an der ein schwarzer Diamant vom Himmel gefallen war. Die Nāga waren Reptilienwesen und befanden sich im ständigen Kriegszustand mit den menschlichen Bewohnern des Landes, versklavten, opferten und aßen sie, wie vage angedeutet wurde.
    Allerdings stieg die Zahl der Menschen an, während die der Nāga schrumpfte, deshalb kam es dazu, dass dem Reptilienvolk keine andere Wahl mehr blieb, als ein friedliches Nebeneinander anzustreben. Die Menschen schickten ihnen einen Gesandten, einen Brahmanen namens Kaundinya, und als Symbol des Friedensabkommens wurde er mit der Tochter des Monarchen der Nāga vermählt.
    Kaundinya war jedoch nicht nur ein Botschafter, sondern auch ein Spion. Er fand heraus, dass die Nāga zwar einerseits ein Volk vieler einzelner Geschöpfe verkörperten, andererseits aber auch eine Einheit, denn durch den schwarzen Diamanten war der Geist aller zu einem einzigen verschmolzen.
    Nachdem Kaundinya ein Jahr bei der Reptilienrasse gelebt und in dieser Zeit überzeugend den liebevollen Ehemann gespielt hatte, wurde ihm das Recht gewährt, sein eigenes Bewusstsein dieser großen Verschmelzung der Geister hinzuzufügen. Er wurde vor den Edelstein geführt und sah ohne mit der Wimper zu zucken mit an, wie dem Diamanten ein Sklave der menschlichen Rasse geopfert wurde. Danach wurde Kaundinya mit großem Pomp und Zeremoniell in Trance versetzt, und sein Geist wurde in den Stein projiziert.
    Und was er für einen Geist besaß!
    Der Brahmane Kaundinya war von frühester Kindheit an ausgebildet worden und hatte das absolute Höchstmaß an geistiger Ordnung und emotionaler Disziplin erreicht. Ein Jahr lang hatten die Nāga in aller Heimlichkeit ihre Gedanken in die seinen fließen lassen, und obwohl er sie in seinem Schädel umhertasten fühlte, war es ihm ein Jahr lang gelungen, die Fassade des friedfertigen Botschafters aufrechtzuerhalten, obschon er in Wirklichkeit eine lebende Waffe verkörperte – die Nemesis der Nāga.
    Als sein Bewusstsein in die kristalline Struktur des Steins eindrang, konnte Kaundinya einen Teil seines Selbst in jedem Winkel, jeder Kante und jeder Facette verteilen. Er füllte den Diamanten aus, bis sein Bewusstsein jeden molekularen Bestandteil davon durchwirkte. Dann kehrte er seinen Geist nach innen, tauchte in die Tiefen seines eigenen Gehirns ein und brachte vorsätzlich ein lebensnotwendiges Blutgefäß zum Platzen.
    Die starke Blutung tötete ihn, wie er es beabsichtigt hatte, auf der Stelle, und weil er den gesamten Stein infiltriert hatte, bewirkte sein Tod, dass dieser zerbarst, wodurch der Geist jedes einzelnen Nāga auf dem Kontinent Kumari Kandam in Stücke gerissen wurde.
    Es kam einem Völkermord gleich.
    Viele Generationen später wurde das Land selbst zerstört, als die Erde eines ihrer gelegentlichen, verheerenden Schulterzucken ausführte.
    In der Gegenwart des Jahres 1862 gab es kaum noch Anzeichen auf die prähistorische Echsenrasse. In einigen kambodschanischen Tempeln wie Angkor Wat gab es zwar Steinbilder, die sie zeigten, aber ob diese Darstellungen auch der Wahrheit entsprachen, würde sich nie feststellen lassen.
    Was Sir Richard Francis Burton faszinierte, war, dass dieser Mythos einer verlorenen Reptilienzivilisation nicht nur in Kambodscha existierte, sondern auch in Südamerika, wo die – dort als Cherufe bekannten – Echsenwesen ebenfalls von der sich ausbreitenden menschlichen Rasse gestürzt worden waren. Ihr Königreich wurde überrannt, ein Gemetzel fand statt, und nur wenigen von ihnen gelang die Flucht. Diese kleine Gruppe, die den geheiligten schwarzen Diamanten der Nāga mitnahm, wurde beinahe über den gesamten Kontinent bis weit in den Süden von Chile verfolgt, wo sie spurlos verschwand.
    Und damit nicht genug: In Afrika gab es die Chitahuri der Zulus, die von den Stämmen in der Seenregion Shayturáy genannt wurden.
    Natürlich handelte es sich dabei um eine Fülle von Informationen, die in Burtons Augen kaum Auswirkungen auf den ungelösten Diebstahl

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