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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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…« Er bricht ab, und da fallen mir die Unterlagen wieder ein.
    »Oh, ja, tut mir leid. Sie müssten ein paar Sachen unterschreiben.« Und damit weise ich auf den Stapel Rechnungen und Dokumente. »Ich lasse das einfach hier liegen …«
    »Und ich unterschreibe alles und bringe es Ihnen dann gleich rüber«, vollendet er meinen Satz, ohne sich vom Fleck zu rühren.
    »Okay, prima«, antworte ich mit einem strahlenden Lächeln, drehe mich um und verdrücke mich schnell.
    Was zum Kuckuck sollte das denn?
    Die Frage geht mir immer noch durch den Kopf, als ich an meinen Schreibtisch zurückkomme und mein Telefon schrillen höre. Schnell greife ich zum Hörer. »Hallo, Blackstock & White, Sir Richards Assistentin am Apparat.«
    »Du treulose Tomate!«
    Es ist Fiona.
    »Wo warst du denn das ganze Wochenende?«, fragt sie neckisch. »Ich wollte schon einen Suchtrupp losschicken.«
    »Tut mir leid, eigentlich wollte ich dir eine SMS schreiben«, entgegne ich lächelnd, drehe das Telefonkabel um die Hand und sinke auf den Schreibtischstuhl.
    »Aber bei dem ganzen Rumgeturtel bist du nicht dazu gekommen«, vollendet sie meinen Satz und pustet vernehmlich Rauch in den Hörer.
    »So ungefähr«, antworte ich und erröte. »Und, wie geht’s dir? Und Tallulah?«, frage ich, um das Gespräch wieder auf sie zu lenken.
    Wie aufs Stichwort höre ich schrilles Bellen und Scharren im Hintergrund.
    »Ach, immer besser. Heute Abend gehe ich mit ihr in die Hundeschule«, entgegnet sie leichthin, aber dann wird ihre Stimme plötzlich spitz. »Dann scheint Seb ja ganz schön scharf auf dich zu sein, was?«
    »Ja … ich glaube schon«, entgegne ich und greife zu meiner Flasche Pepto Bismol. »Scharf« ist hier wirklich das passende Wort, denke ich und verziehe das Gesicht, dann nehme ich einen kräftigen Schluck.
    »Na ja, wenn ein Kerl das ganze Wochenende mit dir verbringen will, dann klingt es schon ziemlich ernst«, argumentiert sie.
    Wortlos nicke ich, aber ein nagender Zweifel hat sich in meinen Kopf geschlichen. Nicht, dass ich glaube, Seb würde es nicht ernst mit mir meinen. Schließlich hat er mich zu einer Hochzeit eingeladen. Doch den ganzen Sonntag allein zu Hause im Bett zu liegen und Star Wars zu gucken, während Seb im Fitnessstudio ist, zählt doch wohl nicht als gemeinsam verbrachtes Wochenende, oder? Dann werde ich abgelenkt von Sir Richard, der gerade sein Büro verlässt und auf meinen Schreibtisch zusteuert. »Moment«, zische ich und lege rasch die Hand auf den Hörer.
    »Bitte sehr.« Er wedelt mit einem Stapel Papiere vor meiner Nase herum. »Alles unterschrieben«, verkündet er gut gelaunt.
    »Oh, danke sehr«, sage ich und nehme die Unterlagen entgegen.
    »Wer war das denn?«, fragt Fiona, als er wieder davonspaziert.
    »Sir Richard, mein Chef«, entgegne ich, nachdem ich die Hand wieder weggenommen habe. »Ich war eben in seinem Büro und habe ihn gebeten, ein paar Rechnungen für seine Pensionierungsfeier zu unterschreiben …«
    »Ah … mmm …«
    Fiona ist schon wieder in Gedanken ganz woanders. Jedes der Worte »Büro«, »Rechnung« und »Pensionierung« allein würde schon ausreichen, um sie in Tiefschlaf zu versetzen; zusammen in einem Satz wundere ich mich fast, dass sie nicht ins Koma gefallen ist.
    »… und da hat er sich ziemlich seltsam aufgeführt.«
    Sofort ist sie wieder da. »Seltsam? Inwiefern?«
    Wenn jemand sich seltsam aufführt, dann ist sie plötzlich ganz Ohr.
    Ich halte kurz inne und schaue mich um, ob mich niemand belauscht. Aber nur Kym ist zu sehen, und die ist wie üblich ganz in ihre Verpasste Chancen vertieft. Ich sinke noch tiefer hinter meinen Computer. »Also, wie du weißt, lässt er sich gerade scheiden«, flüstere ich in den Hörer.
    »Hmmm, das weiß ich?«, fragt sie unsicher.
    Zugegeben, ich rede nicht viel über die Arbeit, also habe ich vielleicht vergessen, es zu erwähnen. Meine Devise lautete immer: »Was im Büro passiert, bleibt im Büro.«
    »Na ja, wie dem auch sei, ich wollte gerade was auf seinen Schreibtisch legen, und da hat er panisch seinen Laptop zugeklappt und ganz geheimnisvoll getan. Es kam mir vor, als würde er etwas im Schilde führen.«
    »Natürlich führt er was im Schilde«, schnaubt sie, als läge das auf der Hand.
    »Tatsächlich?« , sage ich erstaunt und senke dann schnell wieder die Stimme. »Und was?«
    »Internetpornos«, entgegnet sie nüchtern.
    Entsetzt schnappe ich nach Luft. »Nein, doch nicht Sir Richard!«, protestiere

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