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Der Wunschtraummann

Der Wunschtraummann

Titel: Der Wunschtraummann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Kelvin zu konzentrieren, doch der ist inzwischen fertig und setzt sich gerade wieder. Mist, Mist, Mist, ich bin verloren. Nie im Leben werde ich ein auch nur ansatzweise brauchbares Protokoll schreiben können. Ich spüre, wie die bitterbösen Blicke der Hexe sich in mein Gesicht bohren. O Gott, das wird sie mir in alle Ewigkeiten unter die Nase reiben.
    Schicksalsergeben schaue ich rüber zu Sir Richard, der das Wort ergriffen hat. »Also, zur Verdeutlichung, Kelvin, die wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst lauten?« Er guckt rüber und zwinkert mir zu.
    Es dauert einen Moment, bis der Groschen fällt, aber als Kelvin dann anfängt, alles in gut verständlichen Worten zusammenzufassen, fällt mir ein Stein vom Herzen, und ich strahle Sir Richard dankbar an, um dann schnell alles mitzuschreiben.
    Die restliche Besprechung geht ohne weitere Zwischenfälle über die Bühne, vor allem dank Sir Richard und seinem ständigen Klärungsbedarf, und anschließend flitze ich schnell zurück an meinen Schreibtisch und verbringe den Rest des Morgens damit, meine Notizen in den Computer zu tippen und dann das Protokoll an alle Beteiligten zu verschicken. Das ist bislang meine persönliche Bestleistung. Ich bin schon fast versucht, Wendy das gute Stück persönlich auszuhändigen. Aber andererseits muss man es ja auch nicht gleich übertreiben.
    Wie dem auch sei, ich fühle mich eigentlich ganz gut, als es schließlich Zeit für die Mittagspause ist und ich mich auf den Weg nach gegenüber mache, um schnell eine überbackene Kartoffel zum Mitnehmen zu besorgen. Nachdem ich bestellt habe, lehne ich mich gegen die Theke und warte, und da fällt mein Blick auf eine Gestalt ganz hinten in der Ecke. Halb versteckt hinter einer Ausgabe des Metro sitzt sie da. Die dichten schwarzen Locken über den Schlagzeilen kommen mir irgendwie bekannt vor.
    Moment mal, ist das etwa …?
    »Fergus?«
    Sein Gesicht erscheint hinter der Zeitung, und er scheint ein wenig verdattert.
    »Hey, du hier!«, sage ich lächelnd.
    »Ähm … ja, ich hier«, meint er und schaut sich nervös im Café um.
    »Du hast es wohl nicht mehr ausgehalten, was?«
    Stockstarr stiert er mich an.
    »Die Ofenkartoffeln haben’s dir wohl angetan«, helfe ich ihm auf die Sprünge.
    »Ah, ja, die Kartoffeln!«, ruft er begeistert, leckt sich übertrieben die Lippen und klopft sich auf den Bauch. »Die Kartoffeln waren einfach zu verlockend!«
    Mein Blick fällt auf seinen Tisch. Der ist leer bis auf eine Cola.
    Eine Pause entsteht, und dann …
    »Okay, du hast mich erwischt«, gesteht er, als er meinen Blick sieht. »Ich bin nicht wegen der Kartoffeln hier, ich bin hier, weil ich das Mädel wiedersehen wollte.«
    »Und, war sie hier?«
    »Nein.« Er schüttelt den Kopf.
    »Wie lange wartest du denn schon?«
    Er verzieht das Gesicht. »Sagen wir es mal so, das ist meine fünfte Cola.«
    Wir schauen uns an.
    »Und, was ist mit dir? Wie war der Film?«, fragt er und wechselt schnell das Thema.
    »Oh, toll«, sage ich und muss an gestern Abend denken, und gleich läuft mir wieder ein köstliches Kribbeln den Rücken herunter.
    »Hat’s dir gefallen?« Er wirkt erstaunt, und dann donnert er mit verstellter Stimme: »Möge die Macht mit dir sein.«
    »Na ja, der Film an sich nicht so sehr«, gestehe ich lachend, »aber mein neuer Freund schon, und hinterher …« Ich breche ab, als ich merke, dass ich Gefahr laufe, zu viel zu verraten.
    Aber die Angst ist unbegründet. Fergus hört mir überhaupt nicht zu. Stattdessen starrt er unverwandt zur Tür, durch die gerade jemand hereinkommt. Bloß ist es ein tätowierter Bauarbeiter mit kahlrasiertem Schädel. Die Enttäuschung ist ihm anzusehen. »Entschuldige, was wolltest du gerade sagen?«, fragt er und dreht sich wieder zu mir um.
    Wobei ich glaube, dass er in den nächsten fünf Minuten kein einziges Wort von dem hört, was ich im Verlauf des weiteren Gesprächs – oder wie man es auch immer nennen will – sage. Jedes Mal, wenn die Glocke an der Eingangstür schrillt, fährt er herum, schaut zur Tür und sitzt vor Aufregung kerzengerade da, nur um im nächsten Moment wie ein schlapper Luftballon zusammenzufallen.
    Als meine Backkartoffel zum Mitnehmen schließlich fertig ist, begleitet er mich zum Büro zurück. »Und weißt du was!«, wage ich einen neuen Versuch, ihn aus seiner Trance zu reißen. »Vorhin ist ein Tiger ins Büro gekommen und hat meinem Chef den Kopf abgebissen!«
    »Ähm, echt …«, entgegnet er

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