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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Heather. Du hast diesen ganzen Blödsinn von wegen Turbulenzen ohne erkennbaren Grund doch nicht geglaubt, oder?«
    Sprachlos starre ich sie an. Ich komme mir wie jemand vor, dem gerade ein ganz übler Streich gespielt wurde.
    »Vielleicht probier ich’s ja irgendwann mal«, sagt sie nach einer Pause.
    »Was? Turbulenzen ohne erkennbaren Grund?«, frage ich finster. Wenn ich nur an die unzähligen Male denke, als ich wegen der Anschnallzeichen brav sitzen geblieben bin und mich nicht vom Fleck gerührt habe, obwohl meine Blase zu platzen drohte!
    »Nein, Dummchen.« Sie runzelt die Stirn. »Schmetterlinge.«
    Sie sagt es mit so großer Hoffnung, dass ich mir ein Lächeln nicht verkneifen kann. »Darauf trinke ich«, sage ich und stoße mit ihr an. »Auf die Schmetterlinge.«

KAPITEL 37
    Am nächsten Tag stehe ich in der Mittagspause mit Brian in der Schlange in dem kleinen Straßencafé an der Ecke und stelle fest, dass Jess und ich nicht die Einzigen sind, die über Schmetterlinge im Bauch nachdenken. Aber während wir beide noch auf der Jagd sind, hat Brian eindeutig einen gefangen.
    »Ich glaube, ich bin verliebt«, gesteht er.
    »Verliebt?«, echoe ich mit knurrendem Magen. Meine Güte, ich wünschte, wir wären endlich an der Reihe.
    »Anfangs dachte ich noch, es geht nur um Sex, aber es ist viel mehr als das.«
    Mit einem lauten Schnauben dreht sich eine Frau mittleren Alters vor uns um. Ihr Gesicht tiefrot angelaufen. »Können Sie Ihr schmutziges Gerede nicht für sich behalten? Es gibt Leute, die hier gern zu Mittag essen wollen.« Sie wirft uns einen wütenden Blick zu. »Komm, Carol, komm, Louise.« Flankiert von ihren beiden Freundinnen stapft sie davon. Und wir stehen mit einem Mal ganz vorn in der Schlange. Alle Blicke sind auf uns gerichtet.
    Ich schlucke. Maria, die Besitzerin, starrt mich mit offenem Mund an.
    »Äh, ein Panino mit gegrilltem Hähnchen und Pesto und ein Ciabatta mit Tomate-Mozzarella. Bitte«, füge ich verlegen hinzu. Ehrlich, nicht in der Schlange anstehen zu müssen ist eine feine Sache, aber manchmal ist die Erfüllung eines Wunsches auch nicht das Wahre.
    Zum Glück erledigt Maria unsere Bestellung schnell. Wenige Minuten später bekommen wir unsere Brötchen, und Brian reicht ihr einen Zehner. »Ich wollte wegen dir und deinem Kerl nichts sagen«, erklärt er - mittlerweile habe ich ihm von James’ und meiner Trennung erzählt, »aber ich muss es einfach jemandem anvertrauen.« Er lässt die Münzen in den Trinkgeldkorb auf dem Tresen fallen. »So habe ich mich seit Jahren nicht mehr gefühlt«, fügt er leise hinzu, und diesmal hört ihn niemand.
    »Aber das ist doch toll.« Ich nehme unsere Sandwiches. Plötzlich fühle ich mich ein wenig klaustrophobisch in dem Café. Unter Entschuldigungen bahne ich mir einen Weg an der Schlange vorbei und bin ich erleichtert, als ich endlich im strahlenden Sonnenschein stehe. »Wir reden hier von Neil, nehme ich an.«
    »Woher weißt du das?«, fragt er überrascht.
    Wir überqueren die Straße und gehen zum Büro zurück.
    »Reine Spekulation. Aber vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass ihr bei der Rocky Horror Show die Plätze getauscht habt, dass du am nächsten Tag zu spät zur Arbeit gekommen bist, mit dem Knutschfleck …« Er wird rot. »Ich fand ihn ganz nett«, beruhige ich ihn, sehe in die Tüte mit den Sandwiches und reiche ihm das mit dem Hühnchen.
    »Oh, das ist er auch«, bestätigt Brian, als könnte er es selbst kaum glauben. Er packt sein Panino aus, beißt ein Stück ab und kaut nachdenklich. »Aber es besteht ein Altersunterschied.«
    »Wie alt ist er denn?«, frage ich und setze meine Sonnenbrille auf.
    »32«, gibt Brian zu. »Halb so alt wie ich.«
    »Ohh, ein Toyboy.«
    »Das ist es ja, was mir Sorgen bereitet. Die Leute werden uns auslachen.«
    »Nein, werden sie nicht. Denk doch nur an Michael Douglas und Catherine Zeta-Jones.«
    »Genau«, gibt Brian düster zurück. »Er sieht aus wie ihr Vater.«
    »Oder ihr Großvater«, werfe ich ein, ehe ich seine bestürzte Miene sehe. »Hey, hör auf, dir deswegen Gedanken zu machen. Du bist sehr attraktiv für einen älteren Mann. Und deine Beine sehen in Netzstrümpfen einfach sensationell aus.« Ich stupse ihn liebevoll an.
    Er lacht und verdrückt den Rest seines Sandwiches, während ich den ersten Bissen von meinem eigenen nehme. Normalerweise gehe ich in der Mittagspause zu Marks & Spencer, aber oft ist mein Lieblingssandwich ausverkauft. In den letzten

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