Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For
habe Mühe, ihm zu folgen.
»Aber sehen Sie, ich bin ein vielbeschäftigter Mann und muss eine Zeitung leiten, und ich akzeptiere ein Nein nicht als Antwort. Also, hören Sie sofort auf mit diesem Unsinn. Wir machen einen Artikel über das Edinburgh Festival und brauchen einen Fotografen dort. Um fünf geht eine Maschine ab Heathrow. Wenn sie mich zurückrufen, will ich hören, dass Sie drinsitzen.«
Und dann legt er auf. Einfach so.
Ungläubig starre ich mein Handy an. Mit einem Mal habe ich doch einen Job beim Sunday Herald und auch gleich meinen ersten Auftrag - das Edinburgh Festival.
Wo Gabe sich aufhält.
Ich gehe um den Transporter herum, öffne die Beifahrertür und steige ein. Brian sitzt auf dem Fahrersitz, raucht eine Zigarette und hört Radio. »Alles O.K.?«
Ich hole tief Luft. »Du musst mir einen Gefallen tun.«
»Für dich tue ich alles«, zwitschert er.
»Kannst du mich mitnehmen?«
Er lächelt. »Klar. Wohin? Nach Little Venice?«
»Nein, nach Heathrow.«
Wir tauschen einen Blick. Ich brauche keine weiteren Erklärungen abzugeben.
»Wann geht der Flug?«
»In einer knappen Stunde.«
»Dann aber los.« Er lässt den Motor an, der stotternd zum Leben erwacht. »Halt deinen Hut fest.« Geräuschvoll legt er den ersten Gang ein, und der Kies spritzt unter den Reifen hoch, als wir in einer Wolke aus Abgas und gespannter Erwartung die Auffahrt hinunterrasen.
KAPITEL 46
Wir rasen Richtung London.
Nachdem ich Brian von Victor Maxfields Nachricht erzählt habe, stelle ich fest, dass in Wahrheit ein frustrierter Rallye-Fahrer in ihm steckt, der angesichts der Herausforderung über sich hinauswächst und den kleinen weißen Transporter über die Straße treibt wie Michael Schumacher seinen Ferrari. Mit jaulendem Motor und einer Zigarette im Mundwinkel bearbeitet er die Gänge und bugsiert den Wagen im Zickzack durch den Verkehr.
Wir ziehen einige Aufmerksamkeit auf uns. Passanten bleiben mit offenem Mund stehen, als der Together Forever-Transporter an ihnen vorbeizischt und sie Brian und mich in voller Hochzeitsmontur auf den Sitzen festgeschnallt sitzen sehen. Den größten Teil der Fahrt verbringe ich damit, hektisch abwechselnd auf die Straße und meine Uhr zu sehen. Jedes Mal hüpft mir das Herz in die Kehle, wenn wir an einer roten Ampel stehen bleiben oder an einem Zebrastreifen warten müssen. Was ist nur mit all diesem Verkehr? Mit den Bauarbeiten? Und den roten Ampeln?
Endlich, nach einer halben Ewigkeit, tauchen die grauen Flughafengebäude vor mir auf. Heathrow.
»Danke, Brian«, stoße ich hervor, öffne den Sicherheitsgurt und reiße die Tür auf und steige aus. Mit zitternden Knien trete ich auf den Bürgersteig.
»Hier, du hättest beinahe was vergessen.«
Brian streckt mir eine seiner Digitalkameras entgegen.
»Die wirst du brauchen. Und das hier auch.« Er kramt hinter sich herum und zieht eine schwarze Laptoptasche hervor. »So kannst du die Fotos gleich an den Bildredakteur schicken. Nur für den Fall, dass du ein bisschen länger in Edinburgh bleiben willst …«
Mein Magen hört gerade lange genug auf, in meinen Eingeweiden herumzuhüpfen, dass ich ein Lächeln zustande bringe. »Brian, ich weiß nicht, wie ich dir danken soll …«
Er winkt ab. »Los, lauf schon, sonst verpasst du noch deinen Flug. Und deinen Ami.« Er zwinkert mir zu, fährt los und fädelt sich in den Verkehr ein.
Ich betrete die Abflughalle, und das Erste, was ich sehe, ist die lange Schlange, die sich in zickzackförmigen Absperrungen von den Ticketschaltern bis zu den elektrischen Türen zieht. Bis zu der Stelle, wo ich stehe.
Eine Schlange? Ich habe seit Wochen nicht mehr in einer Schlange gestanden. Ich sehe auf die Uhr. Verdammt. Ich verpasse bestimmt den Flug. Victor Maxfield wird mich für eine Versagerin halten, ich werde gefeuert und verbringe den Rest meines Lebens damit, puffärmelige Bräute zu fotografieren.
Ich versuche, mich zu beruhigen. Schließlich ist es sinnlos, in Panik zu geraten, sage ich mir, als ich eine verlassene Ausgabe des Evening Standard entdecke, sie aufhebe und zu lesen anfange. Zentimeter für Zentimeter bewegt sich die Schlange vorwärts. Zeile für Zeile. Absatz für Absatz. Seite für Seite. Gerade als ich bei der drastischen Erhöhung der Zinssätze angelangt bin …
»Der Nächste.«
Ich zerknülle die Zeitung und stürze an den Schalter.
»Puh! Endlich!«, stoße ich hervor. »Ich dachte schon, ich verpasse meine Maschine.«
Mit klappernden
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