Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
Vom Netzwerk:
Satellitenfernsehen, aber ich will nicht, dass jeden Abend der Sportkanal läuft und irgendwelche Fußballspiele angesehen werden.«
    »In Amerika nennen wir es Soccer.«
    »Ich nenne es langweilig«, kontere ich knapp.
    »Kein begeisterter Sportfan, was?« Gabe hebt die Brauen.
    »Nein.« Entschlossen schüttle ich den Kopf.
    Genau. Das hat bestimmt den Ausschlag gegeben. Ich habe Fußball als langweilig bezeichnet. In nicht einmal fünf Sekunden steht er wieder vor der Tür.
    »Keine Sorge, ich bin auch kein Fan von Sportübertragungen.« Er lässt den Finger über Billy Smiths Rückgrat wandern. »Ich bin lieber selbst aktiv.«
    Moment mal. Er rührt sich nicht vom Fleck.
    »Zu Hause surfe ich leidenschaftlich gern«, erklärt er, »aber schätzungsweise werde ich in England nicht allzu oft dazu kommen.«
    »In Cornwall, wo ich aufgewachsen bin, gibt es hervorragende Surfgebiete«, höre ich mich eifrig sagen. »In Newquay findet jedes Jahr ein großer Wettbewerb statt, zu dem Surfer aus aller Welt kommen.« Ich setze mich auf die Armlehne meines Sofas.
    »Wow, das klingt klasse. Ich würde gern irgendwann mal runterfahren.«
    »Es ist wunderschön, es würde Ihnen bestimmt gefallen«, erkläre ich begeistert, während mich unvermittelt eine Woge der Nostalgie überkommt. Es ist Jahre her, seit ich das letzte Mal dort war - ich sollte wieder einmal hinfahren und einige Orte meiner Kindheit besuchen. Es würde mir bestimmt gut tun. »Sie sollten unbedingt hinfahren.« Der letzte Teil war eher an mich gerichtet als an ihn. Vielleicht könnten wir ja zusammen fahren und uns das Benzingeld teilen. Ich sehe zu, wie er routiniert Billy Smiths Ohren krault. Vielleicht ist es ja doch nicht so übel, einen Mitbewohner zu haben, wie ich befürchtet habe. Selbst wenn es bedeutet, dass ich meine Le-Creuset-Töpfe mit ihm teilen muss. Was mich zum Thema bringt -
    »Meine Töpfe sind ebenfalls tabu.«
    »Ihre Töpfe?«
    »Meine Töpfe von Le Creuset. Sie waren ein Geschenk zum Einzug. Man benutzt sie für Eintöpfe und Kasserollen und solche Dinge -«
    Gabes Miene verrät mir, dass er mich für völlig durchgeknallt hält, aber er behält es für sich. Stattdessen lacht er. »Hey, keine Sorge, ich bin eher der Kurzbrat-Typ. Ein Mann, sein Wok und so …«
    Es entsteht eine Pause, ehe Gabe fortf ährt. »Also, habe ich bestanden?«
    Ich werfe einen Blick auf meinen Notizblock. Ich muss zugeben, er hat die meisten Punkte bestanden, aber … ich zögere. Ich bin mir nicht ganz sicher. Er scheint nett zu sein, aber vielleicht sollte ich noch warten und mir weitere Bewerber ansehen. Nicht, dass es welche gäbe, aber es könnten noch welche auftauchen, wenn ich noch ein paar Wochen warte. Vielleicht sollte ich auf eine ordentliche, japanische Nichtraucherin warten, die den Toilettensitz immer herunterklappt.
    »Ihnen ist etwas heruntergefallen«, sagt Gabe, hebt etwas vom Boden auf und reicht es mir. »Sieht aus wie eine Blume fürs Knopfloch.«
    Ich betrachte den zusammengebundenen Zweig zwischen seinen Fingern. Es ist das Heidekraut. Plötzlich überkommt mich ein eigentümliches Gefühl. Seltsam, dass es immer wieder auftaucht. Vielleicht bringt es ja tatsächlich Glück.
    Ich nehme es ihm aus der Hand. »Also, wann möchten Sie einziehen?«

KAPITEL 9
    Erinnern Sie sich noch an die Boomtown Rats?
    Ich nicht mehr wirklich, weil ich noch zu klein war, aber ich erinnere mich noch an Ed, meinen Bruder, der ihre Single immer gespielt hat. Er drehte seinen alten Kassettenrekorder voll auf, hüpfte auf seinem Bett herum und sang seinen Lieblingssong aus voller Kehle mit.
    »I don’t like Mondays.«
    Wieder und wieder.
    Bis die Bettfedern sprangen. Den Rest seiner Teenagerjahre schlief er auf einer Matratze auf dem Boden. Bis zum heutigen Tag macht er Bob Geldof für seine Rückenprobleme verantwortlich. Unnötig zu erwähnen, dass er die Platte nie wieder gespielt hat.
    Doch seit dieser Zeit habe ich eine Verbindung zu diesem Song, und seit ich älter bin, muss ich Sir Bob in einem Punkt zustimmen: Auch ich kann Montage nicht leiden. Aber dieser Montagmorgen ist anders. An diesem Montagmorgen bin ich ausgesprochen guter Laune, und der Grund für das breite Lächeln auf meinem Gesicht ist …
    »Du hast gevögelt.«
    Als ich die gefrostete Glastür zu dem kleinen Büro öffne, empfängt mich eine Stimme mit dem vertrauten East-End-Akzent.
    »Wie bitte?« Ich hebe die Post von der Fußmatte auf.
    Brian sitzt mit den Füßen auf dem

Weitere Kostenlose Bücher