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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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ich Ihnen helfen, Madam?«
    Eine Verkäuferin hat sich auf mich gestürzt. Es ist eines dieser arroganten Exemplare, wie man sie häufig in Designershops sieht, die einen von oben bis unten mustern und den Drang in einem wecken, etwas zu kaufen, nur um ihnen zu beweisen, dass man es kann. Was, wie mir schlagartig aufgeht, wahrscheinlich ihre Verkaufsstrategie darstellt.
    »Äh, nein«, erwidere ich und ertappe mich dabei, dass ich den Schuh nicht nur in meine Armbeuge gelegt habe, sondern ihn sogar streichle. »Ich habe … mich nur … ein bisschen umgesehen.«
    »Die sind toll, nicht?«, sagt sie mit Verschwörerstimme.
    »Und fünfundsiebzig Prozent heruntergesetzt.« Sie verdreht die Augen, als könnte sie es nicht fassen.
    »Oh, äh, ja … ganz toll«, stimme ich zu. Der Schuh ist mittlerweile zu DEM SCHUH geworden, dem schönsten, einzigartigsten, perfektesten Schuh, den man in seinem ganzen Leben gesehen hat.
    »Soll ich Ihnen den zweiten bringen, damit Sie sie anprobieren können?«
    Mit einem bedauernden Lächeln stelle ich den Schuh in das Metallregal zurück. »Ich fürchte, Sie haben meine Größe nicht mehr.«
    »Welche haben Sie denn?«
    Wie die meisten Verkäuferinnen auf Provisionsbasis gibt sie nicht so schnell auf. Aber nicht einmal sie kann ein Wunder vollbringen, denke ich resigniert. »38.«
    Kaum ist die schicksalhafte Zahl über meine Lippen gekommen, verzieht sie das Gesicht, und ein Schleier legt sich auf ihre umsatzhungrigen Augen. »Oh je, das ist die gängigste Größe.«
    »Macht nichts«, erwidere ich mit einem lässigen Achselzucken. »Das passiert mir ständig.«
    »Aber haben Sie diese tollen Stiefel hier gesehen? Die gibt es noch in 38.« Sie schnappt ein potthässliches Stiefelpaar aus der vorvorletzten Saison und lässt es hoffnungsvoll vor meinem Gesicht hin und her baumeln. »Äh, nein, danke«, lehne ich beleidigt ab und wende mich zum Gehen. Ach, komm schon, es ist doch nur ein Paar Schuhe, Heather. Als ich zur Tür gelange, versuche ich, nicht zum Schaufenster hinüberzusehen, doch in der letzten Sekunde kann ich es mir nicht verkneifen, noch einen Blick auf sie zu werfen und wehmütig zu seufzen.
    Ich wünschte, sie hätten ein Paar in meiner Größe.
    »Entschuldigen Sie, Madam.«
    Ich wirble herum. Es ist dieselbe Verkäuferin, nur dass sie nun mit vor Aufregung gerötetem Gesicht vor mir steht. »Sie haben Glück. Ich habe das allerletzte Paar gefunden. Jemand hatte es in die falsche Schachtel gelegt.« Sie zieht das Schuhpaar hinter ihrem Rücken hervor. »Größe 38«, stößt sie triumphierend hervor.
    »Oh … wow«, stammle ich. Ich kann es kaum glauben.
    Aber selbst im Ausverkauf kannst du sie dir nicht leisten, flüstert die Stimme. Niedergeschlagenheit überkommt mich. Es stimmt. Meine Kreditkarte ist zerschnitten worden, und ich habe gerade noch £ 25 in der Tasche. Verdammt, ich wünschte, sie wären billiger.
    Ich will sie gerade der Verkäuferin zurückgeben, als ihre Stimme an mein Ohr dringt. »… aber ich fürchte, sie haben einen kleinen Kratzer am Absatz. Natürlich fällt es keinem auf, und Sie können sicher sein, dass nicht einmal Sie ihn sehen, wenn Sie die Schuhe anhaben. Natürlich gehen wir mit dem Preis noch ein wenig runter … Noch mal 50 Prozent auf den reduzierten Preis.«
    Moment mal. Sagt sie da wirklich, was ich sie sagen zu hören glaube?
    »24.99 £!«, stößt sie atemlos hervor.
    Wenige Minuten später stehe ich an der Kasse, sehe zu, wie sie sie einpackt, und höre jemanden flüstern: »Ohhh, die Glückliche, dabei wollte ich die Schuhe doch so gern.« Ein tiefes Glücksgefühl breitet sich in mir aus, als die Verkäuferin mir die Tüte von der Größe einer Werbetafel reicht.
    »Und einen Penny zurück«, zwitschert sie und reicht mir mein Wechselgeld.
    Doch ich stehe schon mit einem Fuß vor der Tür. Als ich fröhlich meine Tüte schwenkend und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht die Straße entlanggehe, unterdrücke ich das Bedürfnis, mich kneifen zu müssen. Ich bin nicht abergläubisch, aber allmählich beschleicht mich das Gefühl, der Heidekrautzweig bringt mir tatsächlich Glück.

KAPITEL 12
    »Whoooooooaaaaahhhhh.«
    Eine Woge Testosteron schlägt mir entgegen, als ich die Tür zum Wolsey Castle öffne. So viel zum Thema »Von einem Extrem ins andere«, sinniere ich beim Gedanken an die Östrogenflut, die ich bei Sigerson Morrison hinter mir gelassen habe.
    Ich ducke mich unter dem Arm eines Hünen hindurch und bahne

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