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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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großen Hakendinger.«
    »Du hast eine wunderbare Nase«, widerspricht Gabe.
    »Wie der Schnabel eines Tukans.«
    »Ich nehme das mal als Kompliment.« Ich verziehe das Gesicht. »Aber dein Job …« Entschlossen lenke ich das Gespräch wieder von meiner Nase weg. Das ist etwas, was ich im Lauf der Zeit gelernt habe - rede nicht mit einem Mann über die Teile deines Körpers, die du selbst nicht magst. Als ich noch mit Daniel zusammen war, habe ich mich endlos über meine Cellulite ausgelassen und ihm meinen Hintern ins Gesicht gehalten, wann immer er meinte, ich hätte doch gar keine. Bis ich ihn endlich davon überzeugt hatte, dass ich tatsächlich darunter leide. Von diesem Augenblick an war mein Hintern in seinen Augen nicht länger der Pfirsich, als den er ihn früher bezeichnet hatte, sondern er gab mir Recht - er sah eher wie eine Portion Porridge im Einkaufsnetz aus. Gut gemacht, Heather.
    »Oh, ja, na ja, sagen wir mal so. Mein Partner schuldet mir einen Gefallen, also hat er für eine Weile das Ruder übernommen. Es ist ja sowieso nur für ein paar Wochen.«
    »Und was ist mit deiner Freundin, Mia - macht ihr das denn gar nichts aus?«
    Gabe wird rot. »Nein - zu viele Abende als Zuschauerin vor Stegreif bühnen, schätze ich. Wahrscheinlich wollte sie mich loswerden.« Er lächelt zwar, als er es sagt, aber auf eine Weise, wie es nur jemand tun kann, der sich ganz sicher ist, dass dem nicht so ist. Und nach allem, was ich bisher von Gabe Hoffman gesehen habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendeine seiner Freundinnen ihn jemals loswerden wollte. Selbst wenn er grauenhaft schlechte Witze erzählt.
    »Und was ist deine Geschichte?« Er wendet die Burger und wirft mir mit hochgezogenen Brauen einen Seitenblick zu.
    »Meine Geschichte?«
    »Ja, du weißt schon, Beziehung, Familie, Job …«
    »Oh, diese Geschichte.« Ich trinke mein Bier aus und stelle die Flasche auf dem Fensterbrett neben mir ab. »Ich bin seit letztem Jahr Single. Damals habe ich herausgefunden, dass mein Freund, mit dem ich hier zusammengelebt habe, mich betrügt.«
    Gabe wirft mir einen mitfühlenden Blick zu, doch ich fahre hastig fort. »Ich arbeite seit sechs Jahren als Hochzeitsfotografin, verliere aber wahrscheinlich demnächst diesen Job.«
    »Aha, ich habe mich schon gefragt, was der Stapel mit den Lebensläufen auf dem Küchentisch zu bedeuten hat.«
    »Ja, na ja, ich habe nicht gerade von einer Karriere als Hochzeitsfotografin geträumt, also sagen wir mal, mein Durchbruch steht noch bevor.«
    »Und was ist mit deiner Familie?«
    »Ich habe einen älteren Bruder, Ed, der mit Lou verheiratet ist - die beiden bekommen bald ein Baby -, und dann ist da noch mein Vater, Lionel. Er ist Künstler und mit meiner bösen Stiefmutter Rosemary verheiratet.«
    »Und deine Mutter?«
    »Sie ist gestorben, als ich zwölf war.«
    Es entsteht eine Pause. »Hey, tut mir leid.«
    »Mir auch«, sage ich ruhig und spüre den Kloß im Hals, wie immer, wenn ich an Mum denke. Selbst heute noch, fast zwanzig Jahre später. »Nicht gerade ein Happy End, fürchte ich.« Ich lächle niedergeschlagen.
    »Moment mal, wer redet hier vom Ende? Weißt du, was mein alter Großvater immer zu mir sagt? ›Du hast immer noch alles vor dir, mein Sohn.‹«, zitiert er mit gedehntem Südstaatenakzent.
    »Tja, sag deinem Großvater, dass ich mittlerweile 30 Jahre alt bin.«
    »Ich fürchte, das zieht bei ihm nicht. Er ist zweiundneunzig.«
    »Ist das eine dieser Anekdoten mit einer Moral am Ende, wir sollten lieber dankbar sein, weil es immer jemanden gibt, der noch schlechter dran ist?«
    »Hey, mein Großvater hat ein wunderbares Leben. Er hat gerade im Internet die Pornos entdeckt.«
    Lachend erhebe ich mich aus meinem Liegestuhl und trete an den Grill. »Mmm, das riecht aber gut. Ich habe einen Bärenhunger.« Hoffnungsvoll betrachte ich die Alufolienbündel.
    »Der Mais braucht noch eine Viertelstunde, und die Kartoffeln …« Er sticht mit dem Messer hinein. »Wie hätten Sie Ihre Kartoffeln gern, Madam, hart oder hart?«
    »In diesem Fall habe ich ja noch genug Zeit, um eine Flasche Wein im Laden an der Ecke zu besorgen.«
    »Bier ist zu prollig, was?«
    Ich ziehe die Nase kraus.
    »Ich entschuldige mich schon jetzt für später«, fährt er fort, ehe er meine verwirrte Miene sieht. »Wir teilen uns das Badezimmer …«, erklärt er.
    »Oh.« Ich halte inne. Dann: »Iiiiihhh«, stöhne ich. »Zu viel Information.« Ich stupse ihn freundschaftlich

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