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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Schuldeingeständnis gefasst, auf ein verlegenes Erröten, doch stattdessen macht er ein betroffenes Gesicht. »Oh, äh … wirklich? Tut mir leid, das zu hören.« Es entsteht eine Pause, und er starrt mich fragend an. »Entschuldigung, aber habe ich irgendwas nicht mitbekommen?«
    Respekt, Aufrichtigkeit, Integrität, würde ich ihm bei der Erinnerung an Daniel am liebsten an den Kopf werfen. Doch stattdessen lächle ich nur. »Tut mir leid, aber wie hieß Ihre Freundin noch mal?«, frage ich beiläufig.
    »Meine Freundin?«
    »Die hübsche Brünette.«
    »Ach, du meine Güte.« Endlich kapiert er, dass er aufgeflogen ist, reibt sich das sorgfältig rasierte Kinn und sieht mich an. Aber ohne auch nur den Anflug eines schlechten Gewissens, wie ich empört bemerke, sondern vielmehr mit … könnte das Erleichterung sein? »Einen Moment lang wusste ich nicht, was hier los ist. Ich dachte, Sie verwechseln mich vielleicht mit jemand anderem.« Er lächelt. »Das ist Bella, meine kleine Schwester.«
    Schwester? Überraschung durchzuckt mich. Ich weiß nicht, ob ich einen Freudensprung machen oder vor Peinlichkeit heulen soll.
    »Soll sie auch mitkommen?« Seine Mundwinkel zucken belustigt.
    Ich kichere nervös. »Nein, Sie genügen vollauf.«
    »Prima«, erwidert er erleichtert. In diesem Moment fällt der Groschen: Er ist nervös. »Wann passt es Ihnen diese Woche?«
    »Äh, lassen Sie mich überlegen …« Er soll nicht wissen, dass die Verabredung mit der Videothek meine einzige in dieser Woche ist.
    »Morgen?«, schlägt er vor.
    Einen Moment lang überlege ich, ob ich einen auf cool machen soll, was bedeutet, dass ich den Samstagabend mit einem Video auf dem Sofa verbringen werde. Doch dann überlege ich es mir anders. »Perfekt«, erwidere ich und nehme seinen Vorschlag erfreut an. Pfeif auf Coolness. Ich gehe lieber mit James ein paar Martinis trinken.
    »Prima«, wiederholt er.
    Einen Augenblick lang stehen wir einfach nur da, lächeln einander zu, bis ein Mann mittleren Alters in einem Nadelstreifenanzug mit hochrotem Gesicht in den Gang gefegt kommt und eine Flasche Moët aus dem Regal reißt. »Verdammter Hochzeitstag«, japst er und schiebt sich an uns vorbei zur Kasse.
    Wir wechseln einen Blick.
    »Natürlich gibt es auch immer eine Alternative. Champagner«, grinst James und stellt endlich die beiden Flaschen ab. »Wenn Sie was zu feiern haben.«
    Seltsam, dass er das sagt …
     
    Als ich vor meiner Wohnung stehe und mich von James verabschiede, der mich bis zur Tür begleitet und mich auf die Wange küsst, schwebe ich förmlich auf Wolken. Ich schließe die Tür hinter mir, lehne mich dagegen und muss einige Male tief Luft holen. Ich kann es immer noch nicht glauben. James hat mich zum Essen eingeladen - oh ja, das hätte ich ja beinahe vergessen. Auf dem Rückweg vom Laden hat sich der Drink zu einem Abendessen ausgedehnt. Morgen Abend holt er mich um acht Uhr ab.
    Ich sage es mir einige Male vor - teils um zu hören, wie es klingt, aber auch, um meinem Verstand Gelegenheit zu geben, die Information zu verarbeiten. Und weil ich es am liebsten laut von den Dächern gerufen hätte.
    Ich, Heather Hamilton, habe eine Verabredung.
    Entzückt trete ich mir die Flip-Flops von den Füßen und tappe barfuß den Gang entlang in die Küche. »Hey, Gabe, du errätst nie, was mir gerade …« Ich haste nach draußen in den Garten. Doch Gabe ist nicht da.
    »Gabe?«, frage ich mit einem Blick auf den leeren Liegestuhl, die leeren Bierflaschen auf dem Holztisch und auf den Grill, der ausgegangen zu sein scheint. Ich trete vor den Grill. Er ist leer, und der Großteil der Kohle ist zu pudriger grauer Asche zerfallen. So schnell? Ich sehe auf die Uhr und rechne nach. Losgegangen bin ich um … und jetzt ist es … Großer Gott, ich war über eine Stunde weg. Wow, so viel zum Thema »Die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man sich amüsiert«.
    Doch dann fällt es mir wieder ein. Ich hatte gesagt, ich sei nur ein paar Minuten weg, um eine Flasche Wein zu besorgen. In meiner Aufregung habe ich Gabe und unser Barbecue völlig vergessen. Ich gehe wieder ins Haus und klopfe leise an die Tür zu seinem Zimmer.
    »Gabe? Bist du da drin?« Ich höre nichts, nicht einmal leise Musik. Gerade als ich einen Blick aus dem Wohnzimmerfenster werfen will, um zu sehen, ob sein Motorrad noch vor dem Haus steht, macht er auf.
    »Hey.« Er hat ein Buch mit dem Titel »Witzig sein leicht gemacht« in der Hand. »Ich wollte schon einen Suchtrupp

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