Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For
Kopf zurechtrücken.
Ich wende mich Francis zu. »Danke«, sage ich lächelnd und lege die Hand um seine Finger, damit er mir Feuer geben kann. Er braucht mehrere Versuche, bis es endlich klappt. Ich nehme einen Zug und genieße das leichte Schwindelgefühl eines ehemaligen Rauchers. »Freut mich, Sie kennen zu lernen.«
»Ebenso.« Er lächelt dankbar. Im Gegensatz zu Jack, der etwas murmelt, das ich lieber nicht wiederholen möchte … irgendetwas von wegen, ich hätte keinen Humor und so, ehe er sich der Blonden mit dem zu engen Kleid zuwendet.
Ich schiebe mich durch die Gästemenge in Richtung von Brians Transporter. Normalerweise rauche ich nur sehr selten, und schon gar nicht bei der Arbeit, aber heute bin ich nervös. Ich nehme noch einen Zug. Sehr nervös sogar.
Schon als Brian mich heute Morgen abgeholt hat, wusste ich, dass etwas nicht stimmt. Statt unserer gewohnten Plauderei fuhren wir schweigend dahin, wobei die Stille im Wagen nur durch das rhythmische Tappen von Brians Siegelring auf dem Steuer durchbrochen wurde. Irgendetwas hat er auf dem Herzen, so viel steht fest, aber ich wollte nicht fragen, was es ist - ich war viel zu feige. Außerdem war ich zu beschäftigt mit meinen James-Tagträumen.
Doch als wir auf den Parkplatz einbogen, läutete sein Mobiltelefon. Er murmelte irgendetwas von einem wichtigen Anruf und bedeutete mir, ihn allein zu lassen. Das Ganze roch schwer nach Heimlichtuerei und sah Brian, der normalerweise völlig ungeniert mit dem Handy am Ohr plaudert, während er eine Million Dinge erledigt, so gar nicht ähnlich. Im Gegensatz zu den meisten Männern ist er durchaus multitaskingf ähig.
Aber nicht im Moment. Er widmet seine ganze Aufmerksamkeit seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung und geht noch immer auf dem Parkplatz auf und ab. Sein Handy klemmt zwischen Ohr und Schulter, und seine Miene ist ernst, als die warme Brise den einen oder anderen Gesprächsfetzen herüberweht. »Hmm … Ja … Absolut … Ich verstehe vollkommen …«
Mein Magen krampft sich zusammen. Klingt nach schlechten Nachrichten. Nach allem, was in letzter Zeit passiert ist, bin ich nicht dazu gekommen, mir ernsthaft Gedanken über Brians miserable Geschäftslage und seine Ankündigung zu machen, mich zu entlassen, wenn nicht ein Wunder in Form eines riesigen Auftrags geschähe. Doch nun fällt mir all das wieder ein, und ich habe das Gefühl, als hätte sich ein faustgroßer Knoten in meinen Eingeweiden eingenistet.
»Von welcher zahlenmäßigen Größenordnung reden wir hier? Hmmm … Hmm … Ach ja, so viel?«
Oh Gott. Es ist bestimmt jemand von der Bank, der wegen seines Darlehens anruft. Ich starre auf seine auf Hochglanz polierten Schuhe, die rhythmisch auf dem Kies knirschen, und spüre die wachsende Anspannung. Ich wünschte, ich könnte eine dicke fette Hochzeit für ihn aus dem Hut ziehen.
»Heather, ich muss mit dir reden.«
Brians Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Mit wehenden Jackettschößen kommt er auf mich zugeeilt, die Hände auf die Brust gepresst, als gäbe es große Neuigkeiten. Ich trete die Zigarette mit dem Absatz aus, krame in meiner Tasche nach einem Pfefferminzbonbon und schiebe es mir in den Mund.
»Ja?«, sage ich beklommen und zermalme das Bonbon mit den Backenzähnen.
»Ich habe gute Nachrichten.«
»Gute Nachrichten«, echoe ich.
»Sogar ganz wunderbare Nachrichten«, ereifert er sich, während sich ein begeistertes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitet. »Ich schätze, du solltest dich setzen.«
Ich sehe ihn verwirrt an, während er mich zu einer der Holzbänke am Rande der Rasenfläche führt. »Aber ich dachte, es geht um dein Darlehen«, sage ich mit einer Geste in Richtung seines Mobiltelefons.
»Nicht ganz.« Er wippt mit den Fersen auf und ab. Offenbar ist er zu nervös, um still zu stehen. »Aber wir reden von einer Menge Geld.«
»Aber wie kann das eine gute Nachricht sein?«
»Es ist nicht nur eine gute, sogar eine wunderbare Nachricht, Heather«, erklärt er. »Eine wunderbare Nachricht.«
Ich fasse es nicht. Mein Boss ist schlicht und einfach verrückt geworden. »Brian, willst du endlich aufhören, in Rätseln zu sprechen und mir erklären, warum es so wunderbar ist, Schulden zu haben?«
»Wer hat etwas von Schulden gesagt?«
»Du. Letzte Woche. Unser Gespräch im Wagen, du müsstest mich demnächst entlassen.«
»Lass uns nicht über die Vergangenheit reden«, gibt er mit einer wegwerfenden Handbewegung zurück. »In
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