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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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heißt, Gabe ist noch unterwegs, denke ich, während James die Arme um meine Taille legt und mich an sich zieht. »Es war ein wunderbarer Abend.«
    Ich stehe im goldenen Schein der Straßenlaterne und spüre, wie mich ein warmes Glücksgefühl durchströmt. »Finde ich auch«, murmle ich und sehe in seine dunklen Augen.
    »Und ich habe mich gefragt …«
    »Ja?«, frage ich erwartungsvoll. Obwohl mein Erfahrungsschatz in punkto Verabredungen überschaubar ist, weiß ich, dass dies der Teil ist, wo der Kaffee ins Spiel kommt. Und ich weiß auch, dass »Kaffee« ein Euphemismus für alle möglichen Dinge ist. Von denen keines auch nur ansatzweise etwas mit Nescafé zu tun hat.
    »Darf ich dich wiedersehen?«
    Nachdem ich mit mir gerungen habe, wie weit ich gehen sollte (küssen ist okay fürs erste Mal, aber wenn er über Nacht bleiben wollte, würde ich hart bleiben und Nein sagen), war ich nicht auf diese Frage gefasst. »Oh … ja … natürlich«, erwidere ich entzückt - und zugleich mit einem Anflug von Enttäuschung, dass dies schon das Ende unserer Verabredung sein soll.
    »Wie wär’s mit Kino morgen Abend?«, schlägt er vor.
    Ich tue so, als müsste ich zuerst im Geiste meinen Terminkalender konsultieren - nicht weil ich etwas vorhabe (was nicht der Fall ist), sondern aus reiner Gewohnheit. Und dann fällt es mir wieder ein: James spielt keine Spielchen, also brauche ich es auch nicht zu tun. »Klar.« Ich lächle. Wow, es ist so erfrischend, einen Mann kennen zu lernen, der nicht den Coolen spielt. Und was für eine Erleichterung. Auf diese Weise brauche ich mich wenigstens nicht die nächsten Tage mit der lästigen »Ruft er an oder tut er’s nicht«-Frage herumzuquälen.
    »Wie wär’s, wenn ich dich um sieben abhole? Dann können wir vorher noch etwas trinken gehen.«
    »Wunderbar.«
    Mit einem charmanten Lächeln beugt er sich vor. »Gute Nacht, Heather.«
    Jetzt kommt es also. Der Kuss. Vorfreude perlt in mir auf. Ich wollte James küssen, seit ich ihn das erste Mal gesehen habe. Ich schließe die Augen und recke ihm erwartungsvoll das Gesicht entgegen.
    Deshalb trifft es mich völlig unvorbereitet, als seine Lippen meine Wange streifen und seine Stimme an mein Ohr dringt. »Danke für den reizenden Abend.«
    Ich reiße die Augen auf. Das ist alles? Ich warte einige Sekunden, bereit für einen zweiten Anlauf, doch es passiert nichts. »Schön. Gute Nacht, James«, sage ich resolut, in der Hoffnung, dass er meine Verlegenheit nicht mitbekommt. »Bis morgen.«
    Pflichtschuldig wartet er, bis ich die Schlüssel gefunden habe und verschwunden bin, ehe er kehrtmacht und in seine eigene Wohnung geht.
    Von der Diele aus sehe ich zu, wie er die Straße überquert, und lausche dem Klicken seiner Absätze auf dem Asphalt, während ich über unsere Verabredung und darüber nachdenke, dass James alles zu besitzen scheint, was ich mir von einem Mann immer gewünscht habe - er sieht gut aus, ist nett und ein wahrer Gentleman und keiner von denen, die einen nur ins Bett kriegen wollen. Und ich bin nicht enttäuscht, dass er nicht auf einen Kaffee hereinkommen wollte oder versucht hat, mich zu küssen. Es bedeutet, dass er mich zuerst als Mensch kennen lernen will.
    In diesem Augenblick ertönt ein lautes Miauen, und Billy Smith löst sich aus den Schatten. Nein, ich bin überhaupt nicht enttäuscht. Ich hebe meine Katze hoch, kraule ihr weiches orangefarbenes Fell und schließe die Tür hinter mir.

KAPITEL 18
    »Wow, der Laden ist wirklich drollig.«
    Es ist Sonntagmorgen, und Gabe und ich sitzen beim Frühstück in einem belebten Straßencafé in Hampstead. Trotz des Sonnenscheins lässt eine kühle Brise die Blätter der halb gelesenen Zeitung rascheln. Lachend ziehe ich meine Strickjacke fester um mich. »Du klingst wie der absolute Tourist.«
    »Das liegt daran, dass ich Tourist bin«, erwidert er lächelnd, legt sein Besteck beiseite und schlürft seinen Cappuccino. Ich folge seinem Blick über den Pub im Tudor-Stil mit dem altenglischen Schild, die traditionelle rote Telefonzelle an der Ecke und die schmale Kopfsteinpflasterstraße mit den adretten viktorianischen Häusern links und rechts, die sich Richtung Heath ziehen. Ich muss zugeben, das Ganze verströmt eine solche Postkartenidylle, dass es ohne weiteres als Kulisse für einen Richard-Curtis-Film durchgehen könnte.
    »Ist das dort drüben ein Park?«
    »Nein, das ist Hampstead Heath. Es ist sehr berühmt.«
    »Warum ist es berühmt? Was macht man

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