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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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liebsten antworten, doch in dieser Sekunde entdecke ich meinen Föhn unter dem Kleiderschrank und lasse das Telefon fallen. »Moment, bleib dran, ich muss schalten«, knurre ich, lege mich flach auf den Bauch, greife unter den Schrank, ehe ich beim Auftauchen seine von der Tagesdecke gedämpfte Stimme aus dem Telefon dringen höre. »… du telefonierst also beim Fahren? Hast du keine Freisprechanlage? Du weißt doch bestimmt, dass es verboten ist, beim Fahren zu telefonieren …«
    Als er zu einem seiner üblichen Vorträge ansetzt, durchforste ich eilig das verhedderte Gewirr in meiner Unterwäschenschublade, gebe jedoch schnell auf. Vergiss es. Da ich viel zu verkatert bin, um irgendetwas zu finden, das zueinander passt, mache ich kurzen Prozess und kippe einfach den gesamten Schubladeninhalt in die Reisetasche.
    »… die Polizei hält mit Vorliebe Fahrer an, die dagegen verstoßen, und es wird mit einer saftigen Strafe und Punkten geahndet. Du glaubst gar nicht …«
    Im Hintergrund höre ich, wie Ed sich zunehmend echauffiert, und beschließe, seinem Unglück ein Ende zu machen. Ebenso wie meinem eigenen. »O.K., O.K., Ed, beruhige dich«, unterbreche ich und nehme den Hörer wieder in die Hand. »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich fahre überhaupt nicht.«
    »Ist das deine Vorstellung von einem Scherz?«, stößt er hervor. »Sitzt du im Zug?«
    Oh Mann, ich hätte mit diesem albernen Flunkern erst gar nicht anfangen sollen. Flunkern bringt nur Ärger, Heather, warnt eine Stimme in meinem Kopf. Meine Gedanken wandern zurück zu James. Im Bett mit ihm. Wie ich ihm sage, dass ich ihn liebe. Tiefe Reue erfasst mich. Oh Gott, ich wünschte, ich hätte es nicht gesagt. Aber ich habe es getan, und ich kann mir nicht wünschen, etwas ungeschehen zu machen - oder doch?
    »Nein, ich habe mich noch gar nicht auf den Weg gemacht«, gestehe ich.
    Es dauert einen Augenblick, bis er meine Worte verdaut hat. »Ich fasse es nicht«, wettert er. »Du bist noch gar nicht unterwegs? Aber es ist fast zwei Uhr nachmittags. Dir ist klar, dass du jetzt in einen fürchterlichen Stau gerätst, ja?«
    »Ja, das ist mir klar«, murmle ich und betrachte den Kleiderstapel, der noch immer um mich herum liegt. Ich frage mich, ob ich meinen Bikini mitnehmen soll, oder ob es wohl regnen wird. Vielleicht sollte ich ihn einpacken, nur für alle Fälle.
    »Und du verpasst das Abendessen. Rosemary wird sehr böse sein.«
    Oh, das bezweifle ich, denke ich grimmig, als ich mir ausmale, wie entzückt sie sein wird, wenn sie feststellt, dass ich nicht da sein werde, um ihre Vorstellung als perfekteste Gastgeberin aller Zeiten zu stören. »Ich besorge ihr unterwegs ein paar Blumen«, sage ich, um ihn zu beruhigen. So, was ist mit einem Paar Ersatzjeans? Ich nehme ein Paar von dem Kleiderstapel. Nur für alle Fälle.
    »Nur für alle Fälle« ist der Fluch des Packens. Es ist der Grund, weshalb ich grundsätzlich viel zu viel Kram dabei habe, den ich nicht brauche, und bei meinen letzten drei Flügen Übergepäck bezahlen musste. Ich sollte mir von Jess und ihrem Prinzip des Minimalgepäcks eine Scheibe abschneiden. Sie als Stewardess ist in punkto Packen nicht zu schlagen. Offenbar braucht man nicht mehr als zwei weiße T-Shirts und ein Paar schwarzer Nahtstrümpfe.
    Verzweifelt betrachte ich meine überquellende Reisetasche. Ich fahre nur übers Wochenende weg und habe bestimmt ein Dutzend Oberteile und vier Hosen eingepackt. Oh, und meine himmelblauen Cordhosen, die Cargohose und die weiße Jeans, die ich nie anziehe, weil ich fürchte, dass sie der Figur nicht besonders schmeichelt. Ich versuche, sie in die linke Ecke meiner Reisetasche neben den Kulturbeutel zu quetschen. Hmm, irgendwie scheine ich den Bogen noch nicht ganz herauszuhaben.
    »… und ich hoffe nur, du mietest dir einen Wagen und nimmst nicht deinen eigenen. Du bist so was von unzuverlässig, Heather. Wieso bist du nicht einfach vernünftig und verkaufst ihn? Ich meine, wozu brauchst du in London einen Sportwagen, wenn du doch hervorragend mit dem Bus zurechtkommst. Ich habe keine Ahnung …«
    »Ich komme mit dem Wagen meines Freundes«, unterbreche ich ihn unwillkürlich. Wow, wie seltsam sich das anhört. Es ist das erste Mal, dass ich James als meinen Freund bezeichnet habe, und es fühlt sich ein wenig merkwürdig an - wie neue Schuhe, wenn man sie das erste Mal anzieht. Aber ich bin sicher, dass ich mich daran gewöhnen werde. Ich meine, sehen Sie sich meine

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