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Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For

Titel: Der Wunschzettel - Be Careful What You Wish For Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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übers Wochenende weg?«, erkundigt sich Gabe, tappt zum Wasserkessel und setzt ihn auf.
    »Wir fahren nach Cornwall, um meine Familie zu treffen«, murmle ich und fühle mich leicht schwindlig. Ich schiebe mir eine Locke hinters Ohr und versuche, mich zu fangen. »Ich meine, ich fahre.« Ich setze mich an den Küchentisch und lege die Hände auf die zerschrammte Holzoberfläche. Sie fühlt sich warm und solide unter meinen Fingern an. »James sollte eigentlich mitkommen, aber ihm ist ein Termin dazwischengekommen.«
    »Oh.« Gabe mustert mich einen Moment lang. »Und ist das O.K. für dich?«
    Anfangs dachte ich, dass es das nicht wäre, aber wenn ich jetzt darüber nachdenke, scheint meine anfängliche Enttäuschung verflogen zu sein, und mir wird bewusst, dass ich es eigentlich ganz gut finde. Um die Wahrheit zu sagen - ich bin sogar ein wenig erleichtert, dass James und ich eine kleine Pause voneinander haben. Die letzte Nacht war nett, hat mich jedoch mit einem leisen Unbehagen erfüllt.
    »Ja, es ist nur eine lange Fahrt. Und bei dem Verkehr …«, antworte ich, ehe mir aufgeht, dass ich genau wie mein Bruder klinge und mich unterbreche. »Ich muss nur tonnenweise Schokolade mitnehmen, damit ich Gesellschaft habe«, füge ich scherzhaft hinzu.
    »Du könntest immer noch mich mitnehmen«, erklärt er lachend, aber seine Erwiderung trifft mich so unvorbereitet, dass ich nichts darauf sage. »Ich habe am Wochenende nichts vor, und du hast doch gemeint, die Brandung sei recht nett dort unten …« Er redet immer weiter, scharrt verlegen mit den Füßen und kratzt sich an der Nase. »… deshalb dachte ich …« Er lässt seine Stimme verklingen und wartet auf meine Reaktion.
    Nur dass ich nicht recht weiß, was ich jetzt machen soll.
    Gabe? Ein gemeinsames Wochenende mit ihm und meiner Familie? Ich bin sicher, dass es ihnen nichts ausmachen würde, aber was ist mit James? Tja, was ist mit ihm? Gabe und ich sind platonische Freunde, und es wird ihm in Cornwall gefallen. Er wird surfen, den typisch südenglischen Cream Tea mit Scones, Sahne und Marmelade genießen und sich wie ein absoluter Tourist benehmen können. Ich meine, wenn er Hampstead drollig findet, wird er beim Anblick von Port Isaac ausflippen.
    Und was ist mit dir, Heather? Vergiss die anderen. Was willst du?
    Ich denke darüber nach. Nicht weil es unbedingt notwendig wäre, sondern weil ich glaube, es tun zu müssen. Obwohl ich die Antwort bereits kenne - ich habe sie schon gekannt, bevor ich mir Gedanken darüber gemacht habe. Ich möchte, dass er mitkommt.
    »Die Brandung ist toll«, bestätige ich.
    »Irre!«, freut er sich und hebt die Hand, um mit mir abzuschlagen. Widerstrebend tue ich es. Verdammt, diesen Teil hasse ich wie die Pest.
    »Kann ich einen Vorschlag machen?«
    Er schiebt die Finger durch den Ring an meinem Autoschlüssel und lässt ihn auf den Tisch fallen. »Vergiss den Stau. Wir nehmen das Motorrad.«

KAPITEL 26
    Ich werde sterben. Starr vor Entsetzen klammere ich mich mit aller Kraft an Gabes Lederjacke fest. Wir werden in einem grauenhaften, tödlichen Unfall enden. Wir werden so plattgefahren sein, dass man uns nur noch anhand der zahnärztlichen Unterlagen identifizieren kann!
    Wir rasen die M4 entlang, während ich die Augen unter meinem Vollhelm zusammenkneife und meine Arme wie einen Schraubstock um Gabes Taille schlinge. Beim Losfahren hat er mich angewiesen, mich an ihm festzuhalten - also habe ich die Arme um seinen Hals gelegt (na ja, er hat doch gesagt, ich soll mich festhalten) -, aber als wir angehalten haben, um zu tanken, meinte er dann, es sei vielleicht bequemer, wenn ich mich an diesem Metallbügel hinter mir festhalte.
    Ich habe seinen Vorschlag ignoriert. Bequemer? Hat er den Verstand verloren? Was für eine Vorstellung - ich fahre unangeschnallt mit 150 Sachen über die Autobahn, versuche, das Gleichgewicht auf einer schmalen Ledersitzbank zu halten und einfach nur am Leben zu bleiben!
    Am Leben, aber taub, schreie ich insgeheim über das röhrende Donnern des Motors, das mein Trommelfell malträtiert und meine Ohren klingeln lässt. Es ist die reinste Qual. Mir ist schlecht. Mein Kopf schwirrt. Mein Körper rebelliert. Meine Nerven liegen blank. Es ist grauenhaft. Entsetzlich.
    Gabe lässt den Motor auf heulen, und wir ziehen auf der Überholspur an einem Jaguar vorbei.
    Es ist absolut berauschend.
    Und dann höre ich eine Sirene.
    Ich werfe einen Blick über die Schulter und sehe einen Streifenwagen mit

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