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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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hatte bereits aufgelegt. Chloe versuchte, ihn zurückzurufen, aber ohne Erfolg. Dann rief sie mit entschlossener Miene Giles an. Seine Stimme klang gehetzt.
    Â»Gerade hat mich Philip angerufen«, sagte sie kalt.
    Â»Oh, dann weißt du es schon.« Chloe vernahm im Hintergrund eine Art Urgeschrei. »Wir gehen ja gleich, Hendrik!«, hörte sie ­Giles gereizt rufen. »Wir gehen ja gleich zu den Dinosauriern! Lass Daddy nur noch eine Minute Zeit, ja?«
    Â» Was weiß ich schon?«, fragte Chloe, als das Geschrei verebbte. »Giles, ich habe dich gebeten, niemandem etwas von dieser Geschichte mit Sally zu sagen. Du hast versprochen, dass du es nicht tust! Wie um alles in der Welt konntest du ausgerechnet Philip etwas davon erzählen?«
    Â»Ich habe Philip nichts gesagt!«, entgegnete Giles, die personifizierte beleidigte Unschuld. »Hendrik war es.«
    Â»Ach, komm schon.«
    Â»Das ist die Wahrheit.«
    Â»Ach ja? Wie das?«
    Â»Na ja, Susanna und ich haben öfter darüber diskutiert. Anscheinend hat Hendrik etwas mitgekriegt.«
    Â»Ihr habt darüber gesprochen? Noch dazu vor Hendrik?«
    Â»Das war ein Versehen. Ich hatte nicht mitbekommen, dass er da war. Das hätte jedem passieren können.«
    Â»Du bist wohl verrückt geworden.«
    Â»Nun, du hast doch wohl nicht von mir erwartet, dass ich vor meiner Frau Geheimnisse habe?«
    Chloe seufzte. »Das war kein Geheimnis, Giles. Das war ein Gerücht, und ich habe dich gebeten, es nicht weiterzuverbreiten. Tja, und was geschah dann?«
    Â»Also, heute Morgen war ich mit Hendrik auf dem Weg zum Museum, um die Animatronic-Dinosaurier anzuschauen, und da begegneten wir Philip. Wir wechselten ein paar Worte, und da fragte mich Hendrik: ›Daddy, was ist denn eine Affäre?‹ Also hab ich’s ihm gesagt.«
    Â»Was hast du ihm gesagt?«
    Â»Ich sagte, eine Affäre wäre, wenn eine Mummy bei jemandem übernachtet, der nicht der Daddy ist.« Giles lachte herzlich über seinen Witz und ahnte nicht, welches Glück er hatte, dass er Chloes Gesichtsausdruck nicht sehen konnte. »Na ja, und gerade wollte ich ihm noch sagen, dass auch Daddys das manchmal tun – du weißt ja, dass ich da an Gleichberechtigung glaube –, da sagte Hendrik laut und deutlich: ›Also hat dann Tallulahs und Max’ Mummy eine Affäre, nicht, Daddy?‹ Ich kann dir sagen, das war verdammt peinlich. Ich wusste nicht, wohin ich blicken sollte.«
    Â»Giles!«, keuchte Chloe entsetzt. »Wie konntest du nur?«
    Â»Ich war’s ja nicht. Nicht direkt.«
    Chloe verdrehte die Augen. »Und was geschah dann?«, fragte sie kalt.
    Â»Na ja, Philip wurde weiß wie ein Laken, und er fragte Hendrik, was zum Teufel er damit meine. Hendrik fing natürlich an zu weinen. Bekam Angst, der Arme.«
    Â»Ich kann’s mir vorstellen.«
    Â»Also sagte ich zu Philip, er solle Hendrik in Ruhe lassen, und da ging er auf mich los. Ist das zu glauben?«
    Â»Ach, tat er das? Du Armer.«
    Â»Ja, na ja. Er brüllte: ›Wie kannst du es wagen?‹, und ›Was erlaubst du dir, meiner Frau solche Dinge zu unterstellen?‹ Er nannte mich ein Tratschweib.«
    Â»Ja«, sagte Chloe, Philip herzlich zustimmend. »Hast du ihm gesagt, was du mir erzählt hast, dass Sally mit diesem Mann zum Mittagessen war? Bitte sag mir, dass du das nicht erzählt hast. Und vor allem, bitte sag mir, dass du ihm nicht das Foto auf deinem Handy gezeigt hat.«
    Â»Natürlich habe ich ihm das nicht gezeigt«, erwiderte Giles.
    Â»Oh, Gott sei Dank.«
    Â»Du hast mich ja gezwungen, es zu löschen, also habe ich es gar nicht mehr. Aber ich musste ihm erzählen, was ich gesehen habe.«
    Â»Warum das?«
    Â»Er hat mich dazu gezwungen«, empörte sich Giles. »Er sah aus, als wollte er mir eine reinhauen oder so was. Und das hätte er auch getan, wenn Hendrik nicht dabei gewesen wäre. Man sollte es nicht glauben, wenn man ihn so ansieht, aber manche von diesen kul­tivierten, hochnäsigen Typen können ganz schön gefährlich werden.«
    Â»Zweifellos«, meinte Chloe mit einem hämischen Lächeln. Und du hast es doppelt und dreifach verdient .
    Â»Mir ging es natürlich vor allem darum, Hendrik zu schützen.«
    Â»Wirklich schade, dass du und Susanna daran nicht schon früher gedacht habt, zum Beispiel bevor ihr vor ihm solchen

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