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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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nie blühender und zuversichtlicher ausgesehen.
    Â»Und wie geht’s Philip so?«, fragte Chloe und beschäftigte sich mit ihrem verschmierten Fußnagel.
    Â»Ach, dem geht’s gut. Du kennst doch Philip!«
    War da etwas Wegwerfendes in Sallys Ton? Chloe versuchte es anders: »Du bist doch nicht schwanger, oder?«
    Â»Jemine, was für ein Gedanke!«, rief Sally mit großen Augen. »Nein, Schätzchen, nicht dass ich wüsste.«
    Aha, und was hatte diese Antwort zu bedeuten? Dass Sally und Philip keinen Sex mehr hatten? Bitte lass nicht zu, dass es einen anderen Mann gibt . Chloe wechselte das Thema. Wenn Sally in dieser Stimmung war, war nichts aus ihr herauszuholen.

42
    Ein Unglück kommt selten allein
    Sehr früh am Morgen rief André Regard bei Chloe an, um ihr zu sagen, dass Rosine in der Nacht gestorben war. Jeannette, die bei ihr in Paris gewesen war, war noch immer zu durcheinander, um zu sprechen. Es hatte schon seit einiger Zeit Anzeichen dafür gegeben, dass Rosine schwächer wurde, und Jeannette hatte vorgehabt, eine Nachtschwester zu organisieren und vielleicht auch eine Pflegerin, die tagsüber kam, damit Rosine weiter in ihrer geliebten Wohnung bleiben konnte. Aber dann waren diese Pläne von den Ereignissen überholt worden. Ob Chloe nächste Woche zu der Beerdigung kommen wolle? Es würde Jeannette sehr viel bedeuten. Sie würde sich sehr wünschen, dass Chloe dabei wäre, als Antoines Frau.
    Mitten im Schock und in der Traurigkeit über den Verlust empfand Chloe auch einen kleinen Stich. Es war ganz natürlich, dass Jeannette sie bei sich haben wollte, aber warum als Antoines Frau? Warum nicht einfach als sie selbst? Schließlich hatte sie Rosine doch gut gekannt und gemocht. Das war es, was ihre Beziehung zu der alten Dame ausgemacht hatte. Jeannette und André wussten inzwischen über Guillaume Bescheid. Sie wussten, dass Chloe eine neue Beziehung begonnen hatte und dass sie vielleicht Guillaumes Frau werden und einen neuen Abschnitt in ihrem Leben beginnen würde. Missfiel ihnen dieser Gedanke womöglich so sehr, dass sie sich weigerten, ihn zu akzeptieren?
    Ungefähr eine Stunde später im Bon Vivant klingelte Chloes Handy erneut. Diesmal war es Philip.
    Â»Chloe«, begann er grußlos, »weißt du, wo Sally ist?«
    Â»Ach, hallo, Philip«, antwortete Chloe überrascht, »ist sie denn nicht bei der Arbeit?«
    Â»Nein. Ich habe gerade dort angerufen, und sie ist nicht im Büro. Sie wollten mir nicht sagen, wohin sie gegangen ist.«
    Â»Ach, dann ist sie wahrscheinlich in einer Besprechung.«
    Â»Ich weiß nicht. Sie wollten nichts sagen. Ich hab’s auch auf ihrem Handy versucht, aber es ist ausgeschaltet.«
    Â»Wirklich? Das ist komisch. Das tut sie normalerweise nicht. Mach dir keine Sorgen, Philip, ich bin sicher, dass es ihr gut geht.«
    Â»Sie ist also nicht bei dir?«
    Â»Nein, tut mir leid. Warum? Was ist denn los? Musst du sie dringend erreichen? Ist mit Max oder Tallulah etwas passiert?«
    Â»Nein, den Kindern geht’s gut. Ich nehme sie mit zu meinen Eltern.«
    Â»Ach, wirklich? Sally hat gar nichts davon erzählt. Sind die nicht im Kindergarten?«, fragte Chloe verwundert. »Und du, bist du heute nicht bei Sharp Notes ?«
    Philip arbeitete für gewöhnlich zwei Tage in der Woche im Verlagshaus dieser Musikzeitschrift.
    Â»Nein, ich bin nicht bei Sharp Notes «, erwiderte Philip düster. »Ich habe gerade herausgefunden, dass Sally eine Affäre hat.«
    Chloe errötete tief, obwohl sie nur telefonierten. Sie musste sich gegen den Ladentisch lehnen. Also stimmte es. Ach Sally, du Idiotin.
    Â»Philip! Bist du sicher? Wer hat dir das erzählt? Etwa Giles?«
    Â»Woher wusstest du, dass es Giles war?«, schrie Philip wutentbrannt. »Ach, ich verstehe! Er hat es dir schon vorher erzählt! Und wem sonst noch? Allen außer mir?«
    Â»Nein, Philip, ich wusste gar nichts. Giles hat mir nur vor Kurzem …«
    Â»Chloe«, unterbrach Philip sie mit barscher Stimme, »hör bitte auf, dich zu rechtfertigen. Giles hat es dir gesagt, bevor er es mir sagte. Also wusstest du Bescheid. Ich gehe jetzt und hole Tallulah vom Kindergarten ab und Max von der Babysitterin. Vielleicht könntest du Sally bitten, mich anzurufen, falls sie die Güte haben sollte, ihr Handy wieder einzuschalten.«
    Â»Philip, warte …«
    Er

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