Der Wunschzettelzauber
aufzubauen, und sie verkaufen sich sehr gut.«
»Ja.«
»Tja, also manchmal denke ich, es wäre fantastisch, wenn wir drei uns zusammentun und einen Laden für Kinderkleidung aufmachen würden. Ich könnte die Geschäftsführung und die Werbung und diese Dinge übernehmen. Kaja kennt sich sehr gut mit der ganzen handwerklichen Seite aus, was alles nötig ist, um Kleider zu nähen. Es wäre nichts Anspruchsvolles â einfach drei Mummys, die hübsches Zeug anbieten.«
»Und warum nichts Anspruchsvolles?«, wollte Bruno wissen.
Chloe sah ihn an und lächelte. »Na ja, weiÃt du, was mir wirklich gefallen würde, wäre ein fantastischer Laden für Kinderbekleidung, in dem es lauter herrlich verrückte und seltsame Dinge gibt. In Paris gibt es zum Beispiel solche Läden. Aber das ist wohl etwas auÃerhalb unserer Reichweite.«
»Wer weiÃ, mit der Zeit?«, meinte Bruno. »Es ist jedenfalls eine superbe Idee. Ich bin mir sicher, dass du jedes Geschäft führen könntest, auch meines hier. Aber es ist auch wahr, dass du ein ModeÂfan bist. Und ihr seid Mütter und wisst, was Kinder brauchen.« Er dachte einen Augenblick nach und fragte dann: »Und was ist mit Sally? Sie arbeitet für ein Modemagazin. Sie könnte euch gut helfen, euer Label bekannt zu machen.«
Chloe lächelte. »Unser Label! Das hört sich wunderbar an. Aber es wird wohl nicht zu verwirklichen sein. Es ist einfach nur eine Idee. Viel zu riskant. Und auÃerdem gehe ich nach Frankreich, nicht? Irgendwann demnächst.«
»Hört sich an wie ein klassischer Angsttraum, Schätzchen«, meinte Sally, als sie nebeneinander auf ihrem Sofa saÃen und sich die Zehennägel lackierten. »Versteh mich nicht falsch, aber ich glaube, dass es um Guillaume geht â¦Â«
»Nein, nein«, fiel Chloe ihr ins Wort. »Es ist Antoine, der in meinem Traum erscheint. Vielleicht fühle ich mich schuldig, weil ich wieder ans Heiraten denke.«
»Ja, vielleicht zum Teil.«
»Die einzigen sich immer wiederholenden Träume, die ich sonst je hatte, waren über Antoine, nach seinem Tod.«
»Natürlich. Das war ein tief gehender Schock für dich. Aber ich finde, in diesem Traum geht es auch um Guillaume.«
Chloe fluchte, weil sie sich versehentlich Nagellack auf den groÃen Zeh geschmiert hatte. »Warum soll es denn da um Guillaume gehen?«
Sally blickte ihre Freundin an. »Weil es ein Angsttraum ist. Das hast du selbst gesagt.«
»Ach so, na, ich bin eben ängstlich bemüht, dafür zu sorgen, dass es zwischen uns klappt. Ich will, dass es klappt.«
Sally nickte, ein wenig müde, wie Chloe fand. »Du bist an einem bedeutenden Wendepunkt. Du hast mit der Erinnerung an Antoine deinen Frieden gemacht, und das finde ich groÃartig. Und jetzt hast du diese neue Sache mit einem anderen Mann angefangen. Das ist ein groÃes Ding. Kein Wunder, dass es in dir drin noch tobt.« Sie warf ihre dunkle Mähne über die Schulter zurück und seufzte. »Ich bin sicher, Guillaume ist wunderbar, sonst würdest du ihn nicht mögen. Aber ein Gedanke lässt mir keine Ruhe, nämlich dass ein Leben mit Guillaume so ungefähr das Nächstbeste nach einem Leben mit Antoine ist.«
Das Nächstbeste .
»Und was ist daran falsch? Ich finde, ich habe groÃes Glück.«
»Nichts ist falsch daran. Es ist nur ⦠ein bisschen zu nahe beieinander. Nicht viel Luft dazwischen. Auf alten Wegen wandeln, anstatt wirklich vorwärtszugehen. Verstehst du, was ich meine?«
Chloe vergaà ihren Traum und blickte Sally besorgt an. Ein bisschen zu nahe beieinander? Nicht viel Luft dazwischen? Auf alten Wegen? Sprach ihre Freundin in Wirklichkeit über ihre Ehe mit Philip? Gab es tatsächlich jemanden in ihrem Leben, jemanden, mit dem sie vorwärtsgehen wollte?
»Und was ist mit dir, Sal?«, fragte Chloe vorsichtig. »Alles in Ordnung? Oder liegt dir etwas auf dem Herzen?«
Sally lächelte. »Da gibt es tatsächlich etwas. Aber ich kann noch nicht darüber sprechen.« Sie senkte ihren Blick auf ihr AmulettÂarmband und kreuzte dann zwei Finger. »Noch zu früh, um etwas zu sagen.«
Keine wirklich beruhigende Antwort. Also ging da tatsächlich etwas vor, etwas Aufregendes, etwas, was Sally nicht beschreien wollte. Etwas, das durchaus eine neue Liebe sein konnte. Sally hatte
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