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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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bis der Anzug-Mann schließlich den Splitterfasernackt-Mann unmittelbar vor dem Bon Vivant einholte und stellte. Nun wurde aus dem Wettrennen ein Boxkampf. Es dauerte nicht lange, da wurde der Anzug-Mann in den Schwitzkasten genommen, und in diesem Augenblick erkannte Chloe ihn.

43
    Die Begegnung mit Karl
    Chloe drehte sich mit hochgezogenen Augenbrauen zu Bruno um, der mit einem erstaunten gallischen Knurren antwortete.
    Â»Ist das nicht …?«, begann er.
    Â»Ja, der Typ im Anzug ist Theo, Megans Mann. Mir ist schleierhaft, wie er in eine solche Situation geraten konnte.«
    Â»Und der andere?«
    Â»Der Nackte?« Chloe schüttelte unsicher den Kopf. »Keine Ahnung.« War das etwa Sallys Lover? Das musste er wohl sein – es war die einzige Erklärung für seinen unbekleideten Zustand. Sie versuchte, sein Gesicht näher zu betrachten, was nicht einfach war, da die beiden Männer wild herumwirbelten. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie den Splitterfasernackt-Mann schon einmal gesehen hatte. Aber wo?
    Nachdem Anzugmann alias Theo sich aus dem Schwitzkasten befreit hatte und mit dem Splitterfasernackt-Mann ein paar Boxhiebe ausgetauscht hatte, machte er schließlich einen Rückzieher und rannte in Richtung U-Bahnstation davon. Verständlicherweise frustriert, weil es ihm nicht gelingen wollte, sein Knie in Berührung mit den empfindlichen Teilen von Splitterfasernackt-Mann zu bringen, und weil er einige gut platzierte Aufwärtshaken von seinem Gegner hatte einstecken müssen.
    Die Hände in die Hüften gestemmt blieb Splitterfasernacktmann zunächst stehen, um wieder zu Atem zu kommen – lange genug, um von einigen Marktfrauen eine Runde Applaus zu ernten, da er wirklich gut gebaut und sehr ansehnlich war –, dann machte er sich an die Verfolgung.
    Langsam kehrten die Leute wieder zu ihren Geschäften und in die Häuser zurück.
    Â»Na, das ist mal was anderes, was?«, meinte Marktveteran Bobby, der den Socken- und Gummibänder-Stand führte, mit einem freundlichen Nicken zu Chloe.
    Â»Ja, nicht wahr?«, erwiderte Chloe, immer noch perplex. Sie machte Halt und half Carol, der Blumenfrau, die Blechkübel wieder aufzustellen, die bei dem Handgemenge umgestoßen worden waren.
    Â»Nichts Schlimmes passiert«, meinte Chloe.
    Â»Nein, gar nicht, meine Liebe«, stimmte Carol zu. »Und der Anblick war es wert. Du meine Güte, lange nicht mehr so gelacht.«
    Chloe grinste ihr zu und ging dann zurück ins Bon Vivant , wo sich die Warteschlange vor der Theke wieder formiert hatte. Kaum hatte sie den letzten der vielen bestellten Caffè Latte serviert, da kam Charlie herein – auch das noch – und hinter ihm Philip und Megan.
    Â»Ich will keinen Kaffee«, meinte Philip störrisch. »Ich will nach Hause.«
    Â»Du kannst gleich nach Hause gehen, versprochen«, beruhigte ihn Charlie. »Aber ich will, dass du dich erst etwas beruhigst. Hallo, Chloe.«
    Â»Hallo«, erwiderte Chloe und konnte ihm nicht in die Augen blicken. »Hallo, Megan. Hallo, Philip. Alles in Ordnung, Philip?«
    Â»Nein«, antwortete Philip niedergeschlagen.
    Â»Sally hat keine Affäre«, sagte Megan schwach.
    Â»Natürlich nicht«, bekräftigte Charlie.
    Megan ging zur Theke hinüber und stützte ihre Ellbogen darauf. Sie warf Chloe einen seltsamen Blick zu, flehend und zugleich seltsam freudig erregt.
    Â»Bist du in Ordnung?«, fragte Chloe.
    Megan musste etwas von dem Streit mitbekommen haben. Sie wohnte fast Tür an Tür mit Sally, und Sally hatte sie wahrscheinlich zu Hilfe gerufen, als sie sich Philips Wut gegenübersah. Aber wie war Theo in das Ganze hineingeraten? Und erst recht Charlie?
    Â»Ich-will-nach-Hause«, stieß Philip hervor, den Kopf in die Hände gelegt.
    Â»Gleich, gleich, Philip«, erwiderte Charlie besänftigend. »Lass uns erst einen Kaffee trinken und darüber reden.«
    Â»Das wäre dann ein Sojamilch Latte für Megan, ein Americano für Philip und …« – Chloe senkte den Blick auf ihre Füße – »ein Macchiato für dich?«
    Â»Ja, danke«, erwiderte Charlie und streifte sie mit einem kurzen, ziemlich neutralen Blick. »Wir haben hier ein kleines Problem. Philip regt sich wegen einer unschönen Geschichte auf, die dein Freund Giles in Umlauf gebracht hat.«
    Â»Giles ist ein Idiot«, erwiderte

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