Der Wunschzettelzauber
Ernst?«
»Theo ist nicht wirklich gewalttätig geworden. Dazu hatte er zu viel Angst, was die Leute von ihm denken würden.« Sie warf Charlie einen Blick zu. »Einmal hatten wir einen ziemlichen Krach direkt vor dem Haus, und Charlie kam zufällig vorbei und ist sozusagen eingeschritten â hat mich gefragt, ob mit mir alles in Ordnung wäre. Theo hat gleich riesig freundlich mit ihm getan, aber er â¦Â«Â â Megan grinste Charlie an und stupste ihn leicht mit dem Ellbogen â » ⦠er hat Theo nur angesehen wie eine Kröte, die gerade unter einem Stein hervorgekrochen kam, und dann sagte er zu Theo, er soll sich gefälligst wie ein Mann benehmen. Einfach so. Das war Klasse. Das werde ich nie vergessen.«
Chloe warf einen Seitenblick auf Charlie, der sich auf seinen Kaffee konzentrierte. Sie nickte.
»Ich nahm Charlie das Versprechen ab, es niemandem zu erzählen. Ich habe mich so geschämt, wisst ihr. Und er sagte, ich könne ihn jederzeit rufen, wenn ich Hilfe bräuchte, jederzeit. War das nicht nett?«
»Sehr nett«, bestätigte Chloe, und ihre Augen begegneten kurz Charlies Blick.
»Danach war Theo vorsichtiger. Er hat mich auf andere Weise fertiggemacht.« Megan schüttelte den Kopf, und ihre groÃen grünen Augen wurden düster in der Erinnerung. Dann strahlte sie wieder. »Aber dann habe ich Gavin kennengelernt, und ⦠alles wurde anders. Tja, Leute, ich muss los. Philip, hör mal, SüÃer«, fuhr sie fort und schob ihren Arm unter seinen, »tu nichts Dummes, ja? Warte, bis Sally anruft. Es ist alles in Ordnung, du wirst schon sehen.«
»Das glaube ich nicht«, erwiderte Philip düster. »Sie ist nicht bei der Arbeit. Sie ist mit jemandem zusammen, das weià ich.« Er wandte sich Megan zu und stieà bitter hervor: »Du hast selbst eine Affäre â du ! Wieso also glaubst du, dass Sally nicht auch eine hat?«
»Philip, das ist nicht fair«, mischte Chloe sich ein.
»Entschuldige, Megan«, stöhnte Philip und fuhr sich über das Gesicht. »Es geht mich ja nichts an. Ich weià nicht mehr, was ich sage.«
»Kein Problem«, meinte Megan und drückte ihn tröstend an sich. »Ich weià doch, dass du durch den Wind bist. Chloe, ich rufe dich an, ja? Bye-bye, Charlie.«
»Viel Glück«, erwiderte Charlie.
Als Megan fort war, steigerte Philip sich immer mehr in die Sache mit der Affäre hinein, bis Bruno, von Chloe alarmiert, einschritt. Hier schien es sich, wie Bruno erklärte, um einen Fall von höherer Gewalt zu handeln. Charlie sollte Philip nach Hause bringen, und Chloe sollte sie begleiten, fügte er leise hinzu, falls Sally â¦
»Falls Sally was?«, flüsterte Chloe zurück.
» Chloé , du weiÃt, dass ich Sally sehr gern âabe«, sagte Bruno und blickte ihr ernst in die Augen. »Ich wette, dass nichts passiert ist, aber falls doch, dann braucht sie eine Freundin. Du gehst mit ihnen, und wenn du âilfe brauchst, rufst du mich an, okée ?«
»Okay«, antwortete Chloe und trat hinter der Theke hervor.
Plötzlich überfiel sie Sorge. Sie hatte noch kaum Megans Neuigkeit verdaut. Und nun Sally � Sally, die in letzter Zeit so sexy und strahlend aussah wie lange nicht, die zugegeben hatte, dass in ihrem Leben etwas Aufregendes vor sich ging, etwas, das sie nicht gefährden wollte, indem sie darüber sprach. Nein, nein, nein , dachte Chloe resolut, während sie in ihren Mantel schlüpfte und den beiden Männern hinaus in die Rosemary Street folgte. Sie weigerte sich, so etwas zu glauben. Sally liebte Philip, dessen war sie sicher. Aber wo war Sally? Und was tat sie? Und mit wem?
Als sie vor Philips und Sallys Haus ankamen, bemerkten sie alle das Gleiche: Sallys Auto parkte vor der Tür.
»Sie ist zu Hause!«, rief Chloe. »Siehst du? Es ist alles gut.«
Philip aber schien wie vom Donner gerührt. »Sie ist da, ja«, wiederholte er und sah aus, als bereitete ihm jede Silbe Schmerzen. »Sie ist nach Hause gekommen, ohne es mir zu sagen, an einem Tag, an dem ich normalerweise im Büro bin.«
Chloe biss sich auf die Lippen.
»Philip, komm schon, Mann«, mahnte Charlie. »Wir wissen doch noch gar nichts Genaues.«
»Ach nein?«, murmelte Philip und sah so traurig aus, dass es Chloe ans Herz ging.
»Wenigstens wissen wir, dass ihr nichts
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