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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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Geschäft.« Sie warf Charlie, der noch immer neben der Tür stand, einen Blick zu. »Kommst du?«
    Â»Ja«, erwiderte er kühl. »Ich begleite dich.« Aber er lächelte noch immer nicht, und die Nachsicht, die sie in seinen Augen gesehen hatte, war verschwunden. Sie fühlte sich plötzlich sehr allein. »Ja, also, dann Wiedersehen«, rief Charlie den Zurückbleibenden zu. »Philip, wir sehen uns.«
    Â»Ich danke dir«, antwortete Philip, den Arm um Sally geschlungen.
    Â»Kein Problem«, erwiderte Charlie.
    Chloe warf ihm verstohlen einen Blick zu, bevor sie die Treppe erreichte. Charlie hatte Philip davon abgehalten, die Kinder fortzubringen, er hatte ihn, als er vollkommen verzweifelt war, beschworen, abzuwarten und das Vertrauen in Sally nicht zu verlieren. Charlie hatte Vertrauen zu anderen Menschen, schien es. Und sie hatte keinerlei Vertrauen in ihn gehabt.

44
    Der Blick
    Später an diesem Tag setzte Kaja allen Kindern zusammen ihr Abendessen vor. Megan saß mit Chloe auf dem Sofa, während Baby George zu ihren Füßen mit einem Plastikauto spielte.
    Â»Die Sache ist die«, begann Megan ernst. »Damals, als ich an deiner Stelle zu dem Treffen mit Gavin gegangen bin, war mein Leben eine absolut freudefreie Zone. Und du wolltest gerade einen Neuanfang machen, hattest vor, dir eine neue Liebe zu suchen. Da wollte ich mich, wenigstens für eine Stunde, genauso fühlen. Das war alles, das schwöre ich.«
    Â»Und dann, was ist passiert?«, trällerte Kaja und gesellte sich zu den beiden.
    Megan grinste. »Er saß schon da, als ich in das Café kam, und ich beobachtete ihn eine Weile, wisst ihr, vom Nachbartisch aus, und dann sah er zu mir herüber, und ich musste lachen. Und dann sah er mich länger an, und ich setzte mich zu ihm und sagte ihm, dass Chloe nicht kommen würde. Und danach wollte ich eigentlich gehen.«
    Â»Aber du bist nicht gegangen«, meinte Chloe spöttisch.
    Â»Nein. Er war so nett, und ich blieb und erzählte ihm alles – von dir, und dass es eigentlich ich war, die die E-Mail geschickt hatte. Das fand er einfach irre. Wir haben uns stundenlang unterhalten.«
    Â»Das war bisschen wie ein Date, dann«, meinte Kaja.
    Â» Jep , es war wie das Date, das Chloe nie hatte!«
    Â»Hast du ihm von Theo erzählt?«, fragte Chloe.
    Â»Nicht gleich. Weil er mir bei dieser ersten Unterhaltung schon bald den Blick zuwarf«, erklärte Megan und machte dabei mit beiden Zeigefingern Anführungszeichen in die Luft.
    Â»Ah ja, der Blick «, seufzte Kaja.
    Â»Wisst ihr noch, wie wir damals alle zusammen im Pub waren«, fuhr Megan fort, »und an einem großen Tisch saßen lauter tolle Feuer­wehrmänner, die uns alle den Blick zuwarfen?«
    Chloe kicherte. »Ich glaube, das war der Abend, an dem Sally diesen Ausdruck prägte. Aber damals waren wir alle zusammen. In der Gruppe ist es viel leichter, der Macht des Blicks zu widerstehen.«
    Â»Jep«, stimmte Megan fröhlich zu. »Aber ganz allein mit Gavin war ich hilflos.«
    Das Schöne an dem Blick , das Gefährliche daran war, dass man sich dabei nicht wie eine Empfängerin einer milden Gabe fühlte. Nein, in diesem magischen Augenblick, wenn eine Frau den Blick erhielt, war sie einfach eine Frau, ohne Klötze am Bein, eine Frau, die um ihrer selbst willen bewundert wurde. Natürlich war es äußerst unwahrscheinlich, den Blick zugeworfen zu bekommen, wenn man ungelenk einen Kinderwagen mit einem brüllenden Etwas darin vor sich herschob oder sich bemühte, mitten im Supermarkt mit einem hysterischen Kind auf dem Arm die Tränen der Erschöpfung zurückzuhalten und die Nerven zu bewahren. Manche Frauen – unter ihnen Kaja – behaupteten zwar, dass es trotz alledem passieren konnte, aber dann bemerkte man es sowieso nicht.
    Â»Also hat er dir den Blick zugeworfen, und du hast den Kopf verloren«, stellte Chloe fest.
    Â»Na ja, nicht gleich und auf der Stelle. Das musst du mir schon zugutehalten.«
    Â»Und wann hast du Gavin von Theo erzählt?«
    Â»Als ich wusste, dass wir zusammen ins Bett gehen würden. Da musste ich es ihm sagen. Aber ich habe die bösen Sachen mit Theo ziemlich runtergespielt. Ich sagte ihm nur, dass ich Theo wegen der Kinder nie verlassen könnte. Das habe ich damals auch geglaubt.«
    Â»Na ja«, meinte Chloe nachdenklich und blickte

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