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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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Beleuchtung!« Er wandte sich zu Sally um, die mit wachsender Besorgnis ihren aschfahlen Philip anblickte. »Wenn ich ehrlich bin, ist das alles gar nicht so unähnlich der Garderobe, die Giacomo und ich in unserem Haus haben, obwohl wir natürlich mehr Wert auf einen maskulinen Touch legen. So etwa wie ein Edwardianischer Herren­ankleideraum. Holzvertäfelung, weißt du. Sehr, sehr traditionsgebunden, aber mit einem Hauch von Moderne.«
    Während Chloe dem lauschte, erkannte sie allmählich, dass es höchst unwahrscheinlich war, dass Karl mit ihrer Freundin eine Affäre hatte. Inzwischen hatte Sally sich in Philips Arme geworfen. Er hielt sie eng umklammert und sah aus, als würde er jeden Moment ohnmächtig.
    Karl stellte sein Glas ab, sprang vom Bett auf und gesellte sich zu den beiden. »Philip, Darling«, trillerte er und tätschelte Sallys Rücken. »Sie müssen ja so stolz auf Ihre Frau sein. Wir sind alle so aufgeregt wegen dieses neuen Projekts!«
    Â»Welches neue Projekt?«, erkundigte sich Chloe.
    Â»Ein brandneues Frauenmagazin«, antwortete Sally, die ihr Gesicht von Philips Schulter gehoben hatte. »Wir wollen es Goodlife nennen. Es ist schon eine ganze Weile in der Entstehung.«
    Â»Und du hast es geheim gehalten? Sogar vor Philip?«, wunderte sich Chloe. »Vielleicht hättest du es wenigstens ihm gegenüber erwähnen sollen.«
    Â»Was, und damit vielleicht ein Unglück heraufbeschwören?«, keuchte Sally. »Bist du verrückt? Du kennst mich doch! Ich wollte erst absolut sicher sein, dass wirklich etwas daraus wird, bevor ich es irgendjemandem verrate. Mein Motto war schon immer: Bloß nichts verschreien, kein Wort zu niemandem, bis alles über die Bühne ist und ich es schriftlich habe.«
    Â»Tja, die Verträge sind unterzeichnet!«, verkündete Karl, ergriff sein Glas und hob es an. »Heute Morgen!«
    Sally stieß mit der Faust in die Luft. »Ich war so aufgeregt, als sie heute früh vom Empfang aus anriefen und sagten, dass da jemand draußen auf mich wartete …«
    Â»Ich hatte den Taxifahrer hineingeschickt und keinen Namen nennen lassen«, erklärte Karl lachend. »Wir halten die Dinge immer noch husch-husch-geheim, bis heute Nachmittag die Presse­erklärung rausgeht.«
    Â»Aber ich wusste, was das zu bedeuten hatte«, fuhr Sally grinsend fort. »Ich grabschte mir mein Zeug und sauste aus dem Büro wie eine Irre. Hab sogar mein Handy liegen gelassen! Verrückt, was? Es hatte keinen Saft mehr, und ich hatte es zum Aufladen an der Strippe, und da hab ich es total vergessen. So was ist mir überhaupt noch nie passiert!«
    Â»Sally, du Idiot!«, stieß Chloe hervor. »Wir haben dauernd versucht, dich zu erreichen!«
    Â»Tut mir leid! Tut mir so leid, Schatz«, sagte Sally und gab Philip einen sanften Kuss – sein Gesicht hatte inzwischen eine etwas normalere Färbung angenommen. »So habe ich dich seit der Geburt von Max nicht mehr gesehen«, fuhr sie fort. »Alles wieder in Ordnung?«
    Â»Ich hatte eine Todesangst. Und jetzt bin ich froh und erleichtert«, erklärte Philip. »Genau wie bei der Geburt von Max.«
    Â»Und wir haben jetzt ein neues Baby: Goodlife !«, stellte Karl dramatisch fest, »und das wird eine Riesensache. Revolutionär. Sally ist die geborene Chefredakteurin. Ich war höchstpersönlich hinter ihr her, wissen Sie. Für mich ist sie die neue …« Er schwenkte sein Glas feierlich im Kreis und suchte nach dem richtigen Vergleich.
    Â»Die neue Anna Wintour?«, bot Sally lachend an.
    Â»Ach, noch viel besser, Darling. Eine neue Diana Vreeland. Du hast Humor, Stil, Flair, Instinkt, einen scharfen Verstand – alles, was es dazu braucht. Diese Zeitschrift kann nur ein Erfolg werden, denn sie bietet alles: Mode, Alltag, Familie, Kultur, Sex, alles für die Frau des 21. Jahrhunderts. Hey, lasst uns alle darauf anstoßen. Sollen wir runtergehen? Mehr Gläser holen? Wir können euch das Entwurfbuch zeigen, schließlich sind wir hier ja unter Freunden. Und dann muss ich euch Sally entführen. Wir sind zum Lunch mit unserem Verlagsdirektor und den Abteilungsleitern für Design und Werbung verabredet.«
    Â»Meine Glückwünsche, Sally«, sagte Chloe. »Ich freue mich sehr für dich. Wir können ja auch später feiern. Jetzt sollte ich lieber zurück ins

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