Der Wunschzettelzauber
hinunter zu George. »Ich bin wirklich kein besonderer Fan von Theo, aber immerhin ist er ihr Vater.«
»Ja, aber die Sache ist die: Jetzt kann ich ihn verlassen. Das weià ich jetzt«, erklärte Megan. »Ich wollte eigentlich immer nur, dass er stolz auf mich ist. Dabei hab ich von ihm nie auch nur die kleinste Anerkennung bekommen, nie.«
»Das hört sich an, als redest du über deinen Dad, nicht über deinen Partner«, stellte Chloe fest.
»Ja, na ja, jetzt ist er jedenfalls nicht mehr mein Partner. Und erinner mich bloà nicht an meinen Dad, SüÃe. Das war damals ein groÃer Fehler, mich mit Theo zusammenzutun. Man sollte einen weiten Bogen um einen Mann machen, der alle Frauen für dämlich hält.«
»Ich will ihm in die Schnauze polieren«, erklärte Kaja.
Megan lächelte. »Zuerst, als er mir gegenüber immer so kühl war, dachte ich, es wäre romantisch, dass ich mir seiner Gefühle nie ganz sicher war. Ich war immer wie wild hinter ihm her, und ich dachte, auf diese Weise verlieren wir nie diese besondere Spannung, so wie es am Anfang war, als wir uns in Spanien kennengelernt haben. Als die Zwillinge geboren waren, wurde es schlimm. Ich konnte ihm gar nichts mehr recht machen. Ich bin dahintergekommen, dass er sich einige Affären geleistet hat, und ich habe ihm verziehen. Ich wollte wirklich, dass es funktioniert. Aber dann, nach Georges Geburt, wurde es noch tausendmal schlimmer â einfach schrecklich. Theo fing an, mich vor den Kindern âºdumme Gansâ¹ zu nennen, und glaub mir, SüÃe, das war noch harmlos gegenüber dem, was er mir an den Kopf warf, wenn wir alleine waren.«
»Ach Megan, das tut mir ja so leid«, stieà Chloe entsetzt hervor.
»Du nichts gesagt. Warum?«, fragte Kaja.
»Ich weià nicht. Ihr wart alle immer so perfekt. Ich kam mir dagegen vor wie eine wandelnde Katastrophe.«
»Ach Meg, du weiÃt doch, wie es mir selbst erging!«, protestierte Chloe.
»Und ich hatte Nachgeburt-Depression nach Triinu«, setzte Kaja sanft hinzu. »Und dann viele Probleme, wieder schwanger zu werden.«
»Und für Sally war das Stillen immer ein Albtraum. Es hat ihr die ersten Wochen mit ihren Babys ziemlich verdorben. Und wir alle haben uns vollkommen fix und fertig gefühlt«, schloss Chloe. »Ich wünschte, wir hätten uns früher kennengelernt und hätten offener miteinander geredet. Tja, also ⦠möchtest du bei mir wohnen, bis du dich wieder ein bisschen sortiert hast? Es wird vielleicht etwas eng, aber irgendwie geht es schon.«
»Ach, vielen Dank, SüÃe, das muss gar nicht sein«, erwiderte Megan mit ruhiger Entschlossenheit. »Ich werde nicht zulassen, dass Theo uns aus dem Haus wirft. Er ist derjenige, der rausfliegt, mach dir da keine Sorgen.«
»Und Gavin?«
»Gavin liebt mich«, antwortete Megan einfach. »Und er möchte meine Kinder gern gemeinsam mit mir aufziehen. Er hat zwei Töchter im Teenageralter, weiÃt du, die leben bei seiner Ex in Italien. Ich habe sie kennengelernt, und sie sind toll.«
» Wow «, machte Kaja, während sie die Zwillinge beobachtete, die sich gegenseitig löffelweise mit Joghurt fütterten. »GroÃe Veränderung.«
»Ich finde, du bist sehr tapfer«, erklärte Chloe.
» Jep «, machte Megan und hob George, der zu ihr gekrabbelt kam, schwungvoll auf ihren Schoà und gab ihm einen lauten Schmatz. »Aber wie ich die Sache sehe, geht es im Leben eben oft ziemlich mies und kompliziert zu, und da muss man jede Chance ergreifen, um auch mal glücklich zu sein.«
45
Ãber seinen Schatten springen
Als Chloe an diesem Tag mit Charlie Sallys Haus verlieÃ, hatte sie auf ein Gespräch mit ihm gehofft. Es gab einiges zu klären. Zum Beispiel wollte sie sich entschuldigen. Aber sobald sie die nächste StraÃenecke erreicht hatten, hatte er sich unverhofft verabschiedet, sich umgedreht und war davongegangen. Und sie hatte nicht gewagt, hinter ihm herzulaufen.
Für den Rest der Woche ging ihr jeden Abend, wenn sie im Bett lag, durch den Kopf, was Charlie für Philip getan hatte. Sie dachte daran, wie er Sally verteidigt und an sie geglaubt hatte. Und sie dachte daran, wie er Megan zu Hilfe gekommen war und ihr für alle Fälle seinen Schutz angeboten hatte. So verhielt sich ein ehrenhafter Mann.
Charlie war wahrhaftig ein netter
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