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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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Mädels.«
    Chloe blickte eine Weile schweigend vor sich hin und kaute auf einem von Megans gesunden Muffins mit dem eindeutigen Bei­geschmack von Sägemehl. Megan verschwand, um nach den Kindern zu sehen, und Sally und Kaja begannen, den Tisch abzuräumen.
    Die Wahrheit war, dass Chloe zwar im Prinzip den Gedanken mit dem Onlinedating ausgezeichnet fand, aber trotzdem das Gefühl hatte, dass halsüberkopfverliebtinlondon.com für sie bedeutete, mit dem Kopf voran ins eiskalte Wasser zu springen. Sie dachte an Captain Nicolas, der den Supermarktboden nach Seeungeheuern abgesucht hatte. Genau. Nein, aber könnte sie nicht auf konventionellere Art neue Menschen kennenlernen? Und was sollte das heißen? Nun ja, über ihre Freundinnen. Oder im Bon Vivant . Oder vielleicht sollte sie in ihrer Freizeit irgendetwas unternehmen, was ihr Spaß machte, um auf diese Weise gleichgesinnte Männer kennenzulernen? Dann hätten sie wenigstens von Anfang an etwas gemeinsam, irgendwelche Interessen oder einen Lebensstil. Es konnte nicht schaden, darüber nachzudenken. Eigentlich war es sogar wert, darüber nachzudenken.

18
    Augenweide
    Ein paar Tage später fand der wöchentliche Filmabend bei Chloe statt, und die Mädels machten es sich gemütlich, um bei einem zweiten Abendessen Zwei an einem Tag anzusehen.
    Â»Benedict Cumberbatch«, erklärte Sally, als wollte sie eine heiß diskutierte Frage entscheiden. »An jedem Tag der Woche würde ich den nehmen. Ungestüm wie ein scheuendes Pferd. Ha-ha-ha.«
    Â»Zu dünn und zu klapprig«, hielt Megan entgegen.
    Â»Tom Hardy hat sehr fit Körper«, schlug Kaja vor. »Oder natürlich Russell Crowe, nicht wahr.« Kaja schwärmte schon jahrelang heimlich für Russell Crowe. Steve war das entweder egal, oder es war ihm noch nicht aufgefallen, dass die DVD Master and Commander mit Russell Crowe in der Hauptrolle ständig im Gerät lag. Steves Lieblingsfilm war der Katastrophenfilm Twister , in dem die guten Wetteransager über die bösen Wetteransager triumphierten. Der Film war wie für den begeisterten Meteorologen, der er war, gemacht.
    Â»Johnny Depp«, warf Megan ein, die gerade den Tabbouleh-Salat ins Wohnzimmer brachte. »In Chocolat .«
    Â»Chloe!«, rief Sally hinaus. »Du bist dran, Süße.«
    Â»Ãœbernimm du’s für mich«, rief Chloe zurück und fächelte sich Kühlung zu, nachdem sie die Backofenklappe geöffnet hatte, um einen Blick auf die kleinen Spinatkuchen zu werfen. »Ich kann hier jetzt nicht weg.«
    Welchen Schauspieler hätte sie sich erwählt? Daniel Craig? Nein, der hatte eine abstoßende Kinnpartie. David Morrissey? Der konnte so schön gequält schauen – ziemlich unwiderstehlich. Das war natürlich nur geschauspielert, aber schließlich waren sie alle Schauspieler. Alles spielte sich nur in der Fantasie ab. Genau das war der Witz bei ihren Filmabenden für Mädels.
    Einmal in der Woche kamen die vier bei Chloe zusammen, nachdem die Kinder zu Bett gebracht waren. Und es gab Regeln: kein Wort über Kinder, deren Essgewohnheiten, deren Schlafgewohnheiten, das Süßeste/Nervigste, was sie an diesem Tag gesagt/getan hatten; keine Gespräche über die Suche nach der besten Grundschule für ihre kostbaren Sprösslinge (was wirklich schwierig war, denn es beschäftigte sie alle sehr). Das Ganze war wie Urlaub von der Verantwortung, die das Mutterdasein mit sich brachte.
    Ursprünglich hatte Chloe die Filmnacht ganz alleine für sich begonnen, um die einsamen Abende auszufüllen. Ihre Mutter hatte dieses »Sich-im-Elend-Suhlen«, wie sie es nannte, heftig missbilligt, Chloe aber empfand es fast wie ein körperliches Bedürfnis, das sich nicht einfach verdrängen ließ. Wenn sie ihm nicht Raum verschaffte, würden ihre Sicherungen durchbrennen.
    Um besser damit fertigzuwerden, hatte sie nach Stellas Rat auch eine Liste ihrer absoluten Tiefpunkte angelegt, die sie etwa ein Jahr nach Antoines Tod abschloss. Sie lautete so:
    1. Die Augenblicke während meiner Schwangerschaft, in denen ich alles gegeben hätte, sogar das Baby aufgegeben hätte, um Antoine zurückzubekommen.
    2. Einmal, als ich den Wagen meines Vaters steuerte und einen Weinkrampf bekam, weil ein Lied im Radio Erinnerungen an Antoine weckte. Damals dachte ich ernstlich daran, einfach das Steuerrad loszulassen.
    3. Als ich

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