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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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faszinierend. Sie wandte den Blick ab. »Tja, Katies Interesse an dem Thema Heiraten und Ehe«, fuhr Charlie fort, »hat viel damit zu tun, dass ihre Mutter und ich geschieden sind. Das ist für sie schwer zu verstehen. Und ich fürchte, für mich ist es schwer, ihr das zu erklären.«
    Megan, Kaja und selbst die sonst so zynische Sally blickten ihn voller Mitgefühl an, während Chloe betont auf die Uhr sah und dann ins Leere starrte. Interessant zu beobachten, welche Taktik der Macchiato-Mann verfolgte, indem er alle Frauen mit Geschichten von seiner gescheiterten Ehe weichklopfte.
    Â»Nun ja«, meinte Sally dann, »nur um die Dinge ein wenig zurechtzurücken – Tallulah erklärte mir gestern, dass sie, wenn sie groß wäre, Max heiraten würde.«
    Â»Baby Max?«, fragte Kaja. »Ihr Bruder?«
    Â»Genau den. Also erklärte ich ihr, sie könne ihren Bruder nicht heiraten, und da sagte sie, das wäre schon okay, dann würde sie eben Triinu heiraten. Na ja, dann änderte ich meine Taktik und sagte, ja, ja, manchmal heiraten zwei Mädchen, aber im Allgemeinen, Darling, heiraten Mädchen meistens Jungen. Da sagte sie, na gut, dann heirate ich eben Max, weil er ein Junge ist – und Triinu heirate ich auch. Harrrrrg! Zum Haare Ausreißen! Ich erklärte, sie könne nicht mit zwei verschiedenen Menschen zugleich verheiratet sein, aber ich glaube, sie hielt mich einfach für eine Spielverderberin. Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt sie sich nicht davon abbringen. Kaja, du solltest dir bald einen festlichen Brautmutter-Hut kaufen. Ich tue das jedenfalls.«
    Â»Wer weiß?«, meinte Megan. »Womöglich finden unter unseren Kindern eines Tages tatsächlich zwei zueinander und heiraten.«
    Â»Ich hoffe nur, sie machen es in ihrer Ehe besser als ich damals«, kommentierte Charlie.
    Aha, der Einsame-kleine-Junge-Trick! Ohne Zweifel wäre Charlie in den vollen Genuss von Chloes vernichtendem Blick gekommen, wenn ihn nicht in diesem Augenblick Kaja abgelenkt hätte (und Chloe einen schweren Schlag versetzte), indem sie ausrief: »Hey Charlie, willst du wieder in mein Haus kommen, dass Katie mit Triinu spielen kann?«
    Was? Musste Chloe nur einmal eine Woche nach Frankreich fahren, und schon baggerte der Macchiato-Mann alle ihre Freundinnen an?
    Â»Mal sehen.« Charlie zog sein Handy heraus und sah in seinem elektronischen Kalender nach.
    Chloe zog einen verächtlichen Flunsch. Er schien rund um die Uhr ausgebucht zu sein. Er sollte sich eine Sekretärin nehmen, um seine Termine zu planen.
    Â»Wie wär’s mit … morgen Nachmittag?«, schlug Charlie vor und sah drein, als könnte er kein Wässerlein trüben. »Würde das passen?«
    Eine Verabredung zum Spielen. Nein, eigentlich schon die nächste Verabredung zum Spielen. Die nächste Verabredung zum Spielen mit Kaja, der Prinzessin aus dem Morgenland. Na, viel Glück für den Macchiato-Mann mit seinen Tricks, denn Kajas Ehe war solide wie ein Fels. Kaja liebte Steve über alles. Schreib dir das hinter die Ohren, du Großer Verführer.
    Â»Tja«, machte Chloe und erhob sich mit einem Ruck. »Ich sollte mich wieder an die Arbeit machen. Der Betrieb geht allmählich los. Also bis später, Leute.«
    Als Chloe hinter der Theke in Sicherheit war und sich ein wenig beruhigt hatte, wandte sie ihre Gedanken Guillaume zu.
    Das war besser.
    In den E-Mails dieser Woche hatte sich ein endgültiger Plan herausgeschält, dass Guillaume für ein Wochenende Anfang Februar nach London kommen würde.
    Sie hätten dann Gelegenheit, sich etwas besser kennenzulernen. Außerdem könnte sie ihn – obwohl Chloe diese Idee weder ihm noch sich selbst gegenüber so recht zugab – ihren Eltern und ihren Freundinnen vorstellen, und sie könnten gemeinsam etwas Zeit mit Nicolas verbringen. Letzteres war von besonderer Bedeutung. Chloe wollte unbedingt, dass Nicolas und Guillaume gut miteinander auskamen. Es wäre das grüne Licht, das sie brauchte. Dann könnte die Vorstellung, nach Frankreich zu ziehen, ein echtes Ziel werden statt wie bisher nur ein aufregender Tagtraum, eine Flucht aus der Wirklichkeit.
    Dieses Wochenende in trauter Zweisamkeit in London war für Chloe zu einem Projekt von höchster Priorität geworden. Sie malte es sich bis in alle Einzelheiten aus, sowohl während

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