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Der Zauber der ersten Seite - Cossé, L: Zauber der ersten Seite - Au bon roman

Titel: Der Zauber der ersten Seite - Cossé, L: Zauber der ersten Seite - Au bon roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurence Cossé
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wird er erwartet, tags darauf wieder, und auch am übernächsten Tag. Zwei Männer, die nichts sagen, die ihn bloß ansehen. Man hat Paul dank seiner Achillesferse getroffen, Ida dank ihrem allgemein bekannten Alltag, Armel dank seiner strengen Zeiteinteilung. Es hat bestimmt viel Zeit und Beobachtung gekostet, um bei jedem dieser drei Menschen mit ihren ganz verschiedenen Lebensstilen die besonderen Schwächen sowie Ort und Stunde der größten Verwundbarkeit herauszufinden – Alkohol, Straße, Steilfelsen. Mit teuflischer Erfindungsgabe hat man sich für jeden von ihnen ein Ereignis ausgedacht, das, wenn es tödlich geendet hätte, für einen Unfall gehalten worden wäre.«
    »Gut«, sagte Heffner. »Ich werde mich ein bisschen mit den dreien unterhalten.«
    »Danke«, sagte Francesca voller Wärme.
    »Vorsicht«, warnte Heffner. »Ich verstehe, dass Sie vorerst noch keine Anzeige erstatten wollen, um kein Aufsehen zu erregen. Ich kann vielleicht ein wenig Klarheit in die Sache bringen. Das fällt auch noch halbwegs unter meine dienstlichen Aufgaben, und genau wie Sie glaube auch ich, dass ich mehr herausfinde, wenn ich inoffiziell Nachforschungen anstelle. Aber das werde ich nicht lange außerhalb des rechtlichen Rahmens tun. Wenn sich bestätigt, dass man vorsätzlich Menschen in Lebensgefahr gebracht hat, müssen wir ein ganz normales Untersuchungsverfahren einleiten, Klage erheben und so weiter.«
    Er wandte sich wieder an Ivan.
    »Sie haben mir noch nicht gesagt, wo sich die junge Dame befindet.«
    »Ja, weil ich es selbst nicht weiß. Sie hat mich aus einem Krankenhaus angerufen, im Anjou, hat sie gesagt. Wo sie wohnt, wissen wir genauso wenig und daher auch nicht, wo sich der Unfall ereignet hat.«
    »All das werden wir mithilfe ihrer Handynummer herausfinden. Sie sagten, sie hat vorgestern angerufen?«
    »Ja, am Samstag, dem 26., kurz vor drei.«
    »Geben Sie mir ihre Telefonnummer.«
    Francesca hatte ihr Adressheftchen gezückt und diktierte ihm Idas Handynummer. Heffner verlangte auch die Nummern von Paul Néon und Armel Le Gall.
    »Noch etwas«, sagte er. »Néon und Le Gall sind, soweit ich weiß, die richtigen Namen. Doch Ida Messmer ist, wenn ich mich nicht irre, ein Pseudonym.«
    »Sie irren sich nicht«, sagte Francesca. »Auch wir kennen Ida Messmers richtigen Namen nicht. Sie hat uns gebeten, nicht nach ihm zu forschen.«
    »Auch den werden wir herausfinden.«
    Francesca runzelte die Stirn.
    »Aber wie ist das möglich?«, fragte sie. »Ich wüsste nicht, wie ich anhand der Handynummer den Besitzer ausfindig machen könnte.«
    »Sie können das auch nicht, aber für die Polizei ist es ganz einfach. Die Namen der Benutzer von Handynetzen werden von den Gesellschaften nicht an jeden herausgegeben. Doch sie sind alle verzeichnet, und die Polizei kann notfalls auf diese Verzeichnisse zugreifen.«
    »Das ist mir in Idas Fall gar nicht so recht«, sagte Francesca. »Ich würde sie lieber selbst aufsuchen, ihr die Lage erklären und sie dazu bewegen, dass sie uns ihren wirklichen Namen sagt.«
    »In Ordnung, wenn Sie das bald tun.«
    »Ich werde sie gleich nach unserem Gespräch anrufen.«
    Van hatte noch einen anderen Einwand.
    »Sie sagen, Sie wollen mit jedem der Opfer sprechen. Das ist an sich nicht verwunderlich. Aber die drei sind ja nicht vorgewarnt. Sie dürften sich immer noch zur Geheimhaltung verpflichtet fühlen, was die Buchhandlung angeht. Wir müssen sie darüber informieren, dass Nachforschungen angestellt werden.«
    »Ich schlage vor, Sie tun es sofort«, sagte Heffner.
    »Hier?«
    »Jetzt und hier.«
    Van tippte eine Nummer in sein Handy ein.
    »Als was soll ich Sie vorstellen?«, fragte er Heffner hastig.
    »Erwähnen Sie bloß noch nicht die Polizei. Sprechen Sie lieber von einem Ermittler, nennen Sie auch meinen Namen noch nicht.«
    »Hallo, Paul?« Van wandte sich ein wenig von den beiden ab.
    In wenigen Sätzen erklärte Van, dass Nachforschungen angestellt werden müssten. Dann hielt er den Apparat ein wenig vom Mund ab und sah Heffner an. »Werden Sie selbst die Gespräche führen?«, fragte er halblaut.
    Heffner nickte.
    Francesca war sehr angespannt. »Hat er sich sehr aufgeregt?«, fragte sie nervös, kaum dass Van aufgelegt hatte.
    »Nein, er hat gar keinen Kommentar abgegeben. Er scheint sich ziemlich verändert zu haben.«
    Dann rief Van Le Gall an. Er geriet an den Anrufbeantworter und hinterließ nur seinen Namen. Le Gall rief sofort zurück.
    Dann telefonierte Francesca

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