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Der Zauber des Engels

Der Zauber des Engels

Titel: Der Zauber des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hore
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Darstellung des Christuskindes interessiert.«
    »Oh Laura.« Ihr Vater lächelte. »Natürlich ist die Darstellung des Kindes wichtig. Wir werden uns jemand Gutes suchen, Theodora.«
    »Danke, James. Und noch etwas. Das Geld, das mein Vater mir vererbt hat … würde es für das zweite Fenster reichen?«
    Papa wehrte die Zwetschgen ab, die Laura ihm hinhielt, und runzelte die Stirn. »Wir haben noch nicht besprochen, was wir mit dem Geld machen werden«, antwortete er. »Da stellt sich natürlich zunächst die Frage nach den steigenden Kosten für Toms Ausbildung.«
    »Ich weiß. Aber ich hätte gern ein Fenster zur Erinnerung an Caroline«, fuhr Mama mit leicht gebrochener Stimme fort.
    »Oh, Papa«, rief Laura dazwischen. »Das ist eine großartige Idee! Lass uns noch ein zweites Fenster in Auftrag geben!«
    Mr. Brownlow warf seiner Frau einen so mitfühlenden Blick zu, dass Mr. Bond, der geduldig auf ein Zeichen wartete, um mit dem Essen zu beginnen, mit rotem Kopf auf seinen Grießbrei starrte.
    »Es ist wirklich eine exzellente Idee, Dora. Vielleicht sollten wir sie später unter vier Augen besprechen«, sagte Mr. Brownlow mit fester Stimme und nahm endlich den Löffel zur Hand.
    »Ein Engel, James«, flüsterte Mrs. Brownlow, und ein verzücktes Lächeln erhellte ihr müdes Gesicht. »Ein Engel zu Ehren Carolines. Bitte, denk darüber nach.«
    »Ein Engel zu Ehren Gottes , Dora«, korrigierte James Brownlow sie behutsam und verzog das Gesicht, als er den ersten Löffel klebrigen, ungesüßten Milchpuddings in den Mund schob.
    Es war bereits nach elf, als Lauras Stimme in meinem Kopf allmählich verstummte. Ich musste länger als eine Stunde gelesen haben, war aber so vertieft gewesen, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, wie die Zeit verging. Lauras Geschichte war wie ein Ausflug in eine andere Welt.
    Ich wollte gern noch mehr erfahren, aber ich war schrecklich müde. Also stellte ich den letzten Ordner in den Schrank zurück, verschloss die Schublade und ging nach unten. Das Tagebuch ließ ich auf dem Schreibtisch liegen, um morgen weiter darin zu lesen. Noch einmal dachte ich an die Einträge über die geplanten Kirchenfenster. Sie faszinierten mich. Vielleicht fand ich ja etwas, das uns bei den Restaurationsarbeiten half. Ich musste Zac und Jeremy unbedingt von meiner Entdeckung berichten.

8. KAPITEL
    Ich sitze eine lange Zeit auf der siebenten Stufe
Und ich bin sicher, dass der Engel da ist.
Ich kann ihm alles erzählen, was man seinem Vater und
seiner Mutter nicht erzählen kann.
    Frank McCourt, Die Asche meiner Mutter
    Am nächsten Morgen rief ich Jeremy Quentin an. Ich wollte ihm vom Fortschritt unserer Arbeit an dem zerstörten Fenster und von Lauras Tagebuch berichten, aber er schnitt mir gleich das Wort ab.
    »Ich war gestern bei Ihrem Vater«, sagte er.
    »Oh, tatsächlich? Das ist wirklich sehr nett von Ihnen. War er wach? Was … was denken Sie, wie geht es ihm?«
    »Ja, er war wach. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass er mich erkannt hat. Er hat versucht zu sprechen, aber es hat ihn so angestrengt, dass ich ihm gesagt habe, er solle es nicht tun. Und dann habe ich eine Zeit lang an seinem Bett gesessen. Fran, ich glaube, es geht ihm gut. Man kümmert sich sehr liebevoll um ihn. Viele Menschen erholen sich von einem Schlaganfall erstaunlich gut. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.«
    »Nein«, antwortete ich ein wenig dumpf, »das dürfen wir nicht.«
    »Es ist sehr schwer für Sie, ich weiß das. Wenn Sarah und ich irgendwas tun können, um zu helfen, lassen Sie es uns bitte wissen. Wir sind immer für Sie da.«
    »Danke, das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Wir schwiegen beide und hingen unseren Gedanken nach. Dann fiel mir wieder ein, weshalb ich ihn angerufen hatte. »Zac und ich haben versucht, die Teile des Fensters zusammenzusetzen. Es sind Engelflügel und goldenes Haar zu erkennen …«
    »Dann ist es also tatsächlich ein Engel, ja? Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um den Erzengel Gabriel handelt.«
    »Weil er derjenige war, der Maria verkündet hat, dass sie Jesus gebären würde?«
    »Genau. Wenn er eine Lilie in der Hand hält, ist er es ganz sicher. Die Lilie ist das Symbol für Gabriel. Und er würde gut zu dem Fenster von Maria und dem Kind passen. Ich habe mich hier nach alten Kirchenführern umgeschaut, aber bisher leider nichts gefunden. Als Nächstes will ich jemanden von den Diözesan-Archiven bitten, ein wenig nachzuforschen. Aber das wird natürlich

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