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Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition)

Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition)

Titel: Der Zauber des Faun (Gay Romantic Fantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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jemand finden", sagte der Franzose und wies mit einer Hand querfeldein, wo der Wald lichter und einfacher zu durchqueren war. "Wir müssen zur Wegkreuzung, die zum Sägewerk führt. Beeil dich."  
    Radu ließ sich das nicht zweimal sagen und lenkte den kräftigen Hengst geschickt im schnellen Trab zwischen den Baumstämmen hindurch. Immer wieder mussten sie sich unter tief liegenden Zweigen hinweg ducken. Blätter und Kiefernnadeln verfingen sich in ihren offenen Haaren, doch für Eitelkeiten war jetzt keine Zeit. Auf dem trockenen Waldboden erklangen die Hufschläge wie rhythmisches Trommeln. Sobald die Bäume es zuließen, ging es im leichten Galopp weiter.  
    * * *
    "Er wird nicht kommen", sagte der grauhaarige Mann mit den gütigen, braunen Augen. Seine lederartige Gesichtshaut glich einer Landkarte, die von einem langen Leben auf der Landstraße erzählte. Die jüngere Frau neben ihm auf dem Kutschbock nickte traurig. Sie mochte etwa Anfang Dreißig sein. Ihr langes, dunkles Haar wurde ebenfalls von einer einzigen grauen Strähne durchwebt, die im Sonnenlicht silbern schimmerte. Genauso silbern wie der breite Gürtel, der mit Münzen bestickt war und den weiten, bunten Rüschenrock hielt. Eine Bluse und eine ebenso hübsch bestickte Weste rundeten das Bild der spanischen Zigeunerin ab, die auf Reisen ihr Geld mit Kartenlegen und Weissagen verdiente.  
    Lucinda war noch immer eine schöne Frau und die Mutter von Angelo, der auf dem Rücken von Nicolas´ Schimmel saß und die Beine in den dreiviertellangen Hosen baumeln ließ. Er kaute nervös auf einem Grashalm.  
    Seit über einer Stunde wartete die Familie nun hier. Es war wieder heiß geworden, trotz der immer dichter werdenden Wolkendecke.    
    "Aber es wird ein Gewitter kommen", murmelte der Vater jetzt ungeduldig. Vor Einbruch der Dunkelheit wollte er unbedingt noch das nächstgelegene Dorf erreichen. Er hielt die Zügel der beiden braunweiß gescheckten Pferde, die den Zirkuswagen zogen, locker in seiner Hand. Sie kauten genügsam auf ihren Metallgebissen.  
    "Wir warten noch eine halbe Stunde, Antonio", schlug die Mutter jetzt vor. Sie sah die Unruhe und die Besorgnis im Gesicht ihres Sohnes. Lucinda wusste um Angelos Neigung, sie hatte dies längst in ihren Tarot-Karten gesehen, doch gegenüber dem Vater schwieg sie. Während Antonio immer noch von einer großen Familie träumte, lag seiner Frau das Glück ihres einzigen Sohnes mehr am Herzen. Gleichzeitig wusste sie aber auch, dass er sie eines Tages verlassen musste, um seinen eigenen Weg zu gehen, und dieser Tag rückte näher.  
    Plötzlich richtete sich Angelo gerade auf. "Hört doch!", rief er. Dumpfe Hufschläge klangen aus dem Wald. Auch seine Mutter stand nun auf und blickte sich suchend um.  
    "Dort!", rief sie und zeigte auf ein großes, schwarzes Pferd, das zwischen zwei hohen Kiefern hindurch brach und im Galopp auf sie zustürmte. Es trug zwei Reiter. Lucinda sah die Erleichterung im Gesicht ihres Sohnes. Einer der beiden musste sein Freund sein. Die schöne Spanierin lächelte still in sich hinein. Allerdings verdunkelte sich Angelos Miene, als er Prinz Radu erkannte. Doch seine Verdrossenheit legte sich, nachdem Nicolas in kurzen Worten die Geschehnisse der letzten Stunden zusammenfasste.  
    Die spanische Familie hörte schweigend zu, während der Wagen und die beiden Reiter gemeinsam ihre Reise antraten. Angelo saß nun auf dem Kutschbock neben seinem Vater, während seine Mutter in den Wagen hinein gegangen war. Natürlich war er nicht begeistert, dass der rumänische Prinz ihnen nun Gesellschaft leisten würde. Ein Anflug von Eifersucht machte sich in seinem Herzen breit, doch Nicolas lächelte ihm beruhigend zu.  
    Hinter ihnen verdunkelten sich die Wolken mehr und mehr, bis der erste Donner dumpf grollend über sie hinweg rollte. Ein gezackter Blitz fuhr zornig durch die Wolkentürme. Die Pferde wurden zusehends nervöser, und die Reisenden beschleunigten das Tempo. Angelos Vater meinte, sie würden zwei Tage brauchen, um die karpatischen Wälder zu verlassen. Aber heute würden sie nicht weit kommen.  
    Als die ersten großen Tropfen aus den schweren Wolken prasselten, konnten sie gerade noch in einem der halboffenen Lagerschuppen für das Holz unterschlüpfen, in denen die Holzfäller die wertvolleren Stämme vor dem Wetter schützten. Während Lucinda eine warme Suppe für sie zubereitete, versorgten die Männer die Pferde.  
    Angelo drängte es zu einer Aussprache,

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