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Der Zauber einer Winternacht

Der Zauber einer Winternacht

Titel: Der Zauber einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHLEEN GALITZ
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unversöhnlich. „Ich bitte dich, mit mir zur Ranch zu reisen. Dad weigert sich, von dort wegzuziehen, bevor er nicht die Chance hatte, mit uns beiden zu reden. Und meine Schwestern drohen, vor Gericht zu gehen, wenn er stur bleibt. Er hat versprochen, sich unserer gemeinsamen Entscheidung zu beugen. Ich will die Familie davor bewahren, völlig auseinanderzufallen. Einen anderen Weg sehe ich nicht.“
    Bryce stieß einen verächtlichen Laut aus, ließ den Kopf gegen die Rückenlehne sinken und schloss die Augen. Dass er müde aussah, war keine Überraschung für Gillian. Er hatte schon immer zu viel gearbeitet. Sie bedauerte nur, ihn an einem Sonntagmorgen aus dem Schlaf gerissen zu haben. Aber es war die einzige Zeit, zu der sie damit hatte rechnen können, ihn zu Hause anzutreffen. So schwer es ihr auch gefallen war, ihn aufzusuchen – diese Angelegenheit hatte sie keinesfalls am Telefon besprechen wollen.
    Als Bryce schließlich die Augen wieder öffnete, klang seine Stimme genauso müde, wie seine Gesichtszüge wirkten. „Um es kurz zu machen: Ich habe zurzeit eine ganze Menge um die Ohren. Wie wäre es, wenn ich diese Vormundschaft, oder was immer John mir da eingeräumt haben mag, einfach ausschlage? Dann könnt ihr drei Schwestern das Geld nach Belieben unter euch aufteilen.“
    Gillian zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen.
    „Das würdest du tun?“ Warum enttäuschte sie das so sehr? Schließlich bot er ihr exakt das an, was ihre Schwestern sich sehnlichst wünschten. Aber im Gegensatz zu den beiden, die vor Freude an die Decke springen würden, fühlte Gillian sich zutiefst unbehaglich. Nach Recht und Gesetz war das zwar ein gangbarer Weg, aber ihr Gewissen erklärte es rundheraus für falsch.
    „Ich würde alles tun, um endlich für alle Zeit Ruhe vor der gesamten Familie Baron zu haben“, sagte Bryce. „Aber wenigstens von dir hätte ich so viel Anstand erwartet, dass du dir den Grund und Boden des alten Mannes erst unter den Nagel reißt, wenn er tot ist. Die Ranch ist sein Ein und Alles. Wenn ihr Zweifel an seiner Fähigkeit äußert, sie eigenständig zu bewirtschaften, werdet ihr ihm damit sehr, sehr wehtun.“
    „Glaubst du wirklich, ich wüsste das nicht?“ Der Gedanke, den stärksten Mann, den sie kannte, für hilflos erklären zu lassen, erschreckte Gillian zutiefst.
    „Dein Vater wird nicht gerade dankbar dafür sein, in ein Pflegeheim abgeschoben zu werden. Er wird dir das nie verzeihen.“
    Gillian verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte Bryce wütend an. „Was immer du auch von mir denken magst: Ich fühle mich dabei kein bisschen wohler als du. Wenn wir bei unserem Besuch auf der Ranch gemeinsam zu dem Schluss kommen, dass er sehr wohl noch für sich selbst sorgen kann, ist die Angelegenheit für mich erledigt. Dann können wir uns beide wieder unserem Alltag zuwenden, ohne irgendetwas bereuen zu müssen.“
    Bryce lachte abschätzig auf.
    Gillian fürchtete, ihr Mut könne sie gleich verlassen. Deshalb fuhr sie hastig fort: „Ich weiß, es ist viel verlangt, aber Dad betrachtet dich als einen Freund. Er vertraut dir. Genauso wie ich – trotz unserer Differenzen. Welchen Rat du auch immer geben wirst, wir werden ihn zu schätzen wissen. Davon abgesehen kannst du dich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen, ob du willst oder nicht. Soweit ich das verstanden habe, kannst du die Vormundschaft nur mit meinem Einverständnis ausschlagen. Und das bekommst du nicht, solange wir nicht beide persönlich mit meinem Vater gesprochen und uns vor Ort ein Bild der Lage gemacht haben. Sollten meine Schwestern ihre Drohung wahr machen und vor Gericht gehen, kann sich die Angelegenheit über Jahre hinziehen. Wenn du allerdings tust, worum ich dich bitte, bist du mich sehr schnell endgültig los.“
    Ein hässlicher harter Unterton stahl sich in ihre Stimme, als sie hinzufügte: „Vi würde das ganz sicher zu schätzen wissen.“
    Er war sichtlich überrascht, dass sie den Namen kannte, stimmte ihr aber ohne Zögern zu: „Oh ja, das würde sie, zumal wir heiraten wollen.“
    Gillian drückte es fast die Luft ab, aber es gelang ihr, sich nichts anmerken zu lassen. Diese Neuigkeit traf sie wie ein unerwartet harter Schlag.
    „Gratuliere“, erwiderte sie und zwang sich zu lächeln. „Du hast es verdient, glücklich zu werden.“ Sie hielt inne, bevor sie leise sagte: „Ganz ehrlich.“ Dabei hoffte sie nur eins: dass ihre Worte nicht so mitleidheischend und verbittert

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