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Der Zauber eines fruehen Morgens

Der Zauber eines fruehen Morgens

Titel: Der Zauber eines fruehen Morgens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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zuverlässig, warmherzig und verständnisvoll. Und sie wussten beide, solange sie zusammenblieben, konnten sie überall glücklich werden.
    »Gehst du vielleicht mal die Post durch?«, bat Mog sie ein wenig später und zeigte auf den Stapel Briefe, den sie beim Hereinkommen aufgehoben und auf den Tisch gelegt hatte. »Ich koche uns Tee und fertige eine Liste der Lebensmittel an, die wir brauchen.«
    Belle sortierte die Briefe: Kondolenzschreiben für Mog und sie von Leuten, die erst vor Kurzem von den beiden Todesfällen erfahren hatten, einige Rechnungen und sehr viele Prospekte, die für alles Mögliche warben, was man in einem Gasthaus brauchen konnte, von Stühlen und Tischen bis zu Gläsern und neuen Biersorten. Darunter fand sich auch ein Brief von Vera.
    Belle hatte ihrer Freundin von Brighton aus geschrieben und ihr von Garths und Jimmys Tod erzählt. Aber anscheinend hatten sich ihre Briefe gekreuzt, weil Vera berichtete, nach Neuseeland zurückzuwollen.
    Mir reicht’s, las Belle . Ich bin total erledigt, ich habe Furunkel am Hals, ich sehe aus wie eine alte Frau, und ich kann all das Elend um mich herum nicht länger ertragen. Die Männer sterben wie die Fliegen an der Spanischen Grippe. Das Lazarett ist mehrmals beschossen worden, und nachts ohne Licht zu fahren ist ein Albtraum. Ich habe meinen Teil geleistet, jetzt möchte ich meine Eltern wiedersehen, einen klaren blauen Himmel betrachten und keine Pflichten mehr haben. Das klingt so selbstsüchtig! Ist es wahrscheinlich auch. Wie auch im m er, wenn du diesen Brief bekommst, bin ich schon unterwegs nach England. Mir bleiben nur drei, vier Tage, bevor ich in Southampton an Bord gehe, und ich habe vor, direkt nach London zu fahren. Ich hoffe sehr, dass ich bei euch wohnen kann, aber falls das nicht möglich ist, suche ich mir irgendwo in der Nähe ein billiges Hotel. Macht euch meinetwegen bloß keine Umstände! Dich zu sehen ist die beste Medizin, die es für mich gibt. Ich hoffe, du freust dich auch auf ein Wiedersehen.
    Alles Liebe,
    deine Vera
    Belle juchzte vor Freude. Veras Brief war vor einer Woche datiert worden, es war also durchaus möglich, dass sie morgen schon bei ihnen erschien.
    »Gute Neuigkeiten?«, fragte Mog.
    »Ja! Vera macht in England Station, bevor sie nach Neuseeland zurückfährt. Ich kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen!«
    Mog lächelte liebevoll. »Das freut mich. Eine alte Freundin, die dich zum Lachen bringt und daran erinnert, wie jung du noch bist, ist genau das, was du jetzt brauchst.«

KAPITEL 28
    Vera wirkte ein bisschen unsicher, als Belle ihr die Tür öffnete. »Du hast mein Warnschreiben doch bekommen, ja?«, fragte sie. »Wenn nicht, hast du zwei Sekunden Zeit, um mir die Tür vor der Nase zuzuknallen.«
    Belle lachte und drückte sie erst einmal an sich. »Ich habe deinen Brief bekommen und mich schrecklich gefreut«, sagte sie und nahm ihrer Freundin den Koffer ab. »Aber ich nehme an, du hast meinen nicht gekriegt.«
    »War das der, in dem stand, dass ich mich hier ja nicht blicken lassen soll?«, erwiderte Vera und kam herein.
    »Genau der«, gab Belle zurück, doch da ihr klar war, dass sie Vera die traurige Nachricht über Garth und Jimmy mitteilen musste, bevor sie ihre Freundin mit Mog bekannt machte, stellte sie den Koffer im Flur ab, öffnete die Haustür wieder und zog Vera nach draußen.
    »Fein, war nett, dich zu sehen, auch wenn es nur eine Sekunde war.« Aber Veras Lächeln verblasste, als ihr auffiel, wie nervös Belle wirkte. »Komme ich ungelegen?«
    »Nein, ganz im Gegenteil, doch ich muss dir sagen, was passiert ist, bevor wir wieder ins Haus gehen. Es stand in dem Brief, den du nicht mehr bekommen hast. Garth und Jimmy sind beide innerhalb einer Woche an der Grippe gestorben.«
    Vera blieb der Mund offen stehen.
    »Es ist jetzt vier Wochen her. Das Schlimmste haben wir beide überstanden, na ja, so halbwegs.«
    »Ich kann wieder gehen«, murmelte Vera verstört. »Es tut mir so leid. Ich will euch in dieser schweren Zeit nicht belästigen.«
    »Ach was, Mog freut sich genauso auf dich wie ich.« Belle drückte den Arm ihrer Freundin, um ihre Worte zu unterstreichen. »Wir könnten ein bisschen Abwechslung voneinander gebrauchen.«
    Vera sah sie einen Moment lang schweigend an. »Ich kann es kaum glauben. Es tut mir so furchtbar leid, Belle. Meine Güte, ich hätte keinen schlechteren Zeitpunkt erwischen können!«
    Belle lächelte. »Der Zeitpunkt ist sehr gut. Ich wünschte nur, ich

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