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Der Zauber eines fruehen Morgens

Der Zauber eines fruehen Morgens

Titel: Der Zauber eines fruehen Morgens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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schrieb. Zu Weihnachten kam eine Schachtel Pralinen von ihr, aber es war nicht einmal eine Karte dabei. Im Februar bekam ich dann einen denkbar kurzen Brief, in dem sie mich fragte, warum ich sie nie besuchen komme. Ich schrieb zurück, ich müsse mich um einen kriegsversehrten Mann kümmern und hätte keine Zeit, durch London zu kutschieren, um sie zu besuchen. Seither habe ich nichts mehr von ihr gehört. Wir haben ihr nicht einmal mitgeteilt, dass Garth und Jimmy gestorben sind.«
    »Ich kann euch nur raten, dabei zu bleiben.« Er lächelte ein bisschen. »Verwandte haben die Gewohnheit, aus ihren Löchern gekrochen zu kommen, wenn jemand stirbt. Und wenn ich mich nicht sehr irre, ist Annie jemand, der nur zu Besuch kommt, wenn er etwas will.«
    »Verwandte kann man sich nicht aussuchen, Freunde zum Glück schon«, lachte Belle. »Und du bist für uns immer der beste aller Freunde gewesen, Noah.«
    Er gab beiden einen Abschiedskuss und erinnerte sie daran, dass er und Lisette telefonisch zu erreichen waren, falls sie etwas auf dem Herzen hatten. »Ihr seid uns jederzeit willkommen«, versicherte er. »Ich schaue mich hier in der Nähe nach einem Makler um und komme wieder, wenn das Anwesen besichtigt wird«, sagte er beim Gehen. »Bis dahin solltet ihr wegfahren und euch ein bisschen Erholung gönnen.«
    Drei Wochen nach Noahs Besuch kehrten Belle und Mog nach zehn Tagen Urlaub in Brighton ins Railway Inn zurück. Der Makler, den Noah gefunden hatte, hatte bereits einen Käufer, der großes Interesse zeigte, an der Hand. Jetzt brauchten sie nur noch die Bestätigung des Notars, dass Mog berechtigt war, den Verkauf zu tätigen.
    »Es war schön, eine Weile faul zu sein, aber ich glaube nicht, dass ich dazu schon dauerhaft bereit wäre«, meinte Mog, als sie den Kessel aufsetzte. Sie blickte sich in der Küche um und runzelte die Stirn. »Meine Güte, ist das aber düster hier drinnen! Früher ist es mir nie aufgefallen, doch nach unserem schönen, hellen Zimmer mit Blick aufs Meer würde einem wahrscheinlich alles dunkel vorkommen.«
    Belle lächelte. Mog war in Brighton richtig aufgeblüht; sie hatte zwar viel über Garth und Jimmy gesprochen, aber auf eine positive Art, als wäre sie im Begriff, sich mit ihrem Tod abzufinden. Genauso oft hatte sie über die Zukunft gesprochen und war häufig in Teestuben gegangen, um sich kritisch zu den Backwaren zu äußern und über Verbesserungen zu reden, die sie vornehmen würde, wenn es ihr Lokal wäre. Außerdem hatten sie beide den Wohnungsmarkt studiert und freundschaftliche Auseinandersetzungen darüber geführt, wo sie gern wohnen würden. Mog bevorzugte das Land, während Belle das Gefühl hatte, eine kleine Marktstadt würde ihnen eher entsprechen.
    Auf der Heimfahrt hatte Mog dann plötzlich darüber gesprochen, dass die Schenke und ihre Wohnräume einen Frühjahrsputz nötig hätten, und Belle hatte den Eindruck gewonnen, dass sie ihre Meinung geändert hatte und doch in Blackheath bleiben wollte. Mog hatte Freude an einem Bummel auf der Promenade in Brighton gehabt, sie hatte den Pier wundervoll gefunden und war gern ins Theater und ins Varieté gegangen, doch es war nicht zu übersehen, dass sie ihre häuslichen Pflichten vermisste. In den letzten Tagen hatte Belle beobachtet, wie sie im Hotel überprüfte, ob Staub auf dem Treppengeländer lag. Sie schnalzte missbilligend mit der Zunge, weil der Türklopfer aus Messing nicht poliert worden war, und mäkelte über das Abendessen. Aber ihre Bemerkung über die dunkle Küche legte nahe, dass sie ihre häuslichen Pflichten noch viel lieber irgendwo anders wahrnehmen würde.
    »Dann sollte unser neues Heim unbedingt hell und freundlich sein«, sagte Belle.
    Mog legte den Kopf schräg, sodass sie wie ein kleiner Vogel aussah. »Du kannst es kaum erwarten, von Blackheath wegzukommen, stimmt’s?«
    Belle beschloss, ganz aufrichtig zu sein. »Stimmt«, gab sie zu. »Alles was ich hier fühle, ist Trauer. Und ich glaube, ich finde erst heraus, wenn wir diese Tür endgültig hinter uns geschlossen haben.«
    »Jimmy hat es dir sehr schwer gemacht, ich weiß.« Mog seufzte. »Ich habe ein paar Mal versucht, mit ihm darüber zu reden, doch er wollte nicht auf mich hören. Du hast recht, es ist besser, wenn wir weiterziehen und versuchen, uns nur an die guten Zeiten zu erinnern, die wir hier hatten, nicht an die traurigen.«
    Belle legte ihre Arme um Mog und drückte sie an sich. Worte waren überflüssig. Wie immer war Mog

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