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Der Zauber eines fruehen Morgens

Der Zauber eines fruehen Morgens

Titel: Der Zauber eines fruehen Morgens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lesley Pearse
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Merken Sie sich das gefälligst, wenn Sie weiterhin hier arbeiten wollen!«
    Mog grinste. Belle schien es schon wesentlich besser zu gehen, wenn sie gegen einen Drachen wie die Smethwick aufbegehrte.
    »Lassen Sie den beiden zehn Minuten Zeit füreinander, Schwester!«, schlug Mog vor. »Kommen Sie mit mir auf eine Tasse Tee in die Küche, während ich Jimmy ein Frühstück zubereite!«
    Jimmy lächelte Belle an, als Mog und die Krankenschwester das Zimmer verließen. »Wo habt ihr denn diesen Dragoner her?«
    Belle ließ sich in die Kissen zurücksinken. »Mog sagt, dass der Doktor sie geschickt hat, aber ich glaube, sie ist einfach von selbst erschienen. Eine Strafe für frühere Sünden.«
    »Und jetzt erzähl mir bitte, was passiert ist!«, drängte Jimmy. »Was ist mit deiner Schulter und deinen Rippen los? Hast du einen Unfall gehabt?«
    Belle hatte versucht, sich etwas einfallen zu lassen, um das, was in ihrem Laden geschehen war, ein wenig zu entschärfen, damit Jimmy sie auch weiterhin dort arbeiten ließ. Doch als sie die tiefe Sorge in seinen Augen sah und erkannte, wie viel Angst er auf der Fahrt ausgestanden haben musste, war ihr klar, dass sie ihm die volle Wahrheit sagen musste.
    Er ballte die Hände zu Fäusten, als sie berichtete, was sich zugetragen hatte. Männer wie Garth und er warteten nicht einfach darauf, bis Polizei und Justiz Gerechtigkeit walten ließen. Belle war ziemlich sicher, dass Garth bereits jedem, der Angaben über den Täter machen konnte, eine Belohnung in Aussicht gestellt hatte.
    »Es tut mir so leid, Belle!«, sagte Jimmy, in dessen Augen Tränen standen, und legte eine Hand an ihre Wange. »Der Gedanke, dass dir jemand wehgetan hat, ist mir unerträglich. Und dass du unser Baby verloren hast, ist auch furchtbar traurig. Ich finde einfach nicht die richtigen Worte, um dich zu trösten.«
    »Dass du hier bist, ist Trost genug«, erwiderte sie, nahm seine Hand und küsste sie. Sie sah die Schrammen und Blasen auf der Innenfläche, und es erinnerte sie daran, dass es für ihn selbst im Moment auch nicht gerade rosig aussah. »Geh jetzt frühstücken, und nachher solltest du ein Bad nehmen und ein bisschen schlafen. Lass den Dragoner ruhig zu mir kommen! Und versuch, Mog zu überreden, dass sie sich heute ausruht! Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass sie in den letzten Tagen pausenlos auf den Beinen war.«
    Er lächelte bedrückt. »Die ganze Zeit in Frankreich habe ich mir immer nur ausgemalt, wie ihr alle zusammen in der Küche sitzt und redet und lacht, genauso wie es immer war. Ich dachte, wenn einem von uns etwas zustößt, dann mir, nicht dir.«
    »Es geht mir schon wieder besser«, beruhigte sie ihn. »Und jetzt ab mit dir! Wir reden später weiter.«
    Sowie Jimmy gefrühstückt und drei sehr willkommene Tassen Tee getrunken hatte, machte er sich auf die Suche nach Garth. Sein Onkel polierte im Schankraum gerade Gläser und blickte auf, als Jimmy hereinkam und hinter sich die Tür zum Haus schloss.
    »Wie war die Ausbildung?«, fragte Garth. »Dein Haar ist reichlich kurz.«
    Jimmy lächelte schwach und fuhr mit einer Hand über die streichholzkurzen Stoppeln, die ihm der Armeefriseur gelassen hatte. »Mit etwas Glück brauche ich bis Weihnachten keinen neuen Schnitt mehr«, sagte er. »Belle hat mir von dem Überfall erzählt. Wisst ihr schon, wer der Täter war?«
    »Nein, nur, dass es in den letzten Monaten in Lewisham, Catford und Greenwich zu ähnlichen Überfällen gekommen ist«, antwortete Garth. »Die Polizei glaubt, dass es derselbe Mann war. Er sucht sich immer Leute aus, die allein in ihrem Laden sind, meistens gegen Ende des Tages. Man nimmt an, dass er aus Deptford kommt, und du weißt ja, wie es da zugeht.«
    Jimmy wusste es tatsächlich: trostlose, überfüllte Mietskasernen, ein Gewirr enger Gassen mit Bruchbuden wie Kaninchenbaue und Bewohner, die mit Sicherheit keinen der Ihren verraten würden. »Haben sie vielleicht auch einen Namen, wenn sie schon wissen, dass er aus Deptford kommt?«
    »Falls ja, verraten sie ihn nicht. Es ist schwer, jemanden ohne genaue Beschreibung aufzuspüren. Glaubst du, Belle könnte ihn vielleicht zeichnen? Das könnte hilfreich sein.«
    Jimmy überlegte kurz. Belle verstand sich sehr gut darauf, kleine Skizzen von Leuten anzufertigen, aber er war sich nicht sicher, ob es gut für sie wäre, einen Mann zu zeichnen, den sie lieber vergessen sollte. Das sagte er auch seinem Onkel.
    Garth seufzte. »Ich weiß. Deshalb habe ich

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