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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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wieder an Llynia. »Wie sonst hätte ich je die Auserwählte kennen gelernt – die nächste Anführerin der Gemeinschaft des Ganzen?«
    Llynia errötete.
    »Die verspricht«, fügte Belamir leiser hinzu, »eine beachtliche Verbesserung zu bringen.«
    Während Llynia vor Stolz strahlte, runzelte Elli die Stirn. »Ich dachte, ihr kommt gut miteinander aus, du und die Hohepriesterin.«
    »Das stimmt.« Er betrachtete sie freundlich. »Aber es gibt gewisse . . . sagen wir,
Einschränkungen
bei Coerria, die jemand in deinen jungen Jahren vielleicht nicht bemerkt.«
    Llynia, die sehr selbstzufrieden aussah, grinste.
    Aber Elli, die überzeugt war,
alles
an der Hohepriesterin bemerkt zu haben, schüttelte den Kopf. »Ich verstehe dich nicht. Hohepriesterin Coerria ist die Allerbeste . . .«
    ». . . für ihre Zeit«, ergänzte Belamir. »Aber die Zeiten haben sich geändert. Dramatisch, sollte ich hinzufügen. Und die Gemeinschaft verdient etwas Besseres.« Er presste die Lippen zusammen. »Genau wie Avalon.«
    Seine Worte und der besorgte Ton erinnerten Tamwyn plötzlich an die Warnung des alten Kirschbaums. Und an diesen seltsamen weißen See im Cañon des stöhnenden Windes. Er wollte Belamir von diesen Dingen erzählen undum Rat fragen. Aber etwas hielt ihn zurück, das er nicht ganz in Worte fassen konnte.
    »Und ich nehme an«, knurrte Nuic, »du weißt genau, was Avalon braucht.«
    Belamir schaute hinunter auf seine schmutzigen Hände und drehte sie dem Licht zu, das durch die Fenster fiel. »Ich weiß nur, was ich von meinem Garten gelernt habe. Wenn das Avalon hilfreich ist, bin ich dankbar.«
    Elli, die sich immer noch wegen Coerria angegriffen fühlte, wollte wieder etwas sagen, aber der Alte schnitt ihr das Wort ab. »Kommt jetzt, ihr müsst ausgehungert sein! Es tut mir Leid, dass eure anderen beiden Freunde nicht hier sind und die Mahlzeit mit uns teilen.«
    »Nicht nötig«, antwortete Llynia. »Mein Maryth Fairlyn isst sowieso nichts und ist draußen glücklicher. Und was den Hoolah angeht . . .« Sie verzog das Gesicht. »Mahlzeiten sind immer angenehmer ohne ihn.«
    »Und reichlicher«, fügte Nuic hinzu. »Aber bestimmt verhilft er sich jetzt zu einigen deiner neuen Erzeugnisse.«
    »Das sei ihm gegönnt«, sagte Belamir. »Wir haben genug.« Er griff nach einer Kupferglocke und läutete zweimal.
    Bei dem Wandteppich mit dem Garten öffnete sich eine Tür und ein sehr alter Diener hinkte herein. Er sah aus wie ein uralter, windgebeugter Baum mit zotteligen Haaren am Kinn und auf beiden Seiten des Kopfes über den Ohren. Ein Auge war irgendwie gereizt und so blutunterlaufen, dass es ganz rosa aussah. Der Alte verneigte sich und presste dabei die Hände zusammen, die ebenso schwarzvon Schmutz waren wie die Belamirs. »Du hast gerufen, Meister?«
    »Ja, Morrigon. Bitte lass Essen für unsere Gäste zubereiten.«
    »Natürlich, Meister.« Der Diener verbeugte sich wieder, dann hinkte er zur Tür hinaus.
    Sekunden später hörten sie lautes Gerenne und Geklapper von nebenan. Tamwyn vermutete, dass die Geräusche von Tellern, Tabletts und schweren Behältern kamen. Endlich fühlte er sich ganz wach, stand auf und ging zu einem der Fenster – aber nicht ohne gegen die Sofaecke zu stolpern. Er schaute verlegen zu Elli hinüber, aber sie hatte es zum Glück nicht bemerkt.
    Was er durch das Fenster sah, war mehr als eine Schule . . . oder auch eine beispielhafte Akademie. Es war ein vollstän diges Dorf mit Häusern, Gebäuden verschiedener Gewerbe und bestellten Äckern. Aber es unterschied sich sehr von den Dörfern, die er in Steinwurzel gesehen hatte. Nicht nur weil manches fehlte, was er in jedem Dorf vermutete, die Glocken auf den Dächern, die Wetterfahnen, Torwege, Pflüge und Viehgeschirre. Nein, der größte Unterschied war die
Fülle
von allem.
    Die Häuser, alle in frischen, hellen Farben bemalt, hatten Wände aus kräftigen Holzbalken. Auch die Dächer waren aus Holz; Tamwyn war froh, nirgendwo strohgedeckte zu sehen. Ausgedehnte Gemüsegärten mit Drahtzäunen und Schildern, die angaben, was in jeder Reihe gepflanzt worden war, flankierten jedes Haus. Augenscheinlich hatten die Bauern, die hier lebten, jede Menge Werkzeuge, Samenund Knollen und offenbar auch viel Obst und Gemüse als deren Ergebnis. Trauben mit schweren violetten Beeren hingen an den Reben; Kürbisse und Melonen bedeckten den Boden; Leute füllten Körbe mit Salat, Karotten, Rettichen, Bohnen und anderem Gemüse. Obstbäume – vor

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