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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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mit den Ghoulacas verschlafen, den Nebel, alles. Sogar das Abendessen.«
    »Uuii uuii, ichich hohol mir mein eigenes Abendessen, sofofort.«
    Tamwyn fuhr fort den Kleinen zu streicheln, während er sich wieder an Rhia wandte. Sie betrachtete Flederwisch höchst interessiert. »Er ist . . . nun ja, ein Freund«, erklärte Tamwyn. »Er hat mich sozusagen adoptiert.«
    »Ich verstehe«, antwortete sie leicht belustigt. »Ich wüsste nur gern, warum.«
    »Bevor wir gehen, muss ich doch noch etwas fragen«, sagte Tamwyn und sie nickte. »Die Sterne. Ich verstehe immer noch nicht . . . wie kam Merlin nach der Sturmzeit, als er den Zauberstab zum Leuchten brachte, dort hinauf? Und wie konnte er die Sterne wieder beleben?«
    Rhia lachte erneut und es klang, als würden Glocken in dem Nebelbaum läuten. »Oh, du bist wirklich der Sohn deines Vaters! Ich kann diese Fragen nicht beantworten, mein Lieber, zumindest jetzt nicht.« Sie neigte ihren Kopf dem seinem. »Aber das will ich dir sagen: Er hatte bei seiner Sternenreise die Hilfe eines mächtigen Drachen namens Basilgarrad. Ein großer Krieger – und Freund.«
    Bei der Erwähnung eines so mächtigen Drachen kreischte der kleine Kerl in Tamwyns Tasche vor Angst und zog sich in die Tuchfalten zurück. Zitternd blieb er dort, obwohl Tamwyn sich bemühte ihn herauszulocken.
    »Nun, ich habe auch noch eine Frage«, sagte Elli. »Ich wüsste gern . . . ist Merlin, dein Bruder, noch da?«
    Rhia lächelte traurig. »Ja, ja, er ist da. Und ich nehme an, er wird immer da sein. Aber nicht in Avalon, fürchte ich. Gegenwärtig hat er mit den Problemen der Erde zu tun. Und da gibt es Probleme! Wenn wir also Avalon retten wollen, mein Kind, dann müssen wir es selbst tun.«
    Sie stand von ihrem Stuhl auf, ihr Gewand aus gewebten Ranken glänzte in den Sternenstrahlen. »Ihr werdet früh am Morgen aufbrechen, aber ich kann euch zuvor noch ein herzhaftes Waldwurzelfrühstück servieren. Dann . . . müsst ihr Merlins Stab suchen. Und ihn finden – vor dem Hexenmeister! Davon hängt so viel ab!«
    Sie kräuselte die leuchtenden Flügel. »Bis dann, meine Lieben, träumt davon:
     
    Drum findet Merlins Zauberstab,
    Dann ist der Erbe da.
    Bringt brüderlich dem dunklen Kind
    Das Licht der Sterne nah.«
     
    Tamwyn öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch sie gebot ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.
    »Keine Fragen mehr!«
    Er sah sie an und lächelte fast. «Ja, Tante Rhia.«

32
Screes Sturz
    S cree legte die massigen Flügel zurück und stürzte in die Tiefe. Wind schlug ihm ins Gesicht und blies die langen Haare zurück. Scree kniff die gelb umrandeten Augen zu dünnen Schlitzen zusammen und fasste mit seinen Klauen fest den Stab. Dann stieß er den Schrei der Adlermenschen aus – einen Schrei, der nur eines bedeutete.
    Tod.
    Die zwei Eindringlinge, die sich dem zerklüfteten Kraterrand genähert hatten, erstarrten. Genau so verhielt sich seine Beute immer. Scree lächelte insgeheim. Das würde so einfach sein, wie wenn er sich einen Klippenhasen zum Abendessen schnappte.
    Einer der Eindringlinge, der kurze, dicke, kreischte vor Angst und warf sich hinter einen versengten schwarzen Steinblock. Ein Feuerschlot spuckte direkt neben ihm Flammen und Rauch aus, aber der Kurze duckte sich nur noch mehr zusammen.
    Der andere reagierte anders. Diese Person rannte weder in ein Versteck noch stand sie gelähmt vor Schreck still. Nein, dieser Mensch zog sofort einen Bogen heraus und legte einen Pfeil auf die Kerbe.
    Scree bog nicht ab. Nicht zum ersten Mal stand er Bogenschützen gegenüber, Flamelons, die aus Jagdlust heraufkamen – oder um Fleisch von Adlermenschen zu erlegen. Selbst wenn der Schütze feuerte, bevor Scree ihn erreichte – was bei Screes Tempo unwahrscheinlich war   –, würde er das bewegliche Ziel nie treffen. Und nie überle ben , um noch einmal zu schießen. Keiner dieser Flamelons war, ihrem prahlerischen Wagemut zum Trotz, einem Adlermann gewachsen, der sein Revier verteidigte.
    Der Schütze schoss. Wie Scree vorausgesehen hatte, war es einfach, dem Pfeil auszuweichen. Er hob ganz leicht einen Flügel und legte sich dadurch in die Kurve. Seine Federn sträubten sich im Wind – und der Pfeil schwirrte vorbei.
    Scree stürzte weiter. Zorn überschwemmte seine Gedanken. Er kreischte lauter als zuvor, der Ruf hallte über die rauchigen Klippen.
    Als er sah, dass der zweite Pfeil auf ihn zukam, war es zu spät. Der Schütze, wer er oder sie auch sein mochte, war

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