Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
Luft, Stimmen heulten und wieherten, Klauen kratzten an den roten Felsen – und sehr viel Blut floss.
    Mehr als die Hälfte der Ghoulacas war tot, viele waren von Brionnas Pfeilen durchbohrt und weitere lagen verletzt auf dem Boden. Ohne die Hilfe der Vögel sahen sich die Männer gleichwertigeren Feinden gegenüber. Was den Tieren an Waffen fehlte, glichen sie durch Wildheit aus.
    Während die Schlacht weitertobte, zog der goldene Glanz des Sternenuntergangs über den Himmel. Keines der Geschöpfe, die auf dem Damm um ihr Leben kämpf ten , konnte die leuchtenden Linien bewundern, die sich um die Cañonwände aus rotem Fels legten, um den Grenzwald über der kahlen Fläche oder über die windgepeitschten Wellen des großen weißen Sees. Dennoch, als rosagoldene Schattierungen die Welt um sie herum berührten – vom höchsten Sprühnebel des weißen Geysirs oben auf dem Cañon bis zum tiefsten Graben im trockenenBoden der Prismenschlucht   –, da wussten sie, dass dieser Tag entweder mit Freiheit oder mit dem Tod enden würde.
    Zwei mächtige Krieger kämpften an einem Ende des Damms. Der eine schwang eine Keule und ein Schwert, der andere drang mit robusten Flügeln und Krallen auf den Gegner ein. Keiner war im Vorteil, beide bluteten aus mehreren Wunden.
    »Komm her und kämpfe, du feiger Vogel!«, schrie Harlech. Der riesige Mann sprang mit dem Schwert nach Scree, der direkt über ihm schwebte.
    »Was ist los, Alter?«, spottete Scree und schlug mit den Flügeln, damit er aus der Reichweite des anderen war, wäh rend er auf eine Möglichkeit wartete, sich auf ihn zu stür zen . »Schon müde?«
    Harlech brüllte und schleuderte die Keule direkt auf den Kopf des Adlermanns. Scree wich mühelos aus. Bevor die Waffe auf den Damm fiel, warf er sich auf den wutschäu menden Krieger.
    Doch Harlech war bereit. Mit erstaunlicher Schnelligkeit für einen so massigen Mann sprang er zur Seite und zog sein Rapier. Heftig stieß er mit der schmalen Klinge nach Screes Brust. Er verfehlte sein Ziel – schnitt aber in das gefiederte Bein des Adlermanns.
    Scree landete auf dem Damm und krümmte sich vor Schmerz. Doch er gönnte sich keine Ruhe, nicht einmal einen Augenblick. Noch als er den Boden berührte, schwang er das verwundete Bein blitzschnell herum. Eine Kralle fuhr über Harlechs Mitte, zerschnitt seinen Gürtel und warf diebeiden Dolche zu Boden. Als Harlech ihnen kurz nachschaute, schlug Scree den knochigen Rand seines Flügels mit brutaler Gewalt ins Kinn des Kriegers.
    Harlech war kurz benommen und taumelte. Scree spürte seinen Vorteil und machte einen Satz auf Harlech zu. Doch der fasste sich rasch, trat zur Seite und hieb mit beiden Schwertern nach seinem Feind.
    Scree trat um sich und stieß Harlechs Arm zur Seite. Das Rapier fiel klappernd auf die Steine. Der Krieger heulte zornig auf und bückte sich nach der Waffe – aber der Adlermann sah seine Chance. Mit einem rachedurstigen Schrei warf er sich auf Harlech. Doch eine von Screes Krallen verfing sich im fast unsichtbaren Flügel eines gefallenen Ghoulacas, er verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
    Bevor er sich herumrollen konnte, fiel ein massiger Schatten auf ihn. Er schaute hinauf in Harlechs Gesicht, der große Mund war vor Zorn verzerrt.
    »Du bist ja bloß . . . ein verdammter kleiner Vogel«, spottete Harlech schwer keuchend. »Noch nicht mal ein richtiger Mann!«
    Scree schnitt eine Grimasse, während seine goldenen Augen auf der Suche nach einem Fluchtweg nach beiden Seiten spähten. Aber da gab es keine Möglichkeit! Er saß in der Falle.
    Harlech hob beide Schwerter. Seine mächtigen Bizepse wölbten sich, als er sich daranmachte, die Waffen in die Brust seines Feindes zu stoßen. Schwungvoll warf er sich vor.
    »Stirb jetzt, du –
aaaaauuh!«
    Harlech fiel zur Seite und auf ein Knie. Sein Rapier hüpfte über die Steine. Scree rollte sich sofort herum und kam hoch. Bereit, jeden Moment in die Luft zu steigen, stand er Harlech gegenüber, der wieder aufstand. In diesem Augenblick eilte jemand auf Scree zu: der Krieger, der ihn gerettet hatte, der gedrungene kleine Kerl mit dem dicken Hintern.
    »Shim, du alter Stummel! Wie hast du das gemacht?«
    Der geschrumpfte Riese hob den Steinhammer, den Tamwyn fallen gelassen hatte. »Was haben ich mitgebracht? Bestimmt nicht diese schwerscheußliche Waffe! Noch schlimmer sein das als der Hammer, mit dem ich Knie zerschmettern.«
    Scree verdrehte die Augen – und beobachtete dabei Harlech,

Weitere Kostenlose Bücher