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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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weißen Bart. Die ganze Zeit hielt sie – wie Brionna – den Atem an und hoffte.
    Nichts geschah.
    Elli schüttete ihm noch mehr Wasser von der geheimen Quelle in den Mund. Immer noch nichts.
    In Brionnas Hand wurde die von Großvater kälter. Brionna drückte noch fester, sie weigerte sich den Gedanken zu akzeptieren, dass er nicht wieder zu beleben war. Immer noch stiegen ihr keine Tränen in die Augen.
    Elli legte den Kopf auf die Brust des alten Elfen undhorchte auf sein Herz. Sie wartete einen endlosen Augenblick lang. Nur ein ganz schwacher Herzschlag – das war alles, was sie über dem Gebrüll, dem Rufen und Lärmen der Schlacht hören wollte.
    Aber sie hörte nichts. Nach langer Zeit hob sie den Kopf. Sie wandte sich langsam Nuic zu, dessen feuchte violette Augen sofort verstanden, und dann Brionna.
    »Es tut mir Leid . . .«
    Brionna starrte Elli nur an. Das konnte nicht wahr sein. Konnte nicht sein. Dann führte sie Großvaters schlaffe Hand an ihr Gesicht, presste sie an ihre Wange und weinte.

41
Ein klaffendes Loch
    T amwyn landete direkt auf den Schultern des Hexenmeisters und zerdrückte ihn wie einen Pilz, der unter einem Fuß zertreten wird. Der Stab flog aus der weißen Hand, rutschte über das Ufer aus rotem Fels und rollte zum Wasser hinunter.
    Einen Augenblick blieb Tamwyn auf den Steinen liegen; er war zwar etwas benommen, erkannte aber seine Chance, den Stab zurückzuholen. Da lag es, das knorrige Stück Holz – gleich neben dem weißen Boot. Er konnte sich daraufstürzen – den Stab fassen   –, den Hexenmeister davon abhalten, ihn je zu gebrauchen.
    Aber er zögerte.
Was wird geschehen, wenn ich ihn berühre? Die ganze Kraft des Stabs . . .
    Der Hexer setzte sich auf und schüttelte den Kopf, der immer noch von der Kapuze des grauen Umhangs bedeckt war. Als er Tamwyn sah, sprang er auf die Füße, dass Erde und Kiesel aufstoben. Rasch griff er nach dem Stab. Er stand an den aufklatschenden Wellen des Sees, hielt seinen Schatz hoch, während der Wind über ihm heulte, und starrte unter seiner Kapuze hervor auf diesen Narren, der gewagt hatte ihn anzugreifen.
    Der Hexer streckte eine bleiche Hand mit glatter Haut und perfekt geschnittenen Fingernägeln nach Tamwyn aus. Bevor der junge Mann sich auch nur bewegen konnte, schoss ihm ein Feuerstrahl durch den Körper. Er schrie auf vor Schmerz, während Flammen in seinem Hirn, der Brust und den Gliedern loderten.
Ich brenne! Ich brenne!
    Ruhig hielt der Hexer ihn so und beobachtete, wie er sich in Qualen wand. Mehrere Sekunden vergingen. Endlich sank die bleiche Hand. Ein befriedigtes Kichern quoll aus der Kehle des Hexers, während Tamwyn auf den Felsen lag, von den Flammen befreit, aber zu betäubt, um sich zu regen.
    »Wer bist du, Unglückseliger? Wie kannst du es wagen, meine Pläne zu stören?«
    Tamwyn setzte sich auf. Er war geschwächt und zuckte immer noch zusammen, weil er hinter den Augen ein heftiges Brennen spürte. »Deine Pläne gelten der Zerstörung Avalons«, stieß er hervor.
    Unter seiner Kapuze nickte der Hexer. »Das stimmt.« Er schaute hinauf zum Himmel, wo der einsame Stern des Zauberstabs mit seinem allerletzten Licht blinkte. »Hmmja, das Ende von Merlins Avalon . . . und der Beginn eines anderen.«
    »Das glaube ich nicht.«
    Der Hexer bohrte die Stockspitze zwischen die Felsen neben dem Boot. »Es ist mir gleichgültig, was du denkst! Jetzt sag mal, du Wicht – wer bist du?«
    Tamwyn setzte sich aufrecht, obwohl ihm immer noch Feuer in jedem Muskel und Knochen brannte. »Ich bin einervon vielen, die dich bekämpfen werden – und dich zum Aufhören zwingen.«
    Ein kehliges Kichern drang unter der Kapuze hervor. »Das glaubst du, hmmja? Nun, ich nicht.« Er brach in hohes, zischendes Gelächter aus. »Du bist der prophezeite Erbe, nicht wahr? Ha! Mehr hat Merlin also nicht fertig gebracht! Ein zerlumpter Junge mit nicht mehr Magie als mein Daumennagel.«
    Tamwyn ballte die Faust. »Ich bin nicht der wahre Erbe. Trotzdem werde ich dich zum Aufhören zwingen.«
    »Wirklich? Nun, dann erzähl mal – bevor ich dich zerquetsche wie eine Schnecke unter dem Stiefel. Wie willst du den größten Magiermeister in der Geschichte besiegen?«
    Tamwyn schlug die Faust in die Handfläche. »Du bist kein großer Magiermeister! Nur ein Tyrann, ein Sklaventreiber, eine Seuche in Menschengestalt.«
    Ein Zischen stieg in die Luft und wurde vom rauschenden Wind geschluckt. »Das glaubst du? Nun, du irrst dich! Mein Name ist jetzt

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