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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Damm gelaufen und hatten sich irgendwo auf den Cañonklippen versteckt; von den Zurückgebliebenen waren die meisten entweder schwer verwundet oder sie kämpften noch um ihr Leben. Einer der Kämpfenden war ein Adlermann, der sich auf ungeheuren, mächtigen Flügeln in der Luft hielt und dann wieder auf den Damm herunterstürzte, um gegen einen großenMann zu kämpfen, der ein blutiges Breitschwert schwang. Der Adlermann schien ihm standzuhalten, aber nur mit Mühe.
    Konnte das Scree sein?
Elli überlegte.
Aber wie . . .
    »Schau hinauf«, knurrte Nuic, der auf den gespaltenen Steinblock geklettert war, an dem der tote Elf lehnte. Der Maryth deutete mit der kleinen Hand auf eine Stelle am Himmel gerade über dem Horizont.
    »Was bedeutet das?«
    Es war Brionnas Stimme. Elli drehte sich zu ihr um und sagte heiser: »Ich weiß es nicht. Weißt du es, Nuic?«
    Der alte Kobold vibrierte mit Grau und Schwarz, doch er schwieg.
    Elli betrachtete prüfend das Gesicht des Elfenmäd chens , das neue Linien des Leidens zeigte. Dann bemerkte sie die blutige Peitschenspur auf Brionnas Rücken und sagte leise: »Ich bin zu spät gekommen, um deinem Groß vater zu helfen . . . aber vielleicht kann ich wenigstens etwas für dich tun.« Sie klopfte auf ihre Wasserflasche. »Die Narbe auf deinem Rücken kann geheilt werden, glaube ich.«
    Brionna schüttelte den Kopf. Die Tränenspuren auf ihren Wangen schimmerten matt im Sternenlicht. Sie drückte die kalte Hand ihres Großvaters an die Brust und sagte: »Sie ist ein Zeichen meiner Dummheit und meiner Schande. Ich werde immer diese Narbe tragen . . . und andere.«
    Elli biss sich auf die Lippe und schaute weg. Während ihr Blick über das leuchtende Wasser des Sees glitt, sah sie plötzlich den Hexer in seinem Boot stehen. Sein Gesichtwirkte irgendwie unecht, als würde er eine Maske tragen. Er hielt den Stock mit der Spitze ins Wasser und etwas Seltsames geschah.
    Elli erstarrte. Dort, im Bug gefesselt, war Tamwyn! Dann leuchtete ein blendender Blitz – und ihre letzte Hoffnung verschwand so spurlos wie der Zauberstab.

42
Wasser und Feuer
    W ellen glitzerten auf dem See im Licht der Abendsterne und dank der mächtigen Magie in den Fluten. Während das weiße Boot geräuschlos zum tiefen Wasser bei der Mitte des Damms glitt, nickte der Hexer im Bug zuversichtlich. Er schnalzte mit den Fingern und das Schiff hielt sofort an. Winzige Wellen schlugen an die Seiten und trommelten erwartungsvoll wie hunderte wässriger Finger.
    Tamwyn war so fest gefesselt, dass er kaum atmen konnte, während er beobachtete, wie Kulwych den Mund zu einem Grinsen verzog. Hinter dem Hexer sah er den großen Steindamm, der den Cañon überspannte. Dort dauerte die brutale Schlacht an und mitten im Getümmel bemerkte Tamwyn kurz Screes silberne Flügel, die über Harlechs Schwert in der Luft flatterten.
    »Jetzt«, erklärte Kulwych und machte ein paar Schritte zur einen Seite des Boots. »Der neue Anfang.«
    Er packte den Stab mit beiden Händen. Sorgfältig hielt er den Stock senkrecht über das Wasser, so dass sich die Spitze nur eine Handbreit über den Wellen befand. Dann konzentrierte er den Blick seines einzigen Auges auf das knorrige Holz und skandierte:
     
    Horch, Élano, Seele des Baums:
    Such die Magie, den Stab Ohnyalei.
     
    Langsam senkte er die Spitze in den See. Sowie sie das Wasser berührte, stiegen kleine weiße Blasen rundum auf. Sie wurden rasch größer und schaumiger, bis das Wasser um den Stab wogte und brodelte wie kochende Milch.
    Während der Stab sich heftig schüttelte, hielt Kulwych ihn fest. Mit der Zeit bildete sich an der Spitze ein glänzen der weißer Fleck. Zarte blaue und grüne Schattierungen funkelten in seinem kristallinen Kern, während er rasch wuchs und heller wurde.
    Der Kristall!
Tamwyn kämpfte unter den Stricken, er wusste, dass er nur noch Sekunden hatte, um sich zu befreien. Indem er den Bauch einzog, gelang es ihm, den rechten Arm leicht zu drehen. Sein Finger streifte den Griff seines Waldläuferdolchs.
Nur noch ein bisschen weiter . . .
    Da! Er hatte den Griff erreicht. Während er ihn hielt, stieß er den Dolch aus der Scheide und schob ihn hoch. Dann bewegte er die Klinge mit der Hand vor und zurück wie eine Säge.
    Doch gerade als er anfing das Seil zu durchschneiden, sah er, dass es zu spät war. Der Kristall an der Spitze des Stabs schwoll rasch. Schon war er so groß wie der, den Rhia in ihrem Amulett aus Blättern trug.
    Wütend bewegte Tamwyn

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